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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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verriet. Warum hatte er nicht vorher darüber nachgedacht, dass der Plan mit einer Prügelei komplett bescheuert war? Na ja, wenigstens hatte sie ihm gutgetan und die Wut auf diesen Iren, die er seit Jahren mit sich herumgetragen hatte, war in den letzten Stunden bedeutend weniger geworden. Ganz verschwunden war sie zwar nicht, aber das würde mit ein bisschen Zeit auch noch zu schaffen sein.
    „Wir sind in der Küche, Sally“, rief sein Dad und warf ihm einen tadelnden Blick zu, der Dominic beschämt zu Boden sehen ließ.
    „Wir? Sind Dominic und Cameron schon da?“
    „Nein, nur Dominic und Colin.“
    „Was?“, fragte seine Mutter verwundert und stand kurz darauf bei ihnen in der Küche, um harsch die Luft einzuziehen. „Colin? Junge, was ist denn passiert?“
    Sein Vater schnaubte. „Er und Dom haben sich geschlagen.“
    „Was? Warum? Und wo ist Cameron?“
    „Mit dem Zug gefahren. Ein echt netter Bursche übrigens. Er war schon da, als ich heim kam und wartete vor der Tür. Wir hatten uns eben gemütlich gesetzt, als Tony anrief und mich bat, unseren Sohn nach Hause zu holen, der sich zuerst mit Colin geprügelt hatte und danach mit ihm in dieser Bar gleich gegenüber saufen gegangen ist. Ich habe Cameron daher bei Devin in der Werkstatt abgesetzt, weil er lieber unserem Jüngsten Hallo sagen und ihn nach Hause fahren wollte, nachdem er erfuhr, was bei Tony passiert ist.“
    „Ah, ich verstehe.“ Seine Mum lachte leise. „Er möchte sich wohl erstmal etwas beruhigen, bevor er unseren unvernünftigen Ältesten nachher anschreien wird.“
    „Vermutlich“, stimmte sein Dad zu und lachte ebenfalls. „Und das geschieht dir auch ganz Recht, Großer.“
    Dominic stöhnte, denn die Überlegung hatte er auch schon gehabt, nachdem sein Vater ihm gesagt hatte, warum Cameron nicht hier war. So hatte sein Wirbelwind es nämlich ganz bestimmt nicht gemeint, als er am Flughafen gesagt hatte, dass er und Colin reden mussten. Das hatten sie ja auch getan. Während des Boxens. Colin hatte sich dabei auch nicht lumpen lassen. Obwohl er körperlich nicht danach aussah, Devins Freund konnte verdammt fest zulangen, was seine bis zum Auge hoch pochende Wange genauso deutlich bewies, wie das bald blaue Auge und seine schmerzenden Rippen. Die hatte er allerdings Tony zu verdanken, der, als er schlussendlich spitzgekriegt hatte, dass sie mehr als nur, 'ein paar Runden boxen' wollten, Colin und ihm die Leviten gelesen hatte. Inklusive einer Ohrfeige und einem wütendem Schlag in die Seite. Für sie beide.
    „Das nächste Mal löst eure Probleme wie Erwachsene“, murrte sein Vater und sowohl Colin als auch er selbst schwiegen lieber, worauf seine Eltern resignierend seufzten. „Kinder. Ob wir die Jungs wohl jemals groß bekommen?“
    „Wohl kaum“, mischte sich in dem Augenblick Devin von der Tür her ein und er klang mehr als nur sauer, was sein Gesichtsausdruck auch bewies, als Dominic vorsichtig aufsah. Cameron stand direkt hinter seinem Bruder und seine verschränkten Arme vor der Brust waren ein eindeutiges Zeichen, dass sein Wirbelwind genauso wütend war wie Devin. „Ihr...“ Sein Bruder rollte mit seinem Rollstuhl in die Küche und schnaubte. „Ich würde euch Beiden am liebsten links und rechts eine runterhauen. Was habt ihr euch dabei gedacht? Seid ihr Kleinkinder oder erwachsene Menschen?“
    „Devin...“
    „Halt den Mund, du blöder Ire!“, fuhr Devin Colin ins Wort. „Es ist ja weltweit bekannt, dass Iren gern mal raufen und saufen, was aber noch lange nicht heißt, dass ich nichts dazu sage, wenn du es mit meinem Bruder tust, klar?“
    Colin nickte beschämt und Dominic hätte am liebsten gelacht. Er ließ es allerdings bleiben, da er an seinem Leben hing und Cameron genau wie sein kleiner Bruder aussah. Nämlich so, als würde er ihm ins Gesicht springen, sollte er es wagen, jetzt zu lachen oder ein Widerwort von sich zu geben. Daher schwieg er, presste die Lippen zusammen und starrte wieder auf den Boden. Sicher war sicher.
    „Und was dich angeht...“, wandte sich Devin dann auch ihm zu und Dominic hielt unwillkürlich die Luft an. „Wenn du innerlich fertig gelacht hast, wirst du Cameron folgen, der hat dir nämlich einiges zu dieser... dieser... Dummheit zu sagen.“
    Dominic hob langsam den Kopf. Oh oh. Camerons Blick war mehr als mörderisch. „Ich...“ Er brach ab und räusperte sich verunsichert. „In mein altes Zimmer?“
    „So einfach mache ich es dir nicht, mein Freund. Nein, wir

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