Portland Head Light
nicht mehr aus.“
Aha? Neuigkeiten? Und zwar gute, so wie Cameron auf einmal neben ihm herum hibbelte. Dominic war neugierig, aber deswegen würde er sich noch lange nicht die Gelegenheit entgehen lassen, Cameron ein wenig zu ärgern. „Du weißt schon, dass das eine ziemliche Sauerei wäre?“, fragte er und lachte los, als Cameron ihn erstmal verdutzt ansah, um dann empört zu schnauben.
„Du bist so ein Arsch!“ Das breite Grinsen in Camerons Gesicht, strafte seine vorherigen Worte allerdings Lügen. „Das kriegst du wieder, verlass dich drauf“, murrte Cameron gespielt und boxte ihm dabei gegen die Schulter. „Hör' auf zu lachen. Was ich dir nämlich eigentlich zu sagen versuche... Ich habe doch vorhin nochmal meine Mails gecheckt, bevor wir losgefahren sind.“ Dominic nickte. „Na ja, und ich hatte eine Mail im Postfach“, erzählte Cameron weiter und klang dabei so merkwürdig, dass Dominic ihm einen fragenden Blick zuwarf, was mit einem schiefen Grinsen kommentiert wurde. „Ich kann mich im Augenblick noch nicht zwischen Freude und Panik entscheiden, aber ich muss es dir unbedingt erzählen. Erinnerst du dich, als wir bei Maggie im Dezember für mich einkaufen waren? Sie hat mir doch von ihrem Cousin erzählt, der seine kleine Praxis für Physiotherapie direkt neben der Praxis vom Doc hat.“
Ja, daran konnte er sich erinnern. Maggie hatte sich gefreut, ab sofort praktisch noch einen Arzt im Ort zu haben, weil ihr Cousin ohnehin daran dachte, die Praxis zu verkaufen und in den Ruhestand zu gehen. Moment mal. Dominic sah Cameron erneut kurz an, bevor er den Blick zurück auf die Straße richtete und Camerons Augen, die wirklich eine Mischung aus purer Freude und nackter Angst waren, sagten ihm alles, was er hatte wissen wollen.
„Wann kannst du die Praxis übernehmen?“
„Sobald ich will, hat er gesagt“, platzte aus Cameron heraus und im nächsten Moment holte er hörbar Luft. „Er will spätestens Ende des Jahres dichtmachen und im Herbst schreibt er seine Praxis dann zum Verkauf aus. Solange kann ich mir überlegen, ob ich sie haben will oder nicht.“
„Ich schätze, du willst, oder?“, fragte Dominic, obwohl Camerons Reaktion zuvor das eigentlich schon gezeigt hatte.
„Machst du Witze? Eine eigene Praxis wäre ein Traum.“
Wohl wahr. Das klang dennoch nach einem, „Aber?“
„Aber...“ Cameron schwieg kurz. „Ich habe eine Scheißangst, Dom. Ich meine, ich bin eigentlich nur Therapeut, ich verstehe nichts von dem Papierkram, der mit einer eigenen Praxis auf mich zukommt. Und ich habe auch nicht... Na ja...“
Dominic musste unwillkürlich grinsen. Cameron würde es nie übers Herz bringen, ihn nach einem Kredit zu fragen, also musste er das wohl selbst übernehmen. „Wie wäre es denn mit einem Teilhaber, der sich ums Geschäftliche kümmert?“
„Teilhaber?“ Cameron verstand ihn eindeutig nicht.
„Weißt du, ich kenne da einen Typen. Er ist recht gutaussehend, charmant, höflich und nett, hat über dreizehn Millionen Dollar auf dem Konto und er schläft mit dir.“
Das saß. Cameron starrte ihn sprachlos an. Zumindest für einige Sekunden. „Du... Echt? Du würdest...?“
Dominic lachte und nickte zugleich. „Natürlich würde ich. Sogar ganz korrekt mit einem Vertrag, damit wir beide abgesichert sind. Und was deine Angst wegen Madleen angeht, sie würde sich freuen, wenn du deinen alten Job wieder aufnimmst und anderen Kindern wie ihr hilfst. Das weißt du ganz genau.“
„Oh man, das ist... Ich kann... Halt sofort an!“
Dominic stutzte zwar, tat aber wie geheißen und fuhr rechts ran, um fragend zu Cameron zu sehen, der sich genau in dem Augenblick zu ihm herüber beugte und ihn küsste. Aber wie. Es schien ihm, als wollte Cameron in ihn hineinkriechen und Dominic hatte nicht mal etwas dagegen. Nur war es leider helllichter Tag und sie auf einer Straße unterwegs, beziehungsweise standen am Straßenrand. Wenn sie jetzt von einer Polizeistreife erwischt würden, gab es Ärger. Aber er musste nichts sagen, denn Cameron war soeben die Luft ein wenig knapp geworden, denn sein Wirbelwind löste sich mit einem Keuchen von ihm und sah ihn glücklich an.
„Heißt das, du bist mit der Idee einverstanden?“, fragte Dominic amüsiert, was Cameron erstmal mit einem Seufzen und dem Verdrehen der Augen zur Autodecke kommentierte, bevor er loslegte.
„Natürlich, was denkst du denn? Ich bin sehr wohl einverstanden. Mit dir als mein Teilhaber und Geschäftspartner
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