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PopCo

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Titel: PopCo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scarlett Thomas
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Crackpfeife?», fragt Dan.
    «Auf dem Camden Market», sagt Esther.
    Ich nehme ihr Feuerzeug und zünde die ölig-grünliche Masse aus Blüten und Blättern in der Pfeife an. Dann sauge ich tief den
     schweren Rauch ein und gebe mir Mühe, dabei nicht zu husten. Schön ist das: Das Gras schmeckt süß und blumig, ein bisschen
     wie sämiger Honig. Ich gebe die Pfeife zurück und danke mit einem Nicken, dann lege ich mich einen Moment rücklings ins Gras
     und schaue zu den Wolken hinauf. Als ich mich wieder aufrichte, liegt ein angenehmer Nebel über dem Sportplatz. «Danke», sage
     ich zu Esther. «Das habe ich gebraucht.» Sie raucht die Pfeife zu Ende und stopft sie ein zweites Mal, aber ich möchte nichts
     mehr. Ein Zug reicht mir meistens.
    Als Rebecca uns holen kommt, sind Esthers Pupillen wie zwei schwarze Tintenkleckse.
    «Wir sind dran», sagt Rebecca.
    «Wir drei machen die Stürmer», sagt Esther streng zu ihr.
    «Ja, gut, okay», stottert Rebecca mit leicht verängstigter Miene.
    «Sorg lieber dafür, dass keiner deine Augen sieht», sage ich auf dem Weg zum Spielfeld zu Esther.
    «Wieso denn?», fragt sie.
    Ich muss kichern. «Weil du einen völlig irren Blick hast. Etwa so, als hättest du Sprengstoff unterm Trainingsanzug.»
    «Prima», erwidert sie ernst. «Machen wir den Gegner fertig.»
    «Oh Gott», sagt Dan. «Nein. Oh Gott, nein. Schaut bloß nicht hin.»
    Wir schauen natürlich doch. Offenbar spielt Mac auf der Gegenseite. Und – was ist das? – jetzt kommt auch noch Georges in
     einem silbernen Trainingsanzug (ja, ich sagte silbern) angelaufen und hat ganz offensichtlich vor, bei uns mitzuspielen. Und
     dann muss er mir auch noch zuzwinkern! Dan mustert mich mit besorgtem Blick. Schwanke ich etwa? Ich mache ein Fragezeichengesicht,
     aber er grinst schon wieder. Als ich zu Esther hinüberschaue, sieht sie aus wie ein wild gewordenes Straßenkind: Klein und
     drahtig tänzelt sie von einem Bein aufs andere und schneidet der Gegenseite wilde Grimassen. Wir drei sind tatsächlich die
     Sturmspitze unserer Mannschaft, und ich weiß jetzt schon, dass es ein Fiasko werden wird. Dan steht auf einer Art Stürmer-/Werfer-Position,
     Esther und ich sind Flügelspielerinnen: ich als Rechtshänderin links, sie als Linkshänderin rechts. Das hielt sie für die
     beste Lösung. Ich hätte mich als Stürmer/Werfer sehr viel wohler gefühlt, aber es wäre natürlich kompletter Blödsinn gewesen,
     beide Außenpositionen mit Linkshändern zu besetzen. Während ich mich im Geist über das Spielfeld erhebe und eine Art Vogelperspektive
     einzunehmen versuche, bin ich plötzlich nicht mehr sicher, ob ich eigentlich rechts oder links stehe. Wahrscheinlichhängt das davon ab, von welcher Seite man das Spielfeld betrachtet. Das macht mich alles ganz konfus hier. Ich kann sowohl
     On- als auch Off-Side spielen, ich beherrsche alle möglichen Cricket-Positionen: Slip, Mid-Wicket, Cover, Point, Silly Mid-Off
     und Square-Leg. Aber ich dachte wirklich, die Flügel hätte ich längst hinter mir gelassen.
     
    Das Spiel geht schon gut los: Mac und Georges fechten ein Weilchen mit ihren Paddeln, bis der Schiedsrichter, der ebenfalls
     zum Spieleteam gehört, sie ermahnt, ihre Positionen an dem kleinen Mittelkreis einzunehmen. Bei der Gelegenheit erbeutet Mac
     den Ball und rennt damit weg, bis Georges den Ball irgendwie zurückerobert und in seiner Trainingshose versteckt. Sie lachen
     so sehr, dass es fast aussieht, als könnte das Spiel gar nicht richtig anfangen. Irgendwann hören sie dann aber doch mit dem
     Rumalbern auf, der Schiedsrichter betätigt seine Trillerpfeife, und das Spiel beginnt. Der Schiedsrichter wirft den Ball in
     die Luft, und Mac fängt ihn mit einem Paddel auf und sprintet in unsere Richtung, bis ihn jemand darauf hinweist, dass er
     in die andere muss. Trotz des daraus entstehenden Durcheinanders haben wir anderen irgendwie kaum Anlass, uns überhaupt zu
     bewegen. Aber dann   … Plötzlich hat Esther die Reihen durchbrochen, rennt quer über das Spielfeld und greift Mac direkt an. Mit ihrem Paddel haut
     sie so lange von hinten gegen seines, bis der Ball herausfällt. Dann hebt sie ihn mit einer einzigen, fließenden Bewegung
     auf, läuft in die Gegenrichtung und schafft es dabei gar nicht mal schlecht, den Ball zwischen den Paddeln hin- und herzuwerfen.
     Genau genommen sieht es sogar verdammt gut aus. Selbst Mac bleibt stehen und macht ein halbwegs erfreutes Gesicht.
    «Alice!», ruft

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