Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)
keine Anteile der beiden Firmen kaufen würde, oder?«
»Ja, die kannst du aussortieren.« Essinger klopfte Karlov auf die Schulter und wandte sich zum Gehen. An der Tür blieb er noch einmal stehen.
»Äh, Igor, nimm sie doch nicht raus. Ich denke, wer immer das getan hat, ist genauso schlau wie du oder ich. Ich jedenfalls hätte an deren Stelle vorher ein paar KKB- und Anson-Aktien gekauft, um gut dazustehen.«
»Verstanden!«
Als Essinger Igors Büro verließ, verstummten die erneut auf voller Lautstärke losrockenden Rolling Stones rasch hinter ihm.
42
CENTRIX-LASSA SECURITY KG
GUATEMALA CITY, GUATEMALA
Es dauerte keine Stunde, bis Quital sich telefonisch bei Savoy meldete und ihm mitteilte, was er wissen wollte. Zurück am Flughafen hatten Marks, Savoy und Spinale im KKB-Jet gewartet, wo Dr. Getschman die Gelegenheit nutzte, um die Bandage an Marksʼ Schulter zu erneuern.
»Sie arbeitete für einen Laden, der von Guatemala City aus operiert«, erklärte Quital Savoy am Telefon. »Eine Sicherheitsfirma namens Centrix. Die werden von Unternehmen angeheuert, um Entwicklungsprojekte oder Führungskräfte zu überwachen, solche Sachen. Mir liegt zwar die Adresse der Firma nicht vor, aber wenn Sie die richtigen Leute fragen, werden Sie sie schon finden.«
»Großartig«, meinte Savoy, der sich Notizen machte. Er nickte Spinale zu und bedeutete ihm mit dem Zeigefinger, alles für den Start vorzubereiten. »Vielen Dank, General.«
»Mr. Savoy?«
»Terry.«
»Terry, Centrix ausfindig zu machen, dürfte Ihr geringstes Problem sein. Das sind, wie soll ich sagen, üble Burschen. «
»Das heißt?«, fragte Savoy.
»Söldner von der schlimmsten Sorte. Nicht die typischen Exsoldaten. Keine normale Sicherheitsfirma. Das ist ein etwas härterer Verein. Ich habe mir sagen lassen, viele von denen stammen aus Nicaragua. Sandinisten. Todesschwadronen und so. Das sind Auftragsmörder.«
Savoy nickte. Die Triebwerke der Gulfstream heulten bereits. »Verstehe.«
Savoy bat Spinale, über seine alten Militärkontakte eine Firma namens Centrix ausfindig zu machen, allerdings möglichst unauffällig, ohne viel Aufsehen zu erregen.
Der Flug von Panama nach Guatemala City dauerte weniger als eine Stunde. Der KKB-Jet landete auf dem La-Aurora-Flughafen am Rand von Guatemala City, als der spätnachmittägliche Himmel sich allmählich orange verfärbte und die Sonne schon tief am westlichen Horizont stand.
Nach der Landung ging Savoy direkt an den Hertz-Schalter im Hauptterminal und mietete einen sandfarbenen Chevy Tahoe. Als er mit dem SUV zum Privatterminal in der Nähe der Gulfstream G500 zurückkehrte, hatte Spinale bereits gefunden, wonach sie suchten.
»Ich habʼs«, verkündete Spinale. »Die Firma heißt Centrix-Lassa Security. Wo befinden wir uns im Augenblick?«
»Auf dem La Aurora Airport.«
»Dann sind wir ganz in der Nähe. Es ist nicht weit von hier. Sie haben ein Büro im Stadtzentrum, aber sie operieren auch von einem Gebäude unweit von La Aurora aus. Es sieht aus wie ein Lagerhaus mit Hubschrauberlandeplatz.«
»Das passt«, meinte Savoy.
»Die Adresse lautet Avenida Bolivar 1244. Wir fahren aus dem Flughafen raus und dann rechts, etwa einen Kilometer geradeaus auf der Zubringerstraße, dann müssen wir links abbiegen. Ich gehe mal davon aus, dass draußen kein Firmenschild hängt.«
»Ich halte hier am Telefon die Stellung«, sagte Marks, während der Arzt ihm die verbrannte Hand neu verband. Marks hatte es zwar bis hierhin geschafft, doch nun konnte er die Erschöpfung in seinem aschfahl gewordenen Gesicht nicht länger verbergen.
»Ich möchte mit Essinger sprechen, mal sehen, wie weit er mit seiner Analyse ist. Das hier müssen Sie beide ohne mich durchziehen.«
»Ich?«, fragte Spinale. »Sie wollen, dass ich da reingehe? Ich war bei der Naval Intelligence – Marineaufklärung! Ich habe nicht die geringste Ahnung, was zum ...«
»Sie werden das schon schaffen, Spin«, ermutigte ihn Marks. »Das ist doch ein Kinderspiel. Geben Sie lediglich darauf acht, dass Sie Terry nicht erschießen, okay?«
Bei dem Gebäude, das die Centrix-Lassa Security beheimatete, handelte es sich um ein riesiges grünes Lagerhaus – ohne Schild an der Fassade. Die Avenida Bolivar wurde an beiden Seiten von etlichen solcher Lagerhäuser gesäumt. Die meisten boten Transport- und Logistik-Dienstleistungen an. Auf dem Parkplatz von Centrix-Lassa standen mehrere Dutzend Wagen und ein paar Motorräder.
Savoy und Spinale
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