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Poseidons Gold

Titel: Poseidons Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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»streben reibungslos und stilvoll ihrer Verwirklichung zu.«
    »Davon hab ich aber bis jetzt noch nichts läuten hören.«
    »Weil ich das Maul halte. Wenn man den Leuten keine Gelegenheit gibt, sich einzumischen, geht auch nichts schief.«
    »Und was sagt Helena dazu?«
    »Die werde ich doch nicht mit solchem lästigen Kleinkram behelligen.«
    »Aber Helena ist deine Braut!«
    »Eben. Was braucht sie da noch andere Sorgen?«
    »O ihr Götter, was bist du doch für ein verrückter Hund … Helena ist ein wirklich nettes Mädchen!«
    »Stimmt. Also warum ihr vorzeitig das Herz schwermachen und ihr sagen, daß ihr Schicksal besiegelt ist? Das war dein Fehler, Lenia. Hättest du Smaractus in Unwissenheit darüber gelassen, daß du ihm mit dem Opferschwein zu Leibe rücken willst, dann hättest du einfach eines Nachts, wenn er gerade seinen Rausch ausschläft, seine Unterschrift auf dem Ehevertrag falschen können, und er hätte die Folgen schon irgendwie verschmerzt. Statt dessen hast du ihm angst gemacht und ihm tausend Möglichkeiten offengelassen, sich noch mal aus der Schlinge zu ziehen.«
    »Der kommt schon wieder«, prophezeite Lenia düster. »Das vergeßliche Arschloch hat nämlich seinen Beryll-Siegelring liegenlassen.«
    Es gelang mir, sie von Eheschließungen und billigem Schmuck auf ein anderes Thema zu bringen. »Hast du eigentlich schon gehört, daß Marponius mich hat festnehmen lassen?«
    »Klar doch, so was spricht sich rum!« nickte Lenia. »Wir haben alle mitgekriegt, daß du einen Soldaten erstochen hast und in Handschellen ins Haus des Richters gebracht worden bist.«
    »Ich hab den Soldaten nicht erstochen.«
    »Gut, gut, ein oder zwei Verrückte glauben auch, daß du vielleicht unschuldig bist.«
    »Sind die Menschen nicht wunderbar?«
    »Also spuck’s schon aus, Falco – was ist wirklich passiert?«
    »Mein verdammter Bruder hat mich da reingeritten, wie gewöhnlich.«
    Ich erzählte ihr die ganze Geschichte. Hauptsache, ich konnte sie vom Trinken abhalten. Und vor allem davon, mir nachzuschenken.
    Als ich zu Ende war, johlte sie so schrill und verächtlich, wie es ihre Art ist. »Demnach hast du’s diesmal mit einem Kunstkrimi zu tun?«
    »Genau. Und zwar hab ich den starken Verdacht, daß die meisten Statuen und sämtliche Leute im Spiel Fälschungen sind.«
    »Was du für Reden schwingst! Dann hat Festus dich also in jener Nacht doch noch gefunden?«
    »In welcher Nacht?«
    »Na die, von der du eben geredet hast. Die Nacht, nach der Festus zu seiner Legion zurück mußte. Vorher ist er noch hier vorbeigekommen. Ich dachte, das hätte ich dir damals erzählt … War schon furchtbar spät. Festus hat an meine Tür gehämmert und wollte wissen, ob du vielleicht so besoffen heimgetorkelt wärst, daß du die Treppen nicht mehr geschafft und dich bei mir in einem Waschzuber zusammengerollt hättest.« Da sechs Stockwerke nach einem rauschenden Fest eine ziemliche Strapaze bedeuten, war so was in der Tat schon vorgekommen.
    »Aber ich war doch nicht hier …«
    »Nein, natürlich nicht!« kicherte Lenia, die von meinem Fiasko mit Marina wußte.
    »Festus hätte wissen müssen, wo ich war … Und du hast mir nie von seinem Besuch erzählt.« Ich seufzte. Wieder eine in der langen Reihe von Botschaften, die mir nicht ausgerichtet worden waren.
    »Ist mir auch eben erst eingefallen, als du von Festus erzählt hast.«
    »Fünf Jahre zu spät!« Diese Frau war einfach unglaublich. »Also red schon: Was ist damals passiert?«
    »Aus den Latschen ist er gekippt, dein Bruder – hier in meinem Büro. War sehr lästig.«
    »Er hatte ganz schön geladen.« Genauso, wie wir beide heute nacht.
    »Ach, mit Säufern kann ich umgehen, da hab ich meine Erfahrungen. Aber Festus war unglücklich«, beklagte sich Lenia. »Und Jammerlappen kann ich nun mal nicht ausstehen.« Da sie entschlossen war, Smaractus zu heiraten, ein gefühlloses, schafsgesichtiges und humorloses Desaster auf zwei Beinen, würde sie bald auch auf diesem Sektor Erfahrung sammeln – vermutlich mehr, als ihr lieb sein konnte.
    »Was hatte Festus denn für Kummer?«
    »Ach, das war streng vertraulich!« feixte Lenia. »Nein, im Ernst: Er hat gestöhnt und gejammert, daß ihm alles über den Kopf wächst, daß er dringend den starken Arm seines kleinen Bruders braucht – und dann hat er plötzlich nichts mehr gesagt.«
    »Ja, ja, so war er, der Festus.« Manchmal wurde mein verschwiegener Bruder allerdings auch von einer geradezu

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