Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
Vom Netzwerk:
Boden liegen.
    „Wollen wir nicht woanders hin?“
    Ich fürchte mich vor seiner Reaktion, habe Angst davor, dass ihm bewusst wird, wo er ist. Vielleicht könnte ich es doch noch eine Weile aushalten.
    „Tut mir leid“, murmelt er und macht sich von mir los. Ich beobachte ihn, wie er sich aufsetzt, die Tränen aus den Augen wischt und den Blick dabei gesenkt hält. Panik macht sich in mir breit, raubt mir die Luft zum Atmen. Lauf nicht weg!, ist alles, woran ich denken kann, bis mir bewusst wird, dass ich die Tür abgeschlossen habe. Er kann gar nicht fliehen. Ein diabolisches Zucken befällt meine Mundwinkel, allerdings verdrängt der Schmerz meiner Glieder, in die das Blut nun mit aller Macht zurückfließen will, den teuflischen Gedanken.
    „Oh, verdammt“, brumme ich und streiche über meine Beine.
    „Tut mir leid.“
    „Quatsch!“, erwidere ich entschlossen und stehe auf. Das unangenehme Kribbeln wird stärker und mein rechtes Bein knickt sogar kurz weg. Trotzdem strecke ich Fabian die Hand entgegen. Er zögert, dann ergreift er sie und lässt sich von mir hochziehen. Erneut kann ich dem Drang nicht widerstehen und nehme ihn in den Arm. Ich spüre, wie sich sein Rücken versteift, kann fühlen, wie er sich von mir losreißen will, aber ich drücke ihn fester. Es dauert eine Weile, bis die Spannung weicht und er sich an mich schmiegt.
    „Warum?“, flüstert Fabian, hebt den Kopf und sieht mich mit glasigen Augen an.
    „Was meinst du?“
    Mein Finger fährt die Konturen seines Gesichtes nach und fängt eine Träne ein.
    „Was willst du von mir?“
    „Was soll ich darauf antworten? Ich würde dich gern kennenlernen, Zeit mit dir verbringen …“
    Fabian runzelt die Stirn und schüttelt den Kopf.
    „Das ist ein ganz schlechter Zeitpunkt.“ Er windet sich aus meinen Armen, schnappt seufzend nach seiner Tasche und geht an mir vorbei, nach unten.
    Er kann nicht weg! Mit dieser Gewissheit folge ich ihm langsam, beobachte, wie er unentschlossen vor der Tür stehenbleibt.
    „Fabian.“
    Er dreht sich nicht um, aber ich spüre, dass er auf mich reagiert.
    „Ich könnte dich auch nach dem Warum fragen.“
    „Was meinst du?“
    „Warum bist du hier?“
    „Ich mag Spielzeug“, erwidert er und scharrt mit dem linken Fuß über den Boden.
    „Das ist schön, aber das Museum gibt es schon eine ganze Weile und ausgerechnet heute…“
    „Was willst du denn hören?“, braust er auf und dreht sich nun doch zu mir um. Sein Blick wirkt gehetzt und wütend, aber vor allem ängstlich.
    Ich überwinde die letzte Distanz zwischen uns, streiche ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Was will ich denn hören? Ich weiß es auch nicht. Diese Situation überfordert mich. Seit Wochen, nein seit Monaten, bin ich nur von diesem einen Gedanken erfüllt und nun … weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll.
    „Wollen wir zusammen irgendwo hingehen?“, frage ich unsicher und fühle mich im selben Moment furchtbar dumm.
    Er sagt nichts, sieht mich nur an und schüttelt den Kopf.
    „Willst du … also soll ich …“ Ich hole tief Luft, sortiere die wild durcheinander rasenden Worte, ignoriere mein stürmisch klopfendes Herz und entlasse die Worte aus meinem Mund.
    „Wollen wir den Abend zusammen verbringen?“ Meine Stimme ist rau und viel zu unsicher. Fabian starrt mich an, dann umspielt ein kleines Lächeln seine Mundwinkel. Er versucht es sofort zu korrigieren, aber ich habe es gesehen und es gibt mir ein kleines Fünkchen Hoffnung.
    „Ich bin heute sicherlich keine gute Unterhaltung“, wehrt er ab, aber es klingt halbherzig, fast, als wenn er sich selbst davon überzeugen muss.
    „Das macht nichts. Wir können uns eine Pizza bestellen und einen Film gucken oder…“ Gott, ich bin so einfallslos! Wütend suche ich nach einer besonders guten Idee, aber mir fällt nichts ein.
    „Anstatt Pizza vielleicht Döner?“
    Es dauert eine Weile, bis ich die Bedeutung der Worte verstehe, bis ich begreife, dass es keine Ablehnung ist, sondern… sondern eine Zusage.
    „Okay, Döner ist auch in Ordnung.“
    „Eigentlich habe ich gar keinen Hunger“, rudert er zurück, aber das lasse ich nicht mehr zu.
    „Dann teilen wir uns halt einen. So viel Hunger habe ich auch nicht. Zu dir oder zu mir?“
    „Du weißt schon, dass da nichts laufen wird?“ Fabian mustert mich kritisch, die Augenbrauen tief zusammengezogen. Seine Lippen bilden einen schmalen Strich und sein Unterkiefer zuckt nervös. Ich schlucke, ignoriere die

Weitere Kostenlose Bücher