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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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erneut.
    Savoy deutete auf eine Reihe von Lämpchen, die orange aufleuchteten.
    »Was hat diese Farbe zu bedeuten?«, wollte er wissen.
    Der Techniker, hinter dem Savoy stand, drehte sich um und blickte ihn an. »Erste Etage. Die ist schon seit fast zwei Monaten abgeschaltet. Drei der vier Turbinen machen Probleme.«
    »Ist im Moment jemand dort unten?«
    »Schon möglich. Keine Ahnung!«
    »So etwas passiert laufend«, warf einer der anderen ein. »Seit ich hier bin, ist ständig mindestens eine der Turbinen außer Betrieb.«
    »Was genau stimmt nicht damit?«, fragte Savoy.
    Keiner der Techniker gab ihm eine Antwort.
    Er wandte sich an Mihailovic, der gerade mit einem Stapel Ausdrucke in der Hand hereinkam.
    »Weiß irgendjemand, warum zum Teufel diese Turbinen abgeschaltet sind?« Zum wiederholten Mal deutete Savoy auf die Monitorwand. Diesmal merkte man ihm seine Wut an.
    »Nein, Sir!«, sagte der Techniker vor ihm.
    »So etwas fällt eigentlich in Jakes Aufgabenbereich«, meinte Mihailovic.
    Ungläubig schüttelte Savoy den Kopf. »Nun, jetzt ist es unser Job.«
    »Hier, die Liste mit den Arbeitern! Sechs Leute haben Urlaub. Ich habe sie angerufen.«
    »Hast du sie erreicht?«
    »Ja, alle sechs.«
    »Okay. Lass mich einen Blick drauf werfen.« Savoy zog eine Brille aus der Tasche und setzte sie auf. »Wenn wir wieder runterfahren, könnten wir uns bei der Gelegenheit gleich die Turbinen im ersten Stock vornehmen.«
    Nach ein paar Minuten des Schweigens räusperte Mihailovic sich. »Was Interessantes gefunden?«
    Savoy gab ihm keine Antwort. Seine ganze Aufmerksamkeit galt einem einzigen Blatt Papier. Er hielt es in der Linken, während er mit der Rechten den kleinen Stapel durchblätterte.
    »Wer ist Mirin Patal?«
    »Arbeitet in der Wartungsabteilung. Ein großer, kräftiger Kerl. Netter Junge!«
    »Hmm, wie ich sehe, hat Vida die Liste mit der Personaldatenbank abgeglichen«, sagte Savoy. »Mit den Verwarnungen, weißt du.«
    »Wie gesagt, mir sind alle Disziplinarfälle bekannt«, sagte Mihailovic. »Selbst wenn etwas nicht gemeldet wurde, hätte Jake es mir gegenüber erwähnt. Vor allem, wenn er mit jemandem ein ernsthaftes Problem gehabt hätte.«
    »Was ist eine ›Schwarze Akte‹?«, wollte Savoy wissen.
    »Eine Schwarze Akte? Das heißt, dass Jake Bedenken aufgrund des Verhaltens, der Arbeitsmoral oder der Einstellung von jemandem hatte. Dass etwas seinen Verdacht erregte, solche Sachen. Sobald so etwas auftauchte, sollte er es direkt an mich schicken. Aber seit über einem Jahr ist keine Schwarze Akte mehr auf meinem Schreibtisch gelandet.«
    »Vor zwei Wochen hat er eine solche Akte über Mirin Patal angelegt.«
    »Steht das in den Unterlagen?« Mihailovic wurde blass. »Irgendwelche genaueren Anmerkungen?«
    »Nein, nichts. Kennst du jemanden namens Amman? Er wohnt mit Patal zusammen.«
    »Ich weiß, wer das ist, mehr nicht. Arbeitet ebenfalls in der Wartungsabteilung.«
    »Die beiden fingen vor drei Jahren in ein und demselben Monat hier an.«
    »Vielleicht sind sie befreundet.«
    »Hier steht, der eine sei aus Spanien hergekommen, der andere aus Saudi-Arabien.«
    »Na und? Du weißt doch, welchen Aufwand wir betreiben müssen, um die Leute dazu zu bringen, hier zu arbeiten! Jake schaltet Anzeigen auf der ganzen Welt.«
    »Du verstehst mich nicht. Ich sage doch nicht, dass irgendjemand Jake etwas angetan hat. Ich glaube nach wie vor, dass er bloß gestürzt ist. Oder wer weiß, möglicherweise hat er sich auch selbst umgebracht. Der Punkt ist, dass man – ganz egal, was man selber glaubt – gewisse Vorkommnisse nicht einfach ignorieren kann. Zum Beispiel, dass zwei Männer im gleichen Monat hier anfangen, sich ein Zimmer teilen, beide ursprünglich aus dem Nahen Osten stammen und einer von ihnen eine nagelneue Schwarze Akte hat.«
    »Das mit der Akte sehe ich ein. Aber die beiden sind bei Weitem nicht die Einzigen aus Nahost.«
    »Tatsächlich? Hast du je durchgezählt, wie viele vom Personal aus der Region stammen?«
    »Nein.«
    »Na ja, ich schon, während du auf dem Klo warst. Ihr habt hier genau drei Leute aus der Ecke. Diese beiden und dann noch einen Typ, einen 55-jährigen Ingenieur, der seit 28 Jahren für KKB arbeitet. Ich glaube, dem können wir wahrscheinlich vertrauen.«
    Savoy stand auf.
    »Und, was willst du jetzt tun?«, fragte Mihailovic.
    »Ich denke, einer von uns sollte bei den ausgefallenen Turbinen vorbeischauen und nachsehen, was da los ist. Der andere sollte mit den beiden

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