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positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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weiß er überhaupt, was er damit bei mir anrichtet?
    „Ich wollte dir … Ach vergiss es. Los, lass uns was zu essen kaufen!“, murmle ich und genieße das überwältigende Gefühl in meiner Brust. Er ist noch da! Er hat auf mich gewartet! Es gibt doch noch Hoffnung. Mein Lächeln wird noch eine Spur breiter, womöglich könnte man es mittlerweile für debil halten.
    Fabian ist extrem schweigsam während der Fahrt zum Dönerladen. Als ich davor parke, sehe ich ihn fragend an, aber er zuckt nur mit den Schultern. Keine Fettnäpfchen, keine unnütze Fragerei!
    „Gibt es etwas, was du gar nicht magst? Zwiebeln, irgendeine Soße, Salat?“
    „Nein“, erwidert er einsilbig.
    „Okay, nicht weglaufen, bin gleich wieder da.“
    Fabian sieht kurz zu mir. Ein kleines Lächeln umspielt seinen Mund und er nickt. Erleichtert seufze ich und verlasse das Auto.
    Der bekannte Geruch von Knoblauch, Fleisch und orientalischen Gewürzen empfängt mich. Mesut grinst mich an und hebt grüßend die Hand.
    „Jakob, mein Freund“, ruft er mit dem typisch türkischen Akzent. „Du warst ja schon lange nicht mehr hier.“
    „Viel zu tun“, erwidere ich grinsend. Er lacht laut, während er für die Frauen vor mir den Salat mit einer schwungvollen Bewegung in das Fladenbrot packt.
    „Was willst du haben?“
    „Zwei komplett zum Mitnehmen.“
    „Triffst du dich mit Daniel?“
    „Ähm, nein, ein Freund sitzt im Auto. Wir wollen ein paar DVD´s gucken.“
    „Oh… ein neuer Kerl?“
    Die Frauen sehen sich kurz um und stoßen sich stumm gegenseitig in die Seite. Vermutlich haben sie auf dem Weg nach Hause, oder wo immer sie auch gleich hingehen, noch genügend Zeit zum Kichern.
    „Weiß noch nicht“, erwidere ich ausweichend.
    Wir kennen uns schon lange und entgegen der allgemeinen Vorurteile hat er überhaupt kein Problem mit Schwulen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie das alles kam, aber ich glaube, Daniel und ich sind hier mal ziemlich betrunken rein, weil wir nach einem extrem geilen Fick noch Hunger hatten. Die Erinnerungen daran sind nur noch rudimentär, was vielleicht auch an dem Joint liegen kann, den wir damals geraucht haben. Allerdings kann ich mich noch genau an den Morgen danach erinnern und seitdem lasse ich die Finger von Drogen… also vom Alkohol mal abgesehen.
    Die Frauen verlassen das Geschäft und nun kümmert sich Mesut um meine Bestellung.
    „Und ansonsten alles okay?“, fragt er und macht sich am Fleischspieß zu schaffen.
    „Hm, ja, alles gut.“
    „Wird das so was wie ein romantischer Abend, mit Döner und Film?“ Er grinst mich an und hebt fragend eine Augenbraue.
    „Ähm, nein, das wohl eher nicht.“ Hoffentlich hat er das Bedauern in meiner Stimme nicht gehört.
    „So? Also nur ein Abend unter Freunden?“ Er glaubt mir nicht, sieht mich misstrauisch an. Ich zucke mit den Schultern. „Ja, so was in der Art!“ Das Seufzen macht es nicht unbedingt glaubwürdiger, aber es ist zu kompliziert, um es einem Fremden zu erklären, wo ich es doch selbst nicht verstehe.
    Grinsend reicht er mir die Tüte über den Tresen und ich bezahle, verabschiede mich und gehe nach draußen. Ich spüre, wie meine Beine weich werden. Fabian könnte doch noch die Chance genutzt haben, aber da sehe ich seine Silhouette im Auto und könnte vor Erleichterung jaulen.
    Ich klettere hinters Lenkrad.
    „Wo wollen wir essen?“ Die Frage hängt minutenlang im Raum.
    „Zu mir“, flüstert Fabian. Er knetet seine Finger nervös und ich würde am liebsten meine Hand beruhigend darauf legen, aber ich habe nicht den Mut, die unsichtbare Mauer zwischen uns zu überwinden.

Ein Blick in die Hölle

    Die Fahrt zu ihm nach Hause verläuft überwiegend schweigend. Er gibt mir knappe und präzise Anweisungen, wo ich lang fahren muss und nicht viel später stehen wir vor dem Haus, in dem er wohnt.
    „Ganz oben unter dem Dach.“ Fabian deutet auf zwei Dachgauben. Die Gardine des einen Fensters ist eine Regenbogenfahne.
    „Sehr schön“, gluckse ich.
    „Die Fahne?“ Er kichert. „War eine Freundin. Das ist das Badezimmerfenster und ich hatte da eigentlich nichts weiter davor. Mal ehrlich, ich wohne so weit oben und das Haus gegenüber ist nicht so hoch … wer sollte denn da hineingucken? Aber sie meinte, sie fühle sich beobachtet und könnte dann nicht aufs Klo. Anscheinend ist das so ein Mädchending. Die Fahne hatte ich von meinem ersten CSD mitgebracht und sie hat sie … nun ja, du siehst es ja selbst.“
    Wow, so

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