Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)
sicher, dass es keinen Zünder gibt.«
»Sie haben recht«, warf Barnett Williams, FBI-Direktor für den Bereich Westküste, ein.
»Das nächste Entschärfungskommando ist in Las Vegas stationiert«, meinte Jessica. »Die müssten es doch innerhalb einer Stunde bis hierher schaffen.«
»Okay, das nehme ich in die Hand«, sagte Williams.
»Bleiben Sie in der Leitung«, bat Jessica. »Wer ist zuständig für Maine?«
»Shelly.«
»Schalten Sie sie dazu«, meinte Jessica und fing an, ihre Aktentasche zu packen. In ihrem Telefon klickte es mehrmals. Schließlich meldete sich eine Stimme.
»Shelly Martini.«
»Shelly, hier spricht Jessica zusammen mit der Arbeitsgruppe.«
»Hi, Jess. Hi, Leute!«
»Wo sind Sie gerade?«
»In dem Laden in Brunswick. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.«
»Die schlechte zuerst.«
»Er zahlt in bar. Kein Name, keine Kontaktadresse.«
»Und die gute Nachricht?«
»Wir haben ein paar Fingerabdrücke. Auf dem Päckchen. Ich lasse sie gerade einscannen, um sie nach Quantico zu schicken.«
»Okay. Ich will, dass wir alles tun, um zu verhindern, dass dieses Ziel hochgeht«, sagte Jessica. »Schaffen Sie auf der Stelle jeden ausgebildeten Spürhund nördlich von Boston hier rauf. Sichten Sie alles, gehen Sie geografisch vor: Portland, Freeport, Brunswick, Bath. Lassen Sie keine Industrieanlage oder sonstige wichtige Einrichtung aus. Gibt es da oben irgendwo eine Raffinerie? Nehmen Sie Tanklager und größere Betriebe unter die Lupe, Universitäten, Colleges, und wo wir gerade dabei sind, auch den Klamottenversand von L. L. Bean. Oh, und die Stahlhütte in Bath ebenfalls. Sie verstehen, worauf es mir ankommt. Stellen Sie die ganze Gegend auf den Kopf, insbesondere die Küstenregion. Wir sollten im Süden bis Portland suchen und rauf bis ...«
»Ich verstehe«, sagte Martini.
»Wie viele Leute haben Sie da oben?«
»Vier im Laden«, erwiderte Martini. »Ich trage nicht zu dick auf, um niemanden zu verscheuchen. Und noch ein Dutzend vor Ort, die nur auf meinen Einsatzbefehl warten.«
»Gut! Machen Sie denen Dampf. Ich möchte, dass Boston ebenfalls ein paar Leute raufschickt. Wer kümmert sich darum?«
»Ich«, sagte T. J. Chatterjee.
»Holen wir mal einen Punkt für die Guten«, meinte Jessica. »Und schicken Sie mir den Namen und die Telefonnummer von diesem Cop in Reno – ich werde Lou bitten, ihn anzurufen, um ihm zu danken.«
46
FORTUNAS APARTMENT
Fortuna lehnte an der Badezimmertür. Schweigend rieb er sich die Nasenwurzel. Schließlich klatschte er die Faust in seine Handfläche.
Ich hätte selbst gehen sollen.
Karim hatte jegliche Verbindung mit der Außenwelt gekappt, und das konnte eigentlich nur daran liegen, dass sie ihn geschnappt hatten. Oder dass er nicht mehr lebte. Was, wenn die kubanische Polizei ihnen auf die Schliche gekommen war? Was, wenn dieser Andreas Mahmoud, seinen Partner und Karim umgelegt hatte? Er musste sich etwas einfallen lassen – und zwar schnell.
Vor einem Fenster mit Blick auf den Central Park schritt er auf dem Teppich auf und ab. Schließlich trat er an den offenen Kamin. Unter einem riesigen Gemälde von Caravaggio, das zwei nackte Frauen zeigte, stand ein rechteckiges Elfenbeinkästchen. Natürlich, das hätte er schon viel früher tun sollen. Fortuna öffnete das Kästchen und starrte sekundenlang auf den Fernzünder. Er holte ihn heraus und gab den Code für das Stadion von Notre Dame ein, Mahmouds Zelle.
Durch den Flur lief er zu seinem Büro, schloss die Tür hinter sich und legte einen Wandschalter um, der ein niederfrequentes Hintergrundgeräusch erzeugte, das jede hier geführte Unterhaltung vor elektronischen Abhörgeräten verbarg.
Er wählte, hörte es ein paarmal klicken und gab eine zehnstellige Nummer ein. Nach ein paar Augenblicken läutete sein Apparat.
»Buck.«
»Ich binʼs.«
»Haben Sie jemanden nach Castroville geschickt?«
»Ja. Aber es gibt ein Problem.«
»Ein Problem?«
»Ja. Sie lassen nichts mehr von sich hören. Vor acht Stunden haben sie sich zum letzten Mal gemeldet.«
»Das klingt nicht gut«, sagte Buck. »Was wollen Sie von mir?«
»Informationen.«
»Ich tue, was ich kann, und rufe Sie dann zurück. Aber im Gegenzug müssen Sie mir etwas versprechen.«
»Was? Sie wollen, dass ich Sie von der Leine lasse?«
»Ja. Die kommen mir immer näher. Die Schlinge um meinen Hals zieht sich zu.«
»Ich werde es mir überlegen.«
»Nun, wenn Sie fertig überlegt haben, lassen Sie es
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