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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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abgeholt und in die Strafanstalt in der Innenstadt gebracht worden war. Als ich dort anrief, sagte man mir einige Zeit gar nichts, und dann wurde ich an das FBI-Büro im Federal Building verwiesen. Ein Special Agent, den ich kenne, gab sich erst zurückhaltend, räumte aber schließlich ein, dass Fortuno den Monat auf Kosten des Steuerzahlers in einem Hotel verbracht hat.«
    »Wo er nicht aufhört zu plaudern«, sagte Milo.
    »Das muss wohl so sein.«
    Petra sagte: »Ich dachte, Fortuno stünde auf diesen Ehrenkodex der Mafia, kein Wort über seine Lippen.«
    »Ein wenig Zeit hinter Gittern kann manchmal ganz heilsam sein«, erklärte Milo.
    »Allerdings«, sagte Stu. »Der stellvertretende Direktor im San Luis hat gemeint, er wäre mit ein paar wirklich üblen Typen zusammengerasselt.«
    »Ich dachte, San Luis wäre eine Art Country Club«, sagte Petra.
    »Sie haben Tennisplätze und Schlafsäle, aber es ist immer noch ein Gefängnis. Die Idioten, die den Cowchilla-Schul-bus entführt haben, sitzen dort ein, und Charleton Jennings ebenfalls.«
    »Cop-Killer dürfen Tennis spielen?«, fragte Milo. »Nachdem sie dreißig Jahre im Strafvollzug waren, dürfen sie.«
    Die Cops um mich herum schwiegen. »Hast du eine Ahnung, über wen Fortuno auspackt?«, fragte Petra.
    »Ich habe vertraulich halbe Andeutungen bekommen«, sagte Stu. »Wenn meine Religion mir erlauben würde zu wetten, würde ich auf manipulative Großmeister der Strafverteidiger und Showbusiness-Manager-Spezies setzen.«
    Milo pfiff durch die Zähne. »Direkt an die Spitze der Nahrungskette.«
    »Es wird definitiv interessant werden«, sagte Stu. »Fortunos Babysitter sind nicht glücklich darüber, ihn mit uns teilen zu müssen, aber sie können es sich nicht leisten, dass wir ihre Pläne über den Haufen werfen, indem wir etwas an die Presse durchsickern lassen. Die Abmachung lautet: Ihr dürft ihn heute Abend um sieben besuchen, eine Stunde, keine Verlängerung. Ich habe die Namen von euch drei angegeben, weil ich mir dachte, ihr wollt den Kerl vielleicht von Dr. D analysieren lassen.«
    »Ein Hotel bedeutet eine Couch, warum aber nicht«, sagte ich.
    »Welches Hotel?«, fragte Petra.
    »Weiß ich noch nicht. Jemand wird mich um sechs anrufen, und dann meld ich mich bei dir.«
    Sie wedelte mit den Händen. »Ooh, diese Geheimniskrämer.«
    Stu sagte: »Das hilft den FBI-Typen zu vergessen, dass sie die meiste Zeit Papier hin und her schieben.« Grinsend fuhr er mit der Handfläche über seinen eigenen leeren Schreibtisch. »Im Gegensatz zu…«
    Petra sagte: »Falls du das Blut vermisst, melde dich.«
    »Sei vorsichtig, worum du bittest.« Stu stand auf und schlüpfte in sein Jackett. Es saß wie angegossen. »Ich muss zu einer Etatbesprechung ins Parker Center. Ich spreche dich um sechs, Petra. Schön, euch zu sehen, Jungs.«
    Er hielt uns die Tür auf. Als ich an ihm vorbeiging, sagte er: »Ich weiß, Sie dürfen nichts sagen, aber noch mal vielen Dank für Chad.«
    Loews Beverly Hills war der übliche Fall von falscher Werbung in der Westside, weil es an der Kreuzung Pico und Beverwil lag, eine halbe Meile südlich der Schicki-Micki-Stadt. Wir nahmen verschiedene Wagen, gaben unsere Schlüssel dem Portier und trafen uns im Foyer.
    Die gleichen erdigen Töne, die wir im Hilton gesehen hatten.
    Petras Künstleraugen bemerkten es sofort. »Willkommen in der Beigefarbenen Welt, gebt eure Phantasie an der Tür ab.«
    Niemand schenkte uns Beachtung, als wir zu den Aufzügen gingen. Von irgendwelchen besonderen Sicherheitsvorkehrungen war nichts zu sehen, und als wir im elften Stock ausstiegen, war der Flur leer.
    Als Petra an die Tür der Suite 1112 klopfte, rührte sich nichts. Dann waren leise Schritte zu hören. Eine Kette erlaubte einen Türspalt von knapp zwei Zentimetern. Kaum breit genug, um die sich weitende Pupille eines hellbraunen Auges zu erkennen.
    »Ausweis«, sagte eine jungenhafte Stimme.
    Petra zeigte ihr Abzeichen.
    »Alle.«
    Milo hielt seine Papiere vor den Spalt. Mein ansteckbares Abzeichen hatte ein »Was ist das?« zur Folge, aber keinen Kommentar zum Ablaufdatum.
    »Dr. Delaware ist unser psychologischer Berater«, sagte Petra.
    »Hier geht es nicht um ein Profil«, erwiderte die Stimme. Von hinten rief eine andere Stimme: »Lass sie rein, ich bin einsam.«
    Die Tür wurde zugeknallt. Die Tonlage gedämpfter Stimmen stieg, dann wieder Stille. Wir standen im Flur.
    Milo sagte: »Ich hätte meinen Aston Martin mit dem Schleudersitz

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