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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Decke. Savoy streckte die Hände aus und legte sie um das Seil. Leise stieg er durch die Luke ein und hangelte sich vorsichtig, nahezu lautlos an dem Seil herab – genau so, wie man es ihm als Ranger vor langer Zeit beigebracht hatte. Er empfand den vertrauten Druck in den Fingern, das Brennen in den Muskeln, das er anfangs so sehr gehasst und sich dann doch daran gewöhnt hatte. Er vermied jedes Geräusch und seilte sich weiter ab. Auf dem Estrich angekommen, setzte er mit äußerster Vorsicht den Fuß auf den harten Untergrund. Er zog die Smith & Wesson aus dem Holster und begab sich an die Rückseite des Lagerhauses, wo er eine Tür öffnete, um Spinale einzulassen.
    »Los, Beeilung«, drängte Savoy, während sie sich den nach vorne liegenden Büros näherten. »Gut möglich, dass wir einen Alarm ausgelöst haben.«
    Im Geschäftsbereich hielten sie Ausschau nach jeglichen Informationen, die sie finden konnten. Während Savoy eines der Büros durchwühlte, ging Spinale an einen der Computer, die Savoy von oben gesehen hatte, und startete eine simple Desktopsuche. Als Erstes gab er Andreas ein. Als Nächstes Kolumbien. Dabei ließ er die Suchergebnisse nach Datum sortieren, die jüngsten Treffer ganz oben. Eine Reihe aktueller E-Mails erschien. In einer der Betreffzeilen entdeckte Spinale das Wort Madradora – eine E-Mail im Nachrichteneingang von Centrix, in der der Anschlag auf Andreas und die Deltas in Cali vereinbart wurde.
    Den Sendeinformationen entnahm er die Absender-Domain und notierte sie auf einen Zettel. Anschließend loggte er sich mit zügigen Tastatureingaben auf dem internen KKB-Sicherheitsserver ein. Von überall auf der Welt konnte er sich, einen Internetanschluss vorausgesetzt, Zugang dazu verschaffen. Er rief ein vor über zehn Jahren von der National Security Agency entwickeltes, Sarajewo getauftes Programm auf, das es dem Anwender ermöglichte, elektronische Domain-Adressen zu entschlüsseln. Er gab die verschlüsselte DNS-Kombination, die auf seinem Zettel stand, in das Eingabefeld ein und drückte die Enter-Taste.
    Savoy kam in das Büro.
    »In ungefähr zehn Sekunden«, sagte Spinale, »kann ich Ihnen Name und Adresse unseres geschätzten Maulwurfs nennen.«
    »Sie machen Scherze!«
    Beide starrten sie auf den Computer, bis endlich das Ergebnis auf dem Bildschirm erschien:
    BUCK, VICTOR A., OLD DOMINION 17,
    ALEXANDRIA, VA
    »Sagt Ihnen der Name etwas?«, fragte Spinale.
    »Oh ja«, erwiderte Savoy. Nickend starrte er auf den Bildschirm. »Das ist der Chef des National Clandestine Service in Langley. Wir müssen uns beeilen.«

43
    ES-CADA-FARM
    IN DER NÄHE VON HAVANNA, KUBA
    Zusammengesunken und mit blutverschmierten Gesichtern lehnten die Terroristen an dem umgestürzten Van. Der kleinere der beiden Männer hielt die Augen geschlossen. Nach den schweren Verletzungen durch den Unfall hatte er das Bewusstsein verloren.
    Der Größere glotzte Dewey an.
    »Wie heißt du?«, fragte Dewey.
    Der Kerl gab keine Antwort.
    »Ich frage dich nur noch ein einziges Mal: Wie heißt du?«
    Wieder schwieg der Mann. Dewey richtete den Colt auf ihn und jagte einen Schuss in den Boden zwischen seinen Beinen, nur wenige Zentimeter von den Hoden entfernt.
    »Mahmoud«, verriet der Mann mit dem gebrochenen Arm.
    »Weshalb versucht ihr, mich umzubringen?«
    Mahmoud hustete, Blut sickerte ihm aus dem Mundwinkel. Er quittierte Deweys Blick mit Verachtung und gab keine Antwort.
    »Gehört ihr zu al-Qaida?«
    Mahmoud starrte ihn lediglich an. Dewey trat ein paar Schritte vor, schob dem Bewusstlosen die rechte Stiefelspitze unters Kinn und stieß den Kopf des Mannes mit dem Fuß an. Schlaff sackte der Kopf nach hinten. Dewey beugte sich vor, den Colt weiterhin auf Mahmoud gerichtet, und legte dem Mann die Finger an die Halsschlagader, um den Puls zu fühlen.
    »Wie hieß dein Freund?«
    »Ebrahim«, sagte Mahmoud.
    Dewey durchsuchte Ebrahims Taschen, holte ein paar Scheine und einige Münzen heraus. Anschließend streckte er die Hand nach einem Lederband aus, das der Mann um den Hals trug. Ein kleiner Silberring hing daran. Dewey riss das Halsband ab. Abgesehen von dem Geld war das alles, was er fand. Er musterte den silbernen Anhänger. Eventuell konnte der ihm einen Hinweis geben. Nach einem Moment warf er ihn weg. Plötzlich drückte Dewey, ohne dass Mahmoud etwas getan hätte, den Abzug des Colts und jagte ihm eine Kugel in den Knöchel. Mahmoud schrie auf und beugte sich vor, um die Wunde zu

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