Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
Junior schließlich doch bezahlen muss. Oder ob Junior in eine neue Sache verwickelt ist. Er ruft Junior an, warnt ihn davor, sich Tanya zu nähern. Oder er schickt die Warnung über Mary. Egal wie, auf jeden Fall überlegt De Paine, ob er sich darauf verlassen kann, dass Jordan den Mund hält. Das bringt das Fass mit der Wut zum Überlaufen, die er sein ganzes Leben seinem Vater gegenüber empfunden hat. Er stattet Dad einen privaten Besuch ab, bei dem es vorgeblich um eine Drogenlieferung geht. Jordan setzt sich einen Schuss, nickt ein, und De Paine lässt Robert Fisk in die Wohnung.«
    »Ödipus-Wracks«, sagte er.
    »Man muss kein Freud sein, um das in seiner Familie zu erkennen. Eine von De Paines frühesten Fixierungen bestand darin, sich die Standfotos seiner Mutter anzusehen. Seinen Vater mit Drogen zu versorgen versetzte ihn in eine Machtposition.«
    »Kapieren Psychopathen Ironie?«
    »Sie verarbeiten sie anders als der Rest von uns.«
    »Was heißt das?«
    »Hai-frisst-Elritzen ist gut!«
    »Wie passt Moses Grant ins Bild?«
    »Nichts, was wir bisher über ihn gehört haben, weist daraufhin, dass er ein Verbrecher ist, also war er vielleicht eine Elritze mit Übergröße. Er hat seinen normalen Job und seine Wohnung aufgegeben, um mit De Paine herumzuziehen, weil er glaubte, De Paine würde ihm bei seiner DJ-Karriere behilflich sein.
    Unterwegs sah er zu viel und reagierte mit Angst oder Ekel. Diese Art Schwäche würde von De Paine und Fisk als Gefahrenzeichen gewertet.«
    »Großreinemachen«, sagte er. »Glaubst du, Grant war auch dabei, als sie Jordan umbrachten?«
    »Fortuno hat ihn als Lakaien bezeichnet, und was er im Übrigen auch sein mag, scharfsinnig ist er auf jeden Fall. Wir wissen, dass Grant den Hummer chauffierte, also war er an jenem Abend vielleicht der Mann am Steuer und wartete irgendwo auf der Straße.«
    Noch ein langes Schweigen.
    »Du hast wirklich ein Faible für die dunklen Seiten«, sagte er und blickte an mir vorbei zur Villa.
    »Wirf den Motor an, Jeeves. Diese Gegend treibt meinen Blutzucker in die Höhe.«
    Um 2:23 waren die Lichter bei mir zu Hause aus. Als ich eintrat, ließ mich ein Geräusch aus einer Ecke des Wohnzimmers zusammenfahren.
    »Hallo, Schatz«, sagte Robin.
    Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, konnte ich sie erkennen. Sie lag zusammengerollt auf dem Sofa, bis auf Locken, die auf ein Seidenkissen herabfielen, von einer Decke verborgen. Blanche kuschelte sich in das Dreieck, das von Robins Bauch und ihrem Arm gebildet wurde. Die Fernbedienung für den Fernseher lag auf dem Boden.
    Sie schaltete eine Niedrigvolt-Lampe ein, blinzelte und richtete sich auf, während sie sich die Augen rieb und Haare aus dem Gesicht schob. Blanche bog die Zungenspitze hoch und lächelte. Ich schaltete das Licht aus, setzte mich auf die Sofakante und küsste ihr Haar. Ihr Atem hatte die süße Säuerlichkeit von Zitronenjoghurt.
    »Ich habe mir eine Sendung angeschaut und bin wohl eingeschlafen.«
    »Muss faszinierend gewesen sein.«
    »Leute, die sich neue Häuser ansehen. Spannend.«
    »Immobilien«, sagte ich. »Das ist der neue Sex.«
    »Der alte Sex ist noch nicht außer Betrieb, obwohl… im Prinzip… wie spät ist es?«
    Ich sagte es ihr.
    »Oh, Mann. Viel passiert?«
    »Nichts Dramatisches«, sagte ich. »Tut mir leid, dass ich nicht angerufen habe.«
    »Schon okay, ich hatte meine kleine Freundin hier, wir hatten uns viel zu erzählen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Frauenkram; das wirst du nie verstehen. Hilf mir hoch, Caballero. Ich muss mich in einem richtigen Bett ausstrecken. Blanchie kann bei uns bleiben, wenn du willst.«
    »Sie schnarcht.«
    »Du auch, mein Liebling.«
    »Wirklich?«
    »Nur dann und wann.«
    »Stört es dich?«
    Sie küsste mich auf die Wange und stand auf. Ich führte sie, die immer noch in die Decke gehüllt war, durch den Flur.
    »Kannst du dann nicht einschlafen, Rob?«
    »Ich habe eine bestimmte Technik.«
    »Wie sieht die aus?«
    »Ich trete dir in den Hintern, du drehst dich auf die andere Seite und bist wieder still.«
    »Solange du nur eine Ausrede hast«, sagte ich.
    Sie lachte. »Wer braucht denn eine? Übrigens frage ich immer noch in meinem Bekanntenkreis nach De Paine. Niemand im Musikbusiness nimmt ihn ernst, und niemand hat ihn in der letzten Zeit gesehen. Noch jemand kannte das Gerücht vom Haus in den Hügeln, aber das hast du ja schon abgeklärt.«
    Ich küsste sie. »Vielen Dank für deine Bemühungen.«
    Ich rief Tanya

Weitere Kostenlose Bücher