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Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6)

Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6)

Titel: Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber , Anette Strohmeyer , Simon X. Rost , John Beckmann
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vorspielen.“
    „Sie wollten die Leute eher fernhalten“, stimme ich ihm zu.
    Er deutet auf eine Reihe Greybugs, die in schnurgerader Linie eine Wand erklimmen. „Die Greybugs stammen nicht von hier. Genauso wenig wie die Dinger im Olympic und in der Kanalisation. Sie müssen vom Draußen kommen und sind der Beweis, dass dort Leben möglich ist.“
    „Aber vielleicht ist es für Menschen trotzdem tödlich.“ Ich versuche mir ein Wesen vorzustellen, das solche Laute von sich gibt. Es wird bestimmt wesentlich größer als ein Greybug sein.
    „Es sind die Erdbeben“, stellt Jonathan fest. „Sie reißen Lücken in die Struktur der Stadt. Meistens sind sie nur groß genug, um Greybugs durchzulassen. Aber manchmal reichen sie auch für mächtigeren Besuch. Ich habe den Verdacht, dass Einsatzkräfte Tag und Nacht im Untergrund wühlen, um alles wieder abzudichten. Ein endloser Kampf gegen die Gewalt der Natur.“
    Eine junge Frau setzt sich wortlos an unseren Tisch. Ihre Kleidung ist akkurat und bescheiden. Sie trägt das Haar in der vorgeschriebenen Länge und gehört zu jener Sorte Menschen, an die man sich schon eine halbe Stunde später nur noch diffus erinnern kann.
    Sie legt einen großen Umschlag auf die Tischplatte. Jonathan will danach greifen, aber sie hält ihn fest.
    „Verstehe!“ Jonathan hebt entschuldigend beide Hände. Er gibt ihr mehrere Karten: Asse, Zehner und den ... Green Goblin. Ich fasse es nicht. Die Frau muss sich in der nächsten Zeit keine Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen. Sie verschwindet ohne eine Silbe des Dankes.
    „Bist du verrückt geworden?“, herrsche ich Jonathan an.
    Er öffnet den Umschlag und späht hinein. „Es ist jede Summe wert, Emily! Es ist eigentlich unbezahlbar. Weil es gar nicht mehr existieren dürfte.“
    Er ordert noch ein Glas Alkohol.
    „Zwei Gläser!“, falle ich ihm ins Wort. „Jetzt will ich das Zeug auch probieren und du erklärst mir, was du vorhast.“
    Jonathan strahlt mich an. „Mach ich!“
    Dieser alte Mann namens Parker hatte Recht. Jonathan spielt tatsächlich mit dem Gedanken, Porterville verlassen zu wollen, um das Draußen zu erforschen. Als mir Jonathan sein gefährliches Vorhaben offenbart hat, muss ich ihm natürlich sofort von Parker erzählen.
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer dieser Parker ist“, gesteht Jonathan und klingt ein wenig beunruhigt. „Woher hat der Kerl bloß seine Informationen? Ich muss versuchen, etwas über seine Identität herauszufinden.“
    „Kennst du diesen Darkside Park?“, frage ich.
    „Nie davon gehört. Du solltest deinen Großvater danach fragen. Vielleicht ist es wichtig.“
    Ich greife nach Jonathans Hand. „Bitte! Du willst doch nicht wirklich die Stadt verlassen? Das ist verrückt! Wie soll das überhaupt möglich sein?“
    Er tippt mit dem Zeigefinger der linken Hand auf den Umschlag. „Hier habe ich Pläne von Geheimgängen, die ganz Porterville durchziehen.“
    „Zu welchem Zweck?“, unterbreche ich ihn.
    „Keine Ahnung. Möglicherweise kann ich aber mit diesen Plänen einen Ausgang finden.“ Er versucht, mich mit einem Lächeln aufzumuntern. „Ich will nur zu diesem Ausgang. Nur um zu sehen, wie es jenseits der Stadtmauern ist. Mehr nicht, Emily! Ich bin doch nicht lebensmüde.“
    „Woher stammen diese Pläne?“, frage ich. „Wer war das Mädchen, das sie dir gebracht hat?“
    „Nur eine Botin. Mein Großvater hat alles vernichten lassen, was an die Ära seines Vorgängers Hudson erinnert. Vielleicht hat Hudson durch diese Geheimgänge die Menschen bespitzeln lassen. Nach allem, was man von ihm weiß, wäre das noch eines seiner harmloseren Verbrechen.“
    „Du willst also in jedem Fall gehen?“, frage ich eindringlich. „Trotz der Warnungen von diesem Parker?“
    „Ja! Weil ich die Wahrheit einfach erfahren muss.“
    Ich verstärke den Druck meiner Hand. „Dann begleite ich dich.“
    Seine Augen werden ganz groß. „Das musst du nicht.“
    „Doch!“

- 8 -

    Wenig später benutzt Jonathan sein Tablet, ein flaches quadratisches Gerät mit einer Seitenlänge von gerade mal fünf Zentimetern. Nur wenige Menschen besitzen ein solches Tablet. Ich habe es zuvor nur bei der Direktorin unserer Schule und bei der IFIS gesehen.
    Zehn Minuten später sind wir auf dem Weg zur Congress Street. Dort wartet bereits ein Bus. Die Tür öffnet sich automatisch. Ich sehe keinen Fahrer im Cockpit.
    Jonathan gibt etwas in sein Tablet ein und der Bus setzt sich sanft in

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