positiv verliebt (German Edition)
das in meinem Bauch zum Vorschein kommt.
„Gleich geht es los“, flüstert meine Mutter und holt mich wieder in die Realität zurück.
Als ich nach vorn schaue, bekomme ich einen Schreck. Da steht das Raupenfahrzeug, das ich für Fabian ersteigern wollte. Ohne darüber nachzudenken, hebe ich unsere Nummer nach oben. Der Auktionator bestätigt mein Gebot. Ich spüre den fragenden Blick meiner Mutter, aber ich habe keine Zeit für eine Antwort, denn ich werde überboten.
„Jakob?“, raunt meine Mutter, als ich nun schon zum dritten Mal das Gebot erhöhe.
„Nicht jetzt.“
Endlich fällt der Hammer und ich lehne mich grinsend zurück. Das Raupenfahrzeug mit der Jupiter Rakete gehört mir. Als ich mich umsehe, werde ich von einem Paar Augen gefangen genommen. Dazu ein Knopfnicken und ein breites Grinsen. Ich erwidere den Blick, fühle dieses erregende Prickeln auf meiner Haut. Ich weiß nicht, ob es so etwas wie einen Gaydar wirklich gibt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es unverkennbare Signale gibt und dieser dunkelhaarige und ziemlich geil aussehende Typ sendet und ich empfange, aber mehr als dieses Prickeln stellt sich nicht ein. Da ist kein Jagdtrieb, kein Reiz, etwas Unerhörtes zu tun. Ich werfe ihm einen bedauernden Blick zu, denn ich habe kein Interesse.
„Was sollen wir denn damit?“, fragt meine Mutter und sieht mich irritiert an. „Wir haben schon drei davon und dieses ist obendrein total überteuert.“
„Ich bezahle ihn von meinem Geld. Das ist ein Geschenk“, raune ich ihr zu und spüre, wie mein Herz ein wenig schneller schlägt.
„Wirklich? Denkst du, du kannst den Mann, der dir so dermaßen den Kopf verdreht hat, damit überzeugen?“ Die Neugier in ihrer Stimme ist unverkennbar, aber ich habe keine passende Antwort für sie, denn ich weiß im Grunde gar nicht, warum ich das Fahrzeug ersteigert habe. Zudem fühle ich immer noch die Augen dieses Kerls auf mir. Vielleicht sollte ich das Angebot doch annehmen.
„Ich weiß es wirklich nicht.“
Eigentlich will ich gar nicht darüber nachdenken, denn dann überfällt mich wieder diese Hoffnungslosigkeit und dafür habe ich wirklich keine Nerven. Zumal der Typ auch gerade meine Geduld strapaziert. Womöglich habe ich das Nein nicht deutlich genug gesendet. Ich habe jedenfalls keine Lust, die ganze Zeit diese Blicke zu spüren oder mit eindeutigen Gesten angemacht zu werden. Vielleicht sollte ich das am besten sofort klären. Ich grinse und wackle mit den Augenbrauen. Er leckt sich über die Lippen und deutet in Richtung Ausgang. Ich zögere nur einen Moment, dann erhebe ich mich.
„Wo willst du denn hin? Es geht doch gleich los.“ Ich ignoriere ihren vorwurfsvollen Tonfall, ebenso wie die leise mahnende Stimme in meinem Kopf.
„Muss aufs Klo, bin aber gleich wieder da“, nuschle ich und verschwinde den Gang entlang und durch die große Tür hinaus.
Mit einem „Hallo“ werde ich abgefangen und durch eine Tür in einen dunklen Raum gedrängt. Er drückt mich gegen eine Wand und seine Hand legt sich fordernd auf meinen Schritt.
„Wow, da hat es aber jemand eilig“, keuche ich, fange seine Hände ein und bringe ein wenig Abstand zwischen uns.
„Ich finde, du schuldest mir was“, raunt er und versucht, die Distanz wieder zu verringern.
„Ach, wie kommst du denn da drauf?“, erwidere ich grinsend und schiebe ein Bein zwischen seine, um gegen die deutliche Beule zu drücken. Er stöhnt unterdrückt auf und reibt sich an mir.
„Das war mein Raupenfahrzeug“, knurrt er, während er versucht, seine Hände zu befreien.
„Hm, aber nun ist es meins.“
„Also schuldest du mir was.“
„Spannende Logik.“
„Was ist, willst du nicht?“, fordert er seufzend und leckt sich gierig über die Lippen. Sein Mund ist schön, aber es ist eben nicht… Wie schön wäre es, wenn mein Kopf leer wäre, wenn es alles noch so wäre, wie vor ein paar Wochen. Ich könnte das kleine Intermezzo genießen und Daniel vielleicht ein Bild von seinem Schwanz schicken… Er könnte mir einen blasen und anschließend würde ich mich in ihm versenken, ihn zum Stöhnen bringen und… aber mein Kopf ist leider nicht leer, denn da spukt dieser Kerl herum, der mich nicht haben will, und trotzdem reicht es nicht, um abzuschalten, denn er ist nicht nur in meinem Kopf sondern auch in meinem Herzen und egal, wie bescheuert es auch klingen mag, ich will ihn nicht betrügen.
„Alles klar?“, wispert er erregt und mustert mich aufmerksam. „Du bist
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