Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
kollektiven Arsch in Bewegung setzen, finde ich vielleicht ganz zufällig eine Kopie für mich persönlich. Es ist bescheuert. Ich durchsuche Kisten und breche mir die Fingernägel ab, und Isaac hat den Gegenwert von mehreren Jahren Chaos auf einer kleinen Scheibe. Wovon Sie natürlich gerade nichts gehört haben.«
    »Was hab ich gehört?«, fragte ich. »Vielen Dank, Sir.«
    »Was für eine Art Druck zieht sich das Department privatsphärenmäßig zu?«
    »Mario Fortuno«, antwortete sie.
    »Der Privatschnüffler der Stars«, sagte ich. »Das ist doch wie lange her? Drei Jahre?«
    »Vor dreieinhalb Jahren haben sie ihn mit der Sprengkörperanklage drangekriegt, aber die wichtigere Sache sind seine Abhörgeschichten, und soweit ich höre, haben die Auswirkungen deswegen gerade erst begonnen.«
    »Was haben illegale Abhöranlagen mit Isaacs Verbrechensstatistiken zu tun?«
    »Fortuno hat sich Zugang zu persönlichen Daten verschafft, hat Leute beschatten und belästigen lassen und ein paar Bürgern gegenüber, die seine Klienten beleidigt haben,nicht sonderlich subtile Drohungen ausgesprochen. Eine Methode, mit der er sich die Informationen beschafft hat -und das haben Sie ebenfalls nicht von mir -, bestand darin, Angestellte in der Zulassungsstelle, der Telefongesellschaft und verschiedenen Banken zu bestechen. Und im Department.«
    »Oh«, sagte ich.
    »Allerdings, oh. Falls Fortuno jemals auspackt, könnten sich bestimmte Hollywoodgrößen und prominente Strafverteidiger auf der Anklagebank wiederfinden.«
    »Und bis jetzt bewahrt er Stillschweigen?«
    »Am Anfang hat er omerta als Devise ausgegeben, der Typ steht auf diese ganze Mafia-Kiste. Aber wie ich im Moment höre, hat er noch sechs Jahre von neun abzusitzen, und das Gefängnisleben ist kein Zuckerschlecken. Was auch passieren oder nicht passieren mag, wenn die hohen Tiere ›Computerdiskette‹ hören, müssen sie alle ganz schnell mal für kleine Jungs.«
    »Gibt es irgendwas, das mich als interessierten Privatmann davon abhalten könnte, ein paar Worte mit Doktor-Doktor Gomez zu wechseln, der mittlerweile gleichfalls ein interessierter Privatmann ist?«
    »Herrje«, sagte sie, »was für eine interessante Frage. Hier ist seine Telefonnummer.«
    »Vielen Dank, Petra. War nett, mit Ihnen zu sprechen.«
    »Danke gleichfalls«, erwiderte sie. »Ich glaube, ich mache heute früher Schluss und lasse mir den Aktenstaub aus den Haaren wehen.«
    Isaac Gomez ging in der Wohnung seiner Eltern im Union District an den Apparat.
    »Hey, Dr. Delaware.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Dr. Gomez.«
    »Dr. Gomez ist ein Typ mit grauen Haaren und einer Bifokalbrille«, sagte er. »Falls Sie allerdings meine Mutter fragen, hab ich bereits einen Lehrstuhl verdient, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Nobelpreis-Komitee an unsere Tür klopft.«
    »Die Kochkünste Ihrer Mutter machen den Preis vielleicht perfekt«, sagte ich. »Bereiten Sie sich aufs Medizinstudium vor?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob man je bereit sein kann. Ich habe im letzten Semester ein paar Seminare besucht, und nachdem man ein Studium abgeschlossen hat, kommt es einem rückschrittlich vor, dass alle zusammen in einem Raum sitzen und der Lehrplan keine Flexibilität zulässt. Einen Grund gibt es, der es vielleicht erfreulicher macht. Meine Freundin besucht dieselben Seminare.«
    »Auch dazu meinen Glückwunsch.«
    »Ja, das ist toll.«
    Heather Salcido war eine kleine, dunkelhaarige Schönheit, die Isaac davor bewahrt hatte, einem Serienkiller zum Opfer zu fallen. Eine bessere Grundlage für eine Romanze war kaum vorstellbar.
    »Sie hatte die Vorbereitungskurse für das Medizinstudium bereits im Rahmen ihrer Schwesternausbildung absolviert. Ich habe sie überredet, an der Zulassungsprüfung teilzunehmen. Sie hat eine sehr gute Punktzahl erreicht, sich beworben und ist angenommen worden. Sie ist immer noch ein bisschen befangen, aber ich bin überzeugt, dass sie hervorragend abschneiden wird. Wir hoffen, es ist der Sache zuträglich, dass wir uns jeden Tag sehen. Und welchem Umstand verdanke ich Ihren Anruf?«
    Ich erzählte es ihm.
    Er sagte: »Ihnen eine Kopie meiner CDs zu machen -es gibt nämlich zwei - ist kein Problem. Aber sie sind verschlüsselt und ziemlich schwer zugänglich, falls Sie keine Erfahrung im Dekodieren haben.«
    »Seit ich mit den Navajos geheime Nazi-Funksprüche dechiffriert habe, so gut wie keine.«
    »Ha. Geben Sie mir doch einfach die Adressen auf Ihrer Liste, damit ich

Weitere Kostenlose Bücher