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Poseidon - Der Tod ist Cool

Poseidon - Der Tod ist Cool

Titel: Poseidon - Der Tod ist Cool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Wand
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fiebrigen Leiber. Leicht enttäuscht lehnte sich Frenzel zurück. Seine Begierde legte sich genauso schnell, wie sie gekommen war. Er nahm ein Stück Weißbrot und stupfte die Soßenreste vom Teller, bis dieser frisch gespült aussah. Der Nachklang des köstlichen Mahls schwebte über seinen Geschmacksknospen, ließ sich sanft darauf nieder.
    Blütenstaub, italienisches Gold.
    Frenzel lächelte bei diesem Gedanken.
    Er gab der Bedienung ein Zeichen und bestellte sich einen Kaffee, den besten der Stadt, seiner Meinung nach. Während er darauf wartete und sich wieder dem geschäftigen Treiben auf der Straße zuwandte, kam das Schwulenpärchen von vorhin nochmals vorbei. Frenzel betrachte sie mit einem Anflug von Wehmut. Ihm ging es dabei nicht um den reizenden jungen Mann, sondern um die Tatsache, dass er es nicht ein einziges mal zu einer festen Beziehung gebracht hatte. Es war einer jener seltenen Momente, an denen er dies wirklich bedauerte. Doch schon wenige Sekunden später riss ihn sein selbst gewähltes Exil aus dem Tal und hob ihn empor, der Sonne entgegen. Die Schatten verkrochen sich in eine andere Ecke, wurden unsichtbar, für diesen Augenblick.
    „Dein Kaffee. Und ein Glas Wasser.“
    Die Stimme zwängte sich durch einen langen, engen Tunnel, kämpfte sich durch Schlamm und Dreck an Frenzels Ohr – die Worte wurden zu Brei.
    Versumpften.
    „Peter?“
    Frenzel zuckte und blickte überrascht auf.
    „Entschuldige, Karin, war grad´ mit meinen Gedanken bei..., na ja, auch egal.“ Er lächelte sie an. Karin war seine Stammbedienung. Wann immer sie Dienst hatte, suchte er sich einen Tisch in ihrem Service aus. Er dachte über sie, wie über den Kaffee hier.
    „Das habe ich bemerkt. Hast du sonst noch einen Wunsch?“ Ihre grünen Augen strahlten ihn an. Sie beugte sich ein Stück weiter vor, als unbedingt notwendig. Sie trug ein weißes Hemd, die oberen Knöpfe wegen den Temperaturen und dem Trinkgeld geöffnet, ihre festen Brüste reckten sich darunter Frenzel nackt entgegen und luden ihn zum Tanz ein.
    „Später vielleicht, danke.“
    Frenzel spielte mit. Dieses Geplänkel zwischen Stammgast und Bedienung gehörte dazu. Außerdem war guter Service selten. Karin nickte, räumte den leeren Teller ab und ging.
    Frenzel nahm erst einen Schluck Wasser, um seine Geschmacksnerven zu neutralisieren, sie für das Aroma des Kaffees vorzubereiten. Dies hatte er von einem alten Italiener gelernt. Danach floss der Schwarze seine Kehle hinunter.
    Der Wechsel zwischen heiß und kalt drängte sich in sein Bewusstsein, katapultierte ihn zwischen die beiden Toten, Kofen und Trautmann. Er spürte ein Zerren im Nacken, als löste sich ein Pfropfen, um Platz zu machen.
    Einer Vermutung.
    Einer Ahnung.
    Einem Wissen.
    Frenzel legte das Geld für die Rechnung auf den Tisch und verließ fluchtartig das Cafe.

13. Kapitel
     
    Der Schatten am Horizont verdichtete sich. Die Schwärze bewegte sich unaufhörlich auf Frenzel zu. Aus dem Dunkel schälte sich träge ein Bild, das Stück für Stück zu einem Ganzen wurde. Schließlich erreichte es ihn.
    Das Universitätsgebäude baute sich vor ihm auf. Frenzel spürte förmlich, wie es sich gegen den Abendhimmel stemmte, der langsam die Konturen dieses Bauwerks in sich aufnahm und verschlang. Er lenkte den Wagen in den Innenhof – nur wenige Fahrzeuge hatten sich um diese Uhrzeit auf den Parkplatz verirrt. Frenzel verließ das Auto. Er hastete schnellen Schrittes die Stufen zum Haupteingang hinauf. Als er die geräumige Empfangshalle mit ihren hohen Granitsäulen und in den Ecken stehenden Gelehrtenstatuen betrat, beschlich ihn sofort das Gefühl, eine andere Welt betreten zu haben. Hinein geschleudert in ein Universum, das ihm nie eine Heimat war. Einer der Gründe, wieso er sein Studium abgebrochen hatte.
    Es umfing ihn dieser spezielle Geruch, der scheinbar sämtlichen Wissenstempeln dieser Erde anhaftete. Jeder Versuch einer Beschreibung zerrann wie Sand zwischen den Fingern.
    Und das in diesen Gemäuern, wo alles katalogisiert wird. Paradox.
    Frenzel schmunzelte.
    Er hoffte, nicht mit leeren Händen wieder hinauszugehen. Er suchte nach Dr. Stefan Reiter, seines Zeichens Biochemiker. Sie lernten sich vor ein paar Jahren im Laufe von Ermittlungen kennen. Ein Erpresser hatte Lebensmittel vergiftet und drohte damit, sie in größeren Umfang in Umlauf zu bringen. Frenzel wechselte erst später zur Mordkommission – und bereute es nie.
    Frenzel benötigte einige Zeit zur Orientierung,

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