Portland Head Light
es einfach nicht lassen, oder?“
„Warum sollte ich?“, kam frech zurück und Dominic lachte leise, was David erleichtert seufzen ließ, bevor er meinte, „So gefällst du mir schon besser.“
„Was meinst du?“, hakte er verdutzt nach.
„Wenn du lachst“, antwortete David und allein an dessen Tonfall erkannte Dominic, dass ihm eine weitere Strafpredigt bevorstand. Nicht, dass er in den letzten Wochen nicht schon genügend bekommen hatte. Zu einem Widerspruch kam er allerdings nicht. „Du wirst den Mund halten!“, raunzte David ihn nämlich an, bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, was Dominic frustriert seufzen ließ. „Genau das meine ich. Dom, was ist nur mit dir los? Seit Neujahr muss ich mir das jetzt schon angucken, beziehungsweise mir Camerons Beschwerden über deine Laune anhören und...“
„Wie bitte? Er hat sich bei dir beschwert?“, fuhr Dominic David ins Wort und wusste nicht, was ihn mehr ärgerte. Dass der sich mal wieder in sein Leben einmischte, oder dass Cameron sich bei David über ihn beschwert hatte.
„Natürlich hat er. Wir sind Freunde, du Idiot.“ David schnaubte. „Und das dachte ich eigentlich auch von uns, aber seit ein paar Wochen schmollst du vor dich hin wie ein eingeschnapptes Kleinkind und...“
„Ich bin überhaupt nicht eingeschnappt“, beschwerte sich Dominic empört, ignorierte Camerons verdutzten Blick, der gerade mit Caleb ins Wohnzimmer kam, und warf das Buch auf den Couchtisch, um dann in die Küche hinüberzugehen. Er wollte weder einen Zuhörer haben, noch den beiden Turteltauben bei ihrer Flirterei zusehen.
„Ach nein? Und warum lehnst du dann jede Einladung von Caleb und Cameron ab, mal etwas mit ihnen zu unternehmen und verschanzt dich stattdessen lieber in deinem Haus?“, hielt David gnadenlos dagegen und Dominic hörte Adrian im Hintergrund leise etwas sagen, was ihn gleich noch mehr ärgerte. Wieso ließ David den Anwalt mithören? Er machte das schließlich auch nicht.
Dominic schnaubte wütend. „Es ist mein Haus. Darin kann ich mich verschanzen wie ich will.“ Du liebe Güte, er klang ja tatsächlich wie ein schmollendes Kleinkind, wurde Dominic im nächsten Moment völlig entsetzt bewusst.
„Kannst du Caleb nicht leiden, oder was?“
„Was hat denn Caleb damit zu tun?“
„Na wenn du Cameron nicht leiden könntest, hättest du ihn schon aus dem Haus geworfen.“ David schwieg kurz. „Das hast du doch wohl nicht vor, oder?“
„Was?“ Dominic kam nicht mehr mit. „Wieso sollte ich Cameron aus dem Haus werfen wollen? David, hast du getrunken?“
„Was? Nein! Herrje, Dominic!“, schimpfte David und da knallte bei ihm eine Sicherung durch.
„Verdammt, was willst du eigentlich von mir?“, fuhr er David an. „Bin ich etwa verpflichtet, mit Cameron und Caleb auf die Piste zu gehen, oder was? Das können die Beiden auch gut alleine. Und ich werde ganz sicher nicht mitgehen, um ihnen dann den ganzen Abend über beim Flirten zuzusehen, klar?“ Daraufhin schwieg David eine ganze Weile, bis er irgendwann leise zu lachen begann. „Was ist so lustig?“, fragte Dominic erbost und hätte David am liebsten durch die Leitung gezogen. Dieses ganze Telefonat war ein einziger Witz.
„Du hast echt keine Ahnung, oder?“
Wovon, zum Teufel, redete David eigentlich? „Hä?“
„Tust du mir einen Gefallen, Dom?“, fragte David auf einmal ganz ruhig, was ihn sofort misstrauisch machte. „Sag' Cameron von mir, dass er das Thema Geduld bitte streichen soll. Er weiß dann schon, was ich meine.“
Dominic starrte einen Moment lang völlig verdutzt auf sein Handy. Musste er David verstehen? Hoffentlich nicht, denn wenn ja, sprach der momentan eindeutig eine andere Sprache als er selbst. Dominic verkniff sich jeden Kommentar dazu. Aber bitte. Wenn David es halt so wollte, würde er dessen Worte eben an Cameron weitergeben. Wozu auch immer.
„Ja, ich sage es ihm“, stimmte er zu und wunderte sich nur noch mehr, als David das mit einem belustigten „Danke“ kommentierte, um dann zu sagen,
„Du bist mein Freund und ich möchte immer nur das Beste für dich, vergiss' das bitte nicht, okay?“
„Ähm...“
„Ich muss Schluss machen. Grüß Cameron und Caleb von mir.“
David hatte aufgelegt, noch bevor er darauf reagieren konnte und Dominic schüttelte ratlos den Kopf. Was war nur seit Silvester mit den Menschen um ihn herum los? Er verstand es einfach nicht und er war sich auch nicht sicher, ob das nun gut oder schlecht
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