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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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und Anteilseigner weder direkt noch indirekt finanzielle Gewinne für die Kontrahenten amerikanischer Politik erwirtschaften ...«
    Dewey hatte schon einiges über Marks gelesen. Marks hatte in der Navy gedient und in Vietnam gekämpft. Dewey hatte auch von dem Kreuzzug gehört, den Marks führte, um mit der Abhängigkeit der USA von Erdöl aus Nahost Schluss zu machen. Nun machte er es wahr. Und mittendrin in dem Ganzen steckte Capitana. Dewey schüttelte den Kopf. Beschissenes Timing. Was Marks wohl dazu sagte, wenn ihm zu Ohren kam, dass der Betrieb auf Capitana ruhte? Dewey fühlte sich viel zu müde, um darüber nachzudenken.
    Während er sich zurücklehnte, spürte er, wie ein Ruck durch die Bohrinsel ging, heftig genug, dass er sich wieder aufrichtete.
    Eine Welle, schoss es ihm durch den Kopf. Er lehnte sich erneut an und nippte an seiner Flasche. Ein Geräusch hallte durch den Flur draußen vor seinem Zimmer. Er stand auf und schaltete das Licht in seiner Kajüte an. Absolute Stille, abgesehen von gelegentlichem Läuten oder Türenschlagen irgendwo auf der Plattform, dem Plätschern des Ozeans oder dem Wind. Wahrscheinlich machten ihn die chaotischen Zustände der vergangenen 48 Stunden allmählich paranoid. Trotzdem, was auch immer hier vorging, es beunruhigte ihn so sehr, dass er an die gegenüberliegende Kajütenwand ging und einen Blick aus dem Fenster warf.
    Was er sah, jagte ihm einen Schauder über den Rücken. Neben der Bohrinsel zeichnete sich dunkel der Umriss eines Schiffs ab. Die Positionslichter waren ausgeschaltet. Er erkannte die Silhouette trotzdem. Die Montana.
    Er trat an die Kommode und holte sein Messer aus der obersten Schublade. Nur mit der Arbeitshose bekleidet ging er zu dem kleinen Wandschrank, öffnete die Tür, nahm ein graues T-Shirt heraus und zog es über. Dann hörte er es. Schritte. Schwere Arbeitsschuhe mit Stahlkappen kamen über den Flur auf seine Kajüte zu. Er spannte die Muskeln an und spürte die Wärme des Adrenalins in seinen Adern.
    Die Tür flog auf und Dewey sah sich vier Männern mit Gewehren gegenüber, die ihre Waffen auf ihn richteten. Einer von ihnen war Pazur, der Kerl, der Jonas Pierre ermordet hatte. Zusammen mit den anderen war er an Bord der Montana überstellt worden – ausdrücklich, um in Cali vor Gericht gestellt zu werden.
    Hinter den Bewaffneten kam Esco. »Lass das Messer fallen«, befahl er.
    Trotz der Aufforderung behielt Dewey das Messer noch einen Moment länger in der Hand und musterte die Männer. Einer von ihnen hob das Gewehr und zielte auf Deweys Kopf. Eine Kalaschnikow, registrierte der Soldat in Dewey automatisch. Der Kerl feuerte eine Kugel über Deweys Schulter hinweg. Sie riss ein Loch in die Wand neben dem Bett.
    Dewey ließ das Messer zu Boden fallen. Es rutschte unter den Schreibtisch. »Wo ist Pablo?«
    Esco trat zwischen den Männern vor. Ernst und selbstbewusst baute er sich vor Dewey auf und starrte ihn schweigend an. Mit hasserfülltem Blick spuckte er Dewey ins Gesicht.
    »Tot«, sagte er.
    Dewey hob die Hand und wischte sich den Speichel aus den Augen und von der Nase. Erneut musterte er die Männer mit den Waffen. Ihm war klar, dass er das, was er gleich tat, bereuen würde, doch er konnte nicht anders. Ohne Vorwarnung versetzte er Esco zwei schnelle, harte Schläge in die Rippen und einen rechten Haken unter das linke Auge. Esco sackte zusammen und seine Schläger stürzten sich auf Dewey. Der Kerl zu seiner Rechten landete den ersten Schlag und donnerte ihm den Gewehrkolben an die Schläfe. Der Typ zu seiner Linken trat ihm in den Unterleib, sodass er vor Schmerz zusammenklappte. Der Dritte verpasste ihm einen Schwinger ins Gesicht und erwischte ihn an der Augenbraue, die sofort zu bluten begann. Zu viert droschen sie auf ihn ein, während er zu Boden ging.
    »Aufhören!«, befahl Esco nach fast einer Minute. »Wir brauchen ihn lebend.«
    Dewey wandte leicht den Kopf und öffnete die Augen. Er sah Escos Arbeitsstiefel direkt vor sich.
    »Hebt ihn auf«, forderte Esco.
    Zwei der Kerle packten Dewey und zerrten ihn hoch, legten sich seine Arme um den Nacken und machten Anstalten, ihn wegzuschleifen.
    »Dafür werdet ihr bezahlen«, murmelte Dewey, während er Esco anstarrte.
    Esco trat vor und versetzte ihm einen letzten kräftigen Tritt in die Eier.
    Sie fesselten ihm die Hände auf den Rücken und stopften ihm einen Lappen in den Mund, um ihn zu knebeln. Anschließend führten sie Dewey den Flur entlang zum Hauptdeck der

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