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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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mit dem Scheiß!«
    Langsam rollte der Jet an die Startbahn. Der Himmel färbte sich allmählich aschgrau, während der Morgen dämmerte. Hinter den Hügeln, die sich jenseits des Flughafengeländes erhoben, zeichnete sich ganz schwach und dunkel das Meer ab. Als sie die Startbahn erreichten, schob der Pilot den Steuerknüppel nach vorn. Das Flugzeug raste über den Asphalt und erhob sich mit dröhnenden Triebwerken in den Himmel.
    Nachdem sie den kubanischen Luftraum verlassen hatten, wartete Dewey noch ein paar Minuten. Dann versuchte er, Jessica zu erreichen, hatte jedoch kein Netz. Er setzte die Kopfhörer auf und schaltete das Funkgerät ein.
    »Dies ist ein Notfall«, sagte Dewey. »Ich bin Amerikaner, verlasse Kuba auf dem Luftweg und muss dringend mit dem FBI sprechen.«
    »Hier ist die Bundesluftfahrtbehörde«, meldete sich eine Stimme. »Wer sind Sie?«
    »Können Sie mich auf einen sicheren Kanal legen?«
    »Gehen Sie auf 177 Alpha.«
    Dewey stellte die Skala neu ein.
    »Schießen Sie los!«
    »Mein Name ist Dewey Andreas. Ich brauche unbedingt eine Schaltung zum FBI in Washington, Jessica Tanzer. Sie ist stellvertretende Direktorin der Abteilung Terrorismusbekämpfung.«
    »Bleiben Sie in der Leitung, ich muss erst meinen Vorgesetzten fragen.«
    »Tun Sie, was Sie tun müssen. Aber beeilen Sie sich.«
    Dewey wartete über eine Minute lang. Dann klickte es in seinem Kopfhörer. »Hier ist Jessica? Was ist los?«
    »Ich sitze in einem Flugzeug mit Kurs auf New York City. Ich habe den Terroristen, Karim, hinten in der Maschine.«
    »Mein Gott, was ...«
    »Sie müssen ein Pharma-Team in New York bereitstellen«, sagte Dewey. »Teterboro ist der nächstgelegene Flughafen. Falls das nicht klappt, nehmen Sie Newark.«
    »Beide Flughäfen sind geschlossen. An der Ostküste tobt ein Schneesturm. Whiteout-Bedingungen, das volle Programm.«
    »Schicken Sie einfach ein Team hin. In der Stadt müsste sich doch eins auftreiben lassen, oder? Falls nicht, fragen Sie bei der CIA an, wen die einsetzen würden, falls sie in der Gegend einen Notfall haben. Im schlimmsten Fall lassen Sie von D.C. aus ein Team in einem Truck kommen. Wir werden noch ein paar Stunden in der Luft sein.«
    »Ich schicke ein Team hin«, versprach Jessica. »Können Sie ihm noch ein paar Fragen stellen, ehe wir ihn in den US-Luftraum bringen?«
    »Das würde ich liebend gern tun, glauben Sie mir«, erwiderte Dewey und warf einen Blick nach hinten in die Kabine.
    »Aber es wird nichts bringen, wenn ich ihn befrage. Er hat versucht, eine Zyanid-Kapsel zu schlucken, die er in einem Zahn stecken hatte. Auf Schmerzen wird er meiner Meinung nach nicht ansprechen. Letzten Endes würde ich ihn bloß umbringen, und genau darauf legt er es an.«
    »Verstehe. Lassen Sie mich nur machen. Und behalten Sie die Kopfhörer auf!«
    »Ich brauche Sie auch für die Zollformalitäten, Bundesluftfahrtbehörde und so.«
    »Das nehme ich in die Hand«, sagte Jessica. »Ich kläre alles mit Teterboro ab. Ich werde selbst auch hinkommen. Sagen Sie Ihrem Piloten, dass das Wetter entsetzlich ist. Teterboro, JFK, Newark und La Guardia sind wegen des Blizzards geschlossen.«
    »In Ordnung«, meinte Dewey, während er zu dem Piloten hinüberblickte, auf dessen Stirn der Schweiß stand. Er begegnete Deweys Blick mit Furcht in den Augen. »Lassen Sie vorher einen Schneepflug die Landebahn räumen.«
    »Ich sorge dafür, dass alles bereitsteht, um die Landebahn freizubekommen, wenn Sie im Anflug sind.«
    »Was ist mit Indiana?«, wollte Dewey wissen.
    »In einem Spind wurde etwas gefunden. Gehört einem Arbeiter namens Mahmoud. Aller Wahrscheinlichkeit nach Ihr Mahmoud. Er arbeitete seit fast sechs Jahren in Notre Dame. In der Wartungsabteilung. Geben Sie mir noch etwas Zeit, dann weiß ich mehr.«
    »Haben Sie das Ding schon entschärft?«
    »Nein.«
    Dewey starrte aus dem Fenster. Der Himmel hellte sich allmählich auf. So weit das Auge reichte, breitete sich der Ozean als finsterer schwarzer Teppich unter ihm aus. Weit, weit entfernt schälte sich die Küstenlinie aus der ungewissen Düsternis. Zum ersten Mal seit seinem Abschied vor über zehn Jahren kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück. Er spürte, wie es ihm den Magen zusammenschnürte, und dann das warme Adrenalin, das er dringend brauchte, durch seinen Körper schoss.

44
    NOTRE-DAME-STADION
    SOUTH BEND, INDIANA
    Das kleine Experten-Team hatte sich direkt vor den weitläufigen Kellerräumen versammelt, in denen

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