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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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L. A., die Mistkerle in der City Hall reißen immer mehr Straßen auf.
    Dann bog er am Orlando ab, und ehe ich mich's versah, standen wir im Leerlauf vor Marys Haus.
    Als ich ihn fragte, was zum Kuckuck er da wollte, drehte er sich zu mir um, sah mich komisch an und begann ›Auld Lang Syne‹ zu summen.«
    »Wegen der alten Zeiten.«
    »Aber er machte nicht den Eindruck, als wäre er amüsiert. Ganz im Gegenteil, er war verkrampft und blieb es auch und weigerte sich zu sagen, warum.« Bedard trank den letzten Schluck Bourbon.
    »Die Fahrt nach Hause war angespannt. Ich hatte gerade seinetwegen Venedig verlassen, und glauben Sie mir, diese Stadt ist zu jeder Jahreszeit herrlich - falls Sie noch nicht da waren, müssen Sie das unbedingt nachholen. Bevor das ganze verdammte Ding im Wasser versinkt.«
    »Sie sind nach Hause gekommen, weil Kyle sich aufgeregt anhörte«, sagte ich, »aber er wollte nicht erklären, warum.«
    »Ich versuchte es aus ihm rauszukriegen. Deshalb saßen wir in der Zufahrt, als Sie Ihren kleinen Kommandoüberfall durchzogen.« Er fuhr mit einem Finger unter dem Knoten seines Halstuchs hindurch. »Warum können Sie mir nicht erzählen, was zum Teufel hier los ist?«
    »Gehen wir noch ein bisschen zurück«, sagte ich. »Wie genau haben Sie Mary Whitbread kennen gelernt?«
    »Durch meinen Schwager.«
    »Lester Jordan.«
    »Der unbeklagt Verstorbene.«
    »Woher kannte er sie?«
    »Wie ich schon sagte, Mary ist eine überschwängliche Frau. Wissen Sie etwas von ihrer Vorgeschichte?«
    »In Chicago?«
    »Ihre Geschichte - und ich kann mich nicht dafür verbürgen - lautet so, dass sie in Chicago mit Mafiatypen verkehrte. Sie erzählte auch, sie hätte Bürgermeister Daley und die Kennedys gekannt.
    Aber ist das nicht die Standardbehauptung? Wenn man lange genug mit ihr plaudert, behauptet sie vielleicht, sie wäre mit Jimmy Hoffa und Amelia Earhart ins Bett gestiegen.«
    »Die Standardbehauptung von wem?«
    »Von alternden Nutten. Ich möchte nicht grausam klingen, aber im Prinzip ist Mary genau das. Ich würde nichts von dem, was sie sagt, für bare Münze nehmen.«
    »Sie trauen ihr nicht über den Weg, aber Sie haben ihr Immobilien verkauft.«
    »Ihr Barscheck war gedeckt.«
    »Woher kannte sie Lester Jordan?«
    »Zu ihren weitläufigen Interessengebieten gehörten Musiker«, sagte Bedard. »Les spielte Saxophon in einer umherziehenden Combo, die einen Gig in dem Club hatte, wo Mary . . . ähem tanzte.«.
    Zwinker, zwinker. »Ich nehme an, halb schob sie ihn, halb sank er hin . . . sozusagen. Und wer hätte das gedacht, das war das einzige Mal, wo Mary unvorsichtig war. Ein One-Night-Stand, und schon müssen Windeln gekauft werden.« Er schüttelte den Kopf. »Eine dumme Geschichte.«
    »Jordan war Petersons Vater?«, fragte Milo.
    »Vielleicht war das der Grund für sie, sich sterilisieren zu lassen. Vielleicht war es auch reine Bequemlichkeit. Wenn man ihren neuen Beruf in Betracht zieht. . . «
    »Pornofilme.«
    »Aha«, sagte Bedard. »Sie wissen auch darüber Bescheid. Haben Sie Mary mal in Aktion gesehen?«
    »Nein, Sir.«
    »Spitzenqualität, Lieutenant. Wenn man so will.«
    »Wenn sie keine Kinder wollte, warum hat sie dann keine Abtreibung vorgenommen?«
    »Sie hat es erwogen«, sagte Bedard. »Hat sie mir jedenfalls erzählt - Bettgeflüster und so. Der Grund, warum sie es nicht getan hat, bestand darin, dass sie zu der Zeit einen reichen alten Mann als Liebhaber hatte. Einen reichen großzügigen alten Mann, dem sie glaubte einreden zu können, das Baby wäre seins. Leider ist der Schuss nach hinten losgegangen.«
    »Sugar Daddy war nicht außer sich vor Freude«, sagte Milo.
    »Sugar Daddy verlangte einen Vater schaftstest, und als sie zögerte, setzte er sie mit ihrem etwas vergrößerten Hintern vor die Tür. Als es dazu kam, war sie schon zu weit, um eine Abtreibung noch für akzeptabel zu halten.«
    »Sie hatte Skrupel?«
    »Ich vermute, sie hat ein paar. Die arme Mary. Ihre Vaginalmuskulatur ist ein Geschenk des Himmels, aber ihr Urteilsvermögen lässt manchmal wirklich zu wünschen übrig. Sie hat das Kind bekommen, aber meiner Ansicht nach hat sie nicht viel dazu beigetragen, es großzuziehen. In dieser Hinsicht gleicht sie meiner Exfrau.« An mich gewandt: »Nein, dass ich ein Verhältnis mit ihr hatte, war kein Beispiel für ein neurotisches Verhaltensmuster. In entscheidenden Punkten gab es durchaus Unterschiede zwischen Mary und Iona.« Er spielte mit seinem Glas. »Man

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