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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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geoutet habe, um genau zu sein. Ich bin ein Einzelkind und meine Eltern konnten nicht damit umgehen, dass ich Männer liebe. Sie sind vor fünf Jahren bei einem Autounfall gestorben.“
    „Das tut mir leid.“ Eine sinnlose Floskel, aber Dominic fiel einfach nichts ein, was er sonst hätte sagen können.
    „Muss es nicht.“ Cameron zuckte die Schultern. „Ich bin dadurch früh selbstständig geworden und schließlich zum Tauchen gekommen. In gewisser Weise muss ich ihnen wohl dafür dankbar sein, dass sie mich rausgeworfen haben. Auch wenn Dallas nicht das beste Pflaster ist, um auf der Straße zu leben. Da fällt mir ein...“ Cameron warf ihm einen neugierigen Blick zu. „...woher kommst du eigentlich?“
    „Philadelphia. Meine Eltern und Devin leben heute noch da.“ Und das würde sich auch nie ändern, wusste Dominic. Allein schon wegen Devin. Aber auch, weil seine Eltern dort glücklich waren.
    „Dann bist du also der einzige Weltenbummler der Familie?“
    Dominic grinste. Weltenbummler? Ja, das passte gut auf ihn, denn durch die Rennen hatte er das ganze Land gesehen. Zumindest soweit zwischen den einzelnen Rennen dafür Zeit gewesen war. „Sieht ganz danach aus.“ Im nächsten Moment fiel ihm etwas ein. „David hat mir vor einiger Zeit erzählt, dass du nie mehr tauchen darfst, weil du krank geworden bist.“ Cameron nickte, als er ihn ansah. „Wie kam es dazu?“
    „Dummheit“, antwortete Cameron und zuckte die Schultern, um ihm den Vortritt zu lassen, als sie das Haus erreichten. „Ich war gut. Als Taucher, meine ich“, erzählte Cameron weiter, nachdem sie sich ausgezogen und in die Küche gegangen waren, wo Dominic überlegte, was er am besten kochen konnte. „Aber ich hatte auch eine ziemlich große Klappe deswegen. Nach einem Wettbewerb, bei dem ich knapp am ersten Platz vorbeigeschrammt war, gingen wir zusammen feiern. Ich war frustriert, habe mich betrunken und schlussendlich meine Jacke im Club vergessen. Und das bei zehn Grad und Regen. Es kam, wie es kommen musste. Ich bekam eine Erkältung, aber da ich die nächsten Wettkämpfe mitmachen wollte, erzählte ich dem Trainer nichts davon und hielt das auch eine knappe Woche durch. Dann erwischte er mich während eines Hustenanfalls und hat mich eigenhändig zu einem Arzt geschleift. Da war es allerdings schon zu spät. Aus der harmlosen Erkältung wurde eine Bronchitis, die mir die Lungen ruiniert hat. Und das war es dann mit dem Tauchen.“
    „Scheiße“, war alles, was Dominic dazu einfiel, bevor er aus dem Küchenschrank eine Packung Nudeln nahm. „Nudelauflauf?“
    „Lecker“, antwortete Cameron lächelnd. „Und ja, das war Scheiße. Was ist mit dir? Wie bist du Rennfahrer geworden?“
    Dominic holte einen Topf aus dem Schrank. „Durch Dad und später dann durch Tom“, antwortete er, ließ Wasser in den Topf laufen und machte den Herd an. „Dad sieht sich für sein Leben gern Rennen an. Alle Arten von Rennen, allerdings war ich nie der Typ für Autos. Ich schraube zwar gern an ihnen herum und kann es auch ganz gut, aber fahren wollte ich immer Zweiräder und damit meine ich jetzt nicht Fahrräder.“ Cameron lachte, was ihn grinsen ließ. „Ich bin nach der Schule eine Weile herumgezogen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich studieren sollte oder nicht. In New York bin ich dabei über Tom gestolpert, der zu dem Zeitpunkt schon sein erstes Rennen hinter sich hatte. Er wusste genau, was er wollte, was man weder von mir noch von David behaupten konnte.“ Dominic lächelte bei der Erinnerung daran, wie Tom sie damals überredet hatte, es einfach zu versuchen. „Er hat uns an einem Wochenende mitgeschleift, damit wir es uns ansehen. Tom meinte, wir sollten es mal versuchen. Tja, beim Versuchen blieb es nicht, wie du weißt.“
    „Wie alt warst du damals?“, hakte Cameron nach und Dominic sah ihn über die Schulter hinweg amüsiert an.
    „Achtzehn.“ Cameron blieb der Mund offenstehen. „Ja, ich war fast noch ein Kind. Mit derselben großen Klappe wie du. Aber die hat Tom mir schnell ausgetrieben.“
    Cameron runzelte nachdenklich die Stirn. „Nachdem, was ich durch David und dich über Tom weiß, muss er wirklich ein toller Mensch gewesen sein.“
    Ja, Tom war etwas ganz Besonderes gewesen. Und zwar nicht nur für David, weil der ihn geliebt hatte. Auch in seinem Herzen hatte Tom immer einen Platz gehabt. „Du kennst doch Adrian?“
    „Ja, sicher. Warum?“, fragte Cameron irritiert.
    „Tom war wie er. Er hat immer

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