positiv verliebt (German Edition)
Armen gegen die Badtür.
„Ich habe es versucht und es hat zu nichts geführt. Ganz im Gegenteil… nicht nur du, sondern auch Fabian hält mich für ein sexgeiles Arschloch. Dabei ist zwischen uns so gut wie nichts gelaufen. Ganz offensichtlich bin ich nicht fähig, ihm das zu geben, was er braucht. Ich bin in jeder Hinsicht diskordant!“
„Was für ein geiles Wort!“, gluckst Daniel, ohne auf meine frustrierte Rede einzugehen. Ich schlinge mir das Handtuch um die Hüfte und suche im Schrank nach der Ersatzzahnbürste.
„Ich dachte, es ist nicht so leicht mit dem Entlieben“, sagt Daniel und sieht mich durch den Spiegel an.
„Ist es auch nicht“, nuschle ich, während ich meine Zähne putze. „Aber ich schaffe das schon.“
„Also nichts mit diskordanter Beziehung und all den tollen Sachen, die hier drin stehen?“
„Nein, aber stattdessen wäre Kaffee nicht schlecht.“ Ich spucke ins Waschbecken, spüle meinen Mund aus und benutze Daniels sauteure Gesichtscreme. Sein Knurren verrät mir, dass ihm das nicht gefällt, also schmiere ich mir noch mehr von dem Zeug ins Gesicht. Kopfschüttelnd verlässt er das Bad. Ich höre das Zischen der Kaffeemaschine und kaum bin ich vollständig angezogen, hält mir Daniel auch schon eine dampfende Tasse unter die Nase.
„Okay, wenn du also nicht im Liebeskummer ertrinkst und auch keine Eroberungspläne schmiedest, dann kannst du ja mit zur Geburtstagsfeier kommen.“
„Wer hat denn Geburtstag?“, frage ich verwundert.
„Lukas.“
„Wer?“
„Na Lukas, der Kleine, den wir neulich im Club kennen gelernt haben.“
Erstaunt sehe ich Daniel an. Es ist nicht so, dass ich mich nicht an Lukas erinnere, denn er ist schließlich ein Freund von Max, aber warum weiß er, wann der Kleine Geburtstag hat und überhaupt …
„Was ist?“ Daniel weicht meinem Blick aus, wird sogar ein wenig nervös.
„Lukas?“
„Du brauchst dir gar nichts zusammenzureimen. Da ist nichts zwischen uns. Wir haben uns zufällig am Mittwoch beim Einkaufen getroffen und haben uns ganz nett unterhalten.“
„Nett unterhalten?“
„Dir scheint es echt schlecht zu gehen, oder warum wiederholst du andauend meine Worte?“
„Ich bin nur erstaunt“, murmle ich.
„Da gibt es nichts zum Staunen. Wir verstehen uns gut und das ist schon alles. Also kommst du mit?“
„Aber das ist kein Familienfest, auf dem er dich seinen Eltern vorstellen will?“, frage ich vorsichtshalber nach. Daniels Gesichtsausdruck sorgt dafür, dass ich beinahe meinen Kaffee wieder ausspucke.
„Spinnst du? Ich sagte doch schon, dass da nichts läuft. Ich gehöre nicht zu den Idioten, die sich verlieben.“ Er haut mir heftig gegen den Kopf und verschwindet im Schlafzimmer. Sein Schlag sorgt dafür, dass ich nun endgültig das Gefühl habe, dass mein Schädel gleich explodiert
„Du gehörst aber auch nicht zu denen, die sich nach einem Fick nett unterhalten und dann zur Geburtstagsparty gehen“, rufe ich ihm qualvoll hinterher, aber darauf bekomme ich keine Antwort. Stattdessen fällt mein Blick auf die ausgedruckten Seiten, die Daniel auf den Tisch gelegt hat. Mit einem kribbeligen Gefühl im Magen betrachte ich sie, will nicht anfangen zu lesen und tue es doch. Im Grunde spielt es keine Rolle, denn ganz offensichtlich gehören wir nicht zusammen. Vermutlich habe ich mir nur eingebildet, dass da etwas zwischen uns sein könnte. Es entsprang wohl eher meiner Fantasie. Aber ich hab‘s versaut und im Moment sehe ich keinen Weg zurück. Fabians Worte hallen viel zu laut in meinem Kopf nach und so schiebe ich die Blätter zur Seite und erhebe mich.
„Auf geht’s“, ruft Daniel auch schon und reißt mich aus meinen trüben Gedanken.
„Ich bin gar nicht eingeladen…“, gebe ich zu bedenken, aber das scheint Daniel nicht zu interessieren.
„Stell dich nicht so an. Wenn du die eine Sache abschließen willst, kannst du nicht früh genug anfangen, dich abzulenken. Und wer weiß, vielleicht triffst du ausgerechnet heute deinen Traumprinzen. Wie heißt das Gegenteil von diskordant?“
„Konkordant“, murmle ich und ziehe meine Schuhe an.
„Super, dann suchen wir mal nach einem konkordanten Partner für dich! Kann ja nicht so schwer sein.“
„Kümmere dich lieber um dich selbst“, maule ich auf dem Weg nach draußen.
„Nee, das hat keinen Zweck, ich bin in jedem Fall diskordant.“
Die Party findet in Lukas‘ Wohnung statt. Ich weiß nicht, woher Daniel das Geschenk in seiner Hand hat. Es ist
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