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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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reingegangen«, erklärte Dewey. »Ich kann schon Dr. Mabuse sehen.«
    »Bismarck«, meinte Jessica.
    Dewey klappte das Handy zu, begab sich zu dem Vernehmungsszenario und stellte sich neben ein paar Agenten und uniformierte FBI-Leute, die rechter Hand dieses Bereichs in einer Reihe dastanden und schweigend zusahen.
    Die Agenten hoben Karim von der Fahrtrage, legten ihn auf den Edelstahltisch und schnallten ihn fest. Rasch untersuchte Bismarck den Terroristen, zog beide Augenlider zurück, während ihm die Krankenschwestern das Hemd herunterrissen und erst Messsonden an die Brust klebten, um anschließend eine Kanüle in den linken Arm zu jagen. Unter dem gleißenden Licht konnte man deutlich erkennen, dass Karim bereits sehr viel Blut verloren hatte. Sein Gesicht wirkte grau und war schweißnass. Eine der Schwestern inspizierte kurz die Beinwunde, unternahm jedoch nichts deswegen. Sie nahm seine Fingerabdrücke und reichte das Ergebnis einem Agenten, der daraufhin sofort verschwand.
    Bismarck nahm ein Skalpell vom Beistelltisch und durchtrennte den grünen Stofffetzen, mit dem Dewey Karim geknebelt hatte. Karim dehnte und reckte seinen Kiefer und spuckte Bismarck auf einmal mitten ins Gesicht.
    »Ihr werdet alle sterben!«, brüllte Karim mit rauer Stimme. »Ich werde euch gar nichts sagen!«
    Ruhig wandte Bismarck sich dem Tisch zu, griff nach einem kleinen weißen Handtuch und wischte sich damit das Gesicht ab. Er nickte einem Agenten zu, der neben Dewey wartete. Dieser trat an den OP-Tisch. Karim zeterte weiter.
    »Drei Sekunden«, sagte Bismarck und streckte drei Finger in die Höhe.
    Der Agent zog einen Taser aus dem Gürtel, bewegte ihn zum Hals des Terroristen, betätigte den Abzug und behielt die Waffe so lange dort, dass man bis drei zählen konnte. Karim schrie die ganze Zeit über, es gelang ihm sogar, noch einmal zu spucken. Diesmal traf er den Agenten. Dieser jagte einen weiteren Stromstoß durch Karims Körper. Als er nach drei Sekunden endlich aufhörte, begann Karim sofort wieder mit seiner Tirade.
    »Ihr Arschlöcher! Bringt mich doch um! Glaubt ihr, das habe ich noch nicht durchgemacht?« Erneut spie er den Agenten an, diesmal traf er ihn an der Brust. Der Mann machte Anstalten, den Taser noch einmal anzusetzen, doch Bismarck hob beschwichtigend die Hand. Der Arzt trat neben den Terroristen. Als handhabe er eine Messerklinge, stieß er ihm eine Nadel in den Hals und setzte ihm eine Injektion. Mit einem Mal hörte Karim auf zu schreien und verdrehte die Augen, Kopf und Brust begannen krampfhaft zu zucken, sodass der ganze Edelstahltisch wackelte. Eine spannungsgeladene Sekunde verstrich, dann fing Karim an, so laut zu brüllen, dass Dewey schon befürchtete, die Scheiben der Terminalfenster würden zerspringen.
    Bismarck ging zu einem der Monitore und betrachtete ihn einige Augenblicke lang, während Karim vor Schmerzen aufheulte. Als das Geschrei schließlich verstummte, ging Bismarck zurück zu dem Gefangenen, nahm neben dessen Kopf Aufstellung und erklärte ruhig: »Wir werden viel besser miteinander auskommen, wenn Sie so etwas nicht mehr tun.«
    Karim schnappte nach Luft, bemüht, wieder zu Atem zu kommen. Er blickte auf, mehrere Sekunden lang, und spuckte Bismarck ins Gesicht. Abermals verpasste dieser ihm eine Spritze in den Hals, und erneut verdrehte Karim die Augen und stieß ein markerschütterndes Gebrüll aus.
    Dewey trat vor. »Sie werden ihn noch umbringen«, herrschte er Bismarck an. »Wir brauchen ihn lebend.«
    Ein Agent trat Dewey in den Weg.
    Bismarck drehte sich um.
    »Andreas? Ist das richtig? Lassen Sie mich meinen Job erledigen und halten Sie den Mund, oder ich werde einen dieser Gentlemen hier bitten, Sie hinauszubegleiten.«
    Damit wandte er sich zu seinen Monitoren und flüsterte einer der Schwestern etwas zu, die eine Spritze aufzog und den Inhalt in die Kanüle an Karims Unterarm injizierte.
    Bismarck trat erneut an den Tisch und nahm eine kleine dünne Spritze zur Hand.
    »Gleich werden Sie sich besser fühlen«, sagte er zu Karim. »Das Mittel heißt Tocinare. Es ist ein Psychopharmakum. Es wird Ihnen keine Schmerzen bereiten. Ich will Ihnen nicht wehtun, wir wollen nur ein paar Antworten. Verstehen Sie?«
    »Ich werde nicht reden«, erwiderte Karim, diesmal merkwürdig ruhig. »Ich wurde auf der Krim ausgebildet. Man hat mir diese Droge schon einmal gegeben. Sie verschwenden bloß Ihre Zeit.«
    »Glauben Sie mir, dieses Zeug haben Sie noch nie bekommen.«
    Bismarck

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