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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nach dem Wagenschlüssel fragen konnte, um ihre Reisetaschen in den Kofferraum zu legen, hatte sich sein blonder Wirbelwind zwischen sie gestellt und sah verärgert zwischen Colin und ihm umher. „Okay, das reicht. Was ist hier los?“
    Dominic presste die Lippen zusammen und schwieg, und auch Colin, der den Blick nach seinen Worten auf den mit einer ganzen Menge Schneematsch bedeckten Boden gerichtet hatte, schien nicht gewillt zu sein, noch mehr dazu zu sagen. Nicht, dass Cameron das davon abgehalten hätte, sie weiter finster anzusehen. Es hätte Dominic auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Seit er im Schwimmbad zusammengeklappt war, hatte Cameron ganz offensichtlich für sich beschlossen, nach vorn zu sehen, denn das Thema Madleen war in den letzten zwei Tagen sehr oft zur Sprache gekommen. Genau wie seine Mutter. Aber so gut es Dominic tat, sich mit Cameron in diesen Dingen auszutauschen zu können, er hatte nicht vor, sich in die Angelegenheit zwischen Colin und ihm weiter hineinreden zu lassen. Jedenfalls nicht, solange er nicht wusste, wie er das Ganze, Devin zuliebe, mit dem Iren lösen sollte.
    „Ihr wollt mich also nicht aufklären? Na gut, dann reime ich mir mal zusammen, was ich denke.“ Cameron verschränkte angesäuert die Arme vor der Brust. „Du bist Devins bester Freund, und angeblich Schuld an dessen Unfall, weil du neben ihm auf dem Beifahrersitz gesessen hast? Sehe ich das richtig?“ Colin nickte stumm. „Na das finde ich ja wirklich faszinierend“, sprach Cameron bissig weiter. „Und ich dachte bisher eigentlich, dass Devin besoffen gegen einen Baum gedonnert wäre. Hast du ihm ins Lenkrad gegriffen und seinen Wagen eigenhändig gegen den Baum gelenkt, Colin?“
    „Was? Nein! Natürlich nicht!“ Colins Kopf fuhr hoch und er sah entsetzt zwischen Cameron und ihm hin und her, so als würde er auf einen wütenden Ausbruch warten, der im nächsten Moment auch kam, allerdings in einer Art und Weise, mit der Dominic nie gerechnet hätte. Denn Cameron drehte sich abrupt zu ihm um und stieß ihm mit dem Finger gegen die Brust, bevor er loslegte.
    „Ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sage, aber du bist ein Vollidiot! Gerade du, der weiß, das man Anderen nicht einfach die Schuld für etwas geben sollte, machst das hier wie lange? Seit dem Unfall? Das hätte ich niemals von dir erwartet, Dominic.“
    Dominic blieb der Mund offenstehen, so überrascht war er. Doch das hielt nicht lange an. Stattdessen wurde er wütend und deutete mit einem Finger auf Colin. „Er hat Devin ins Auto steigen lassen, obwohl der besoffen war, und ist mit...“
    „Er ist aber nicht gefahren!“, fuhr Cameron ihm erbost über den Mund. „Es war allein Devins Entscheidung, Dom. Das einzige, was du Colin vorwerfen kannst, ist die Dummheit, mit eingestiegen zu sein und ich glaube, das kannst du dir sparen, denn das weiß er selbst. Er hätte genauso sterben können wie dein Bruder, Dom. Doch anstatt froh darüber zu sein, dass die Beiden noch leben, fällt dir nichts Besseres ein, als Colin dafür zu verurteilen, dass er den Unfall, den dein Bruder verursacht hat, überlebt hat?“ Cameron schüttelte fassungslos den Kopf. „Ich fasse es einfach nicht. Colin?“
    Der zuckte zusammen. „Ja?“
    „Ich möchte, dass du Dominic nach Hause fährst, wie es mit Devin abgesprochen ist. Ich nehme den Zug.“
    „Was? Nein!“, begehrte Dominic erschrocken und verunsichert auf, doch Camerons bittender Blick war eindeutig. „Cam...“
    „Ich nehme den Zug, damit ihr miteinander reden könnt, denn das müsst ihr, und zwar dringend“, erklärte Cameron im nächsten Moment ruhig und legte eine Hand auf seine eisige Wange. „Ich habe deine Adresse, keine Sorge. Dominic, das zwischen euch ist im Augenblick viel wichtiger als ich, und ich werde den Teufel tun, euch dabei zu stören.“
    „Aber...“
    „Hey...“ Cameron lächelte. „Ich bin schon groß, ich kann alleine mit der Bahn fahren, ehrlich.“ Dominic musste ungewollt grinsen, was auch Cameron zum Schmunzeln brachte. „Außerdem habe ich mein Handy dabei, falls was ist.“ Dominic wollte erneut widersprechen, doch Cameron legte ihm einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf, bevor er zu Colin hinüberging, ihn lächelnd umarmte und sagte, „Bring mir den Kerl sicher nach Hause, okay? Ich liebe ihn nämlich.“
    „Versprochen“, erwiderte Colin und drückte Cameron kurz an sich.
    Dominic staunte nicht schlecht, als er dabei ein zaghaftes,

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