positiv verliebt (German Edition)
sollten wir den Wecker wohl besser auf halb sieben stellen.“
Noch ehe ich begreife, was ich tue, schlinge ich meine Arme von hinten um Fabian und ziehe ihn zurück zu mir.
„Würdest du alles Mögliche für eine Schulter tun oder…“
Mein Puls rast, lässt die Gedanken durch meinen Kopf schwirren. Ich weiß nicht, was ich mit dieser Frage bezwecke, möchte die Antwort nicht hören und fühle mich viel zu feige, um sie wirklich zu Ende zu stellen.
Fabian dreht sich in meinen Armen um, legt seine Arme locker auf meine Schultern und sieht mich nachdenklich an.
„Oder!“, flüstert er eindringlich und für den Hauch einer Sekunde spüre ich seinen Mund auf meinem. Aber dann ist er weg, windet sich aus meinen Armen und verschwindet aus dem Zimmer.
„Bin im Bad“, ruft er von draußen, während ich wie angewurzelt auf dem Sofa sitze und mich gerade nicht entscheiden kann, ob ich lachen oder schreien soll.
Ist sein oder auch mein oder? Zieht er tatsächlich in Erwägung, dass wir uns besser kennenlernen, vielleicht sogar ein Paar werden?
„Jakob, komm ins Bett.“
Die Worte schlagen wie ein Blitz in meine Körpermitte ein. Leise beschwöre ich meinen Schwanz, sich wieder zurückzuziehen, versuche ihm zu erklären, dass seine Dienste nicht benötigt werden. Aber er ist stur, findet, er hätte auch eine Chance verdient bei so einem heißem Kerl. Ich drohe mit dem Küchenmesser und schlage alternativ kaltes Wasser zur Entspannung vor.
„Hast du es dir anders überlegt?“ Fabian kommt zurück und sieht mich sorgenvoll an.
„Nein, ich… ähm muss dann auch noch mal schnell aufs Klo.“
Er zeigt auf eine Tür und verschwindet hinter einer anderen. Auch hier deutet nichts auf Fabians Krankheit hin. Ich weiß nicht, woher diese Bilder kommen, aber ich hatte damit gerechnet, dass zumindest im Bad Tabletten herumstehen würden. Vielleicht hat er sie in einem der Schränke. Doch so dringlich ist meine Neugier nicht, im Gegensatz zu einem anderen Bedürfnis, obendrein schreit mein Körper danach, endlich weiterschlafen zu können.
Aufregung macht sich in mir breit, als ich das Schlafzimmer betrete. Eine kleine Lampe neben dem Bett hüllt das Zimmer in ein schwaches Licht. Fabians Bett ist breit, bietet eindeutig genügend Platz für zwei. Immer noch zögernd stehe ich im Türrahmen, frage mich, ob das hier die richtige Entscheidung ist. Wäre es nicht besser, nach Hause zu fahren? Nein, besser wäre es nicht, aber mit Sicherheit vernünftiger.
Einladend schlägt er die Decke auf. Ich gehe näher, strecke mich komplett angezogen neben ihm aus und sofort lagert sein Kopf auf meiner Schulter.
Zuerst liege ich vollkommen unbeweglich da, aber dann… Es fühlt sich einfach richtig und gut an. Es ist mir egal, was der nächste Morgen oder die Zukunft bringen mag. Das hier ist schön und ich will es genießen. Ich will diese Schulter für ihn sein, will derjenige sein, der ihm in dieser Nacht zur Seite steht und ihm Geborgenheit gibt.
Die Gedanken lassen mich in den Schlaf gleiten, aus dem ich von einem dröhnenden Klingeln geweckt werde. Es fühlt sich an, als würden wir höchstens seit fünf Minuten im Bett liegen. Vielleicht hat Fabian den Wecker falsch gestellt.
„Scheiße“, murmelt er stöhnend und vergräbt das Gesicht an meinem Hals. Sein warmer Atem und das Gefühl seiner Lippen an meiner Haut verursachen ein heftiges Ziehen in meinem Bauch. Kleine Schauer rinnen über meinen Rücken und ich würde ihn am liebsten packen, ihn in die Matratze drücken und seinen so begehrlichen Mund in Besitz nehmen. Aber ich bleibe still liegen, versuche, die Bilder aus meinem Kopf zu vertreiben und die ungestillte Sehnsucht zu unterdrücken.
„Dir auch einen guten Morgen“, sage ich leise mit nicht nur vom Schlaf heiserer Stimme.
„Morgen“, raunt Fabian gegen die empfindliche Haut an meinem Hals. Unter Aufbietung all meiner Selbstbeherrschung unterdrücke ich ein Stöhnen und streichle ihn stattdessen mit zittrigen Fingern über den Kopf.
Nur noch ein wenig dösen, nur noch ein bisschen länger die Zweisamkeit genießen. Aber der Wecker ist unerbittlich und so löst sich Fabian schließlich aus meinen Armen und steht auf.
„Ich mache das Frühstück.“
Eigentlich habe ich auf etwas ganz anderes Hunger und so bleibt mein Blick auf seinem kleinen runden Hintern hängen, saugt gierig das Stück freigelegte Haut ein, als sich Fabian streckt und aus dem Zimmer geht. Stöhnend lasse ich mich zurück in die
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