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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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kroch aus dem Zimmer.
    Bis der Killer sich durch den tiefen Schnee um die Hausecke herumgekämpft hatte, war eine Minute vergangen. Als er das Erkerfenster erreichte, hatte sich seine Zielperson aus dem Staub gemacht.
    Der Killer wusste, dass seine Mission auch Risiken barg. Marks war kein einfaches Ziel. Hysterie wollte sich in ihm breitmachen. Er erkannte, dass er nun schnell handeln musste, um die Sache zu Ende zu bringen. Er durfte Marks keine Zeit lassen, um zu reagieren.
    Mit der behandschuhten Hand schlug er die Scheibe ein, griff innen hinauf, öffnete die Verriegelung und schob das Fenster hoch. Mit der Waffe in der Linken streckte der Killer beide Arme durchs Fenster, um sich ins Haus zu ziehen.
    Während er seinen Oberkörper über das Sims schob, schaute der Killer unwillkürlich nach rechts. Vom Hals bis zur Hüfte mit Blut bedeckt, ging Marks auf ihn los. Marksʼ linker Arm blutete stark, anscheinend konnte er ihn nicht bewegen. Dafür ließ seine Rechte den eisernen Schürhaken vom Kamin mit brutaler Gewalt auf den Schädel des Killers krachen. Dieser hörte sich selbst einen Schrei ausstoßen. Als der Attentäter sich endgültig ins Haus wand, schlug Marks noch einmal zu. Diesmal traf er die Schulter. Die Waffe fiel dem Killer aus der Hand, rutschte übers Parkett zum Kamin und kam auf den heißen Kohlen vor dem Feuerrost zum Liegen.
    Marks schwang den Schürhaken erneut über den Kopf. Er trat einen Schritt vor. Er wollte seinem Widersacher den entscheidenden Hieb versetzen und schlug mit voller Wucht zu. Doch mit einem Mal rutschte er in der Blutlache zu seinen Füßen aus. Er verlor das Gleichgewicht. Das Eisen sauste in einem ungünstigen Winkel, langsamer als geplant, durch die Luft, sodass der Killer den Schürhaken kommen sah. Er griff nach oben und entriss ihn Marks noch im Herabsausen.
    Marks fand sein Gleichgewicht wieder, bewegte sich vorwärts und pflanzte dem Kerl den rechten Fuß ins Gesicht. Dem Killer schoss das Blut aus den Nasenlöchern, dennoch holte er mit dem Griff des Schürhakens nach Marksʼ verletzter Schulter aus. Marks ging zu Boden, geblendet von entsetzlichem Schmerz. Sein Gegner stand über ihm und hob den Schürhaken, nur um überrascht zuzusehen, wie Marks sich blitzschnell zur Seite abrollte.
    Wie ein verkrüppelter Hund kroch Marks davon. Er zog sich mit seinem gesunden Arm durch eine Lache seines eigenen Bluts, bewegte sich Zentimeter um Zentimeter auf den Rand des offenen Kamins zu. Verzweifelt streckte er die Hand in das schwelende Feuer und angelte nach der Waffe, die auf den glühenden Kohlen lag.
    Der Eindringling kam von hinten. Das Blut rann ihm in Strömen aus der gebrochenen Nase und einer klaffenden Wunde am Hals. Mit voller Wucht schlug er zu, versetzte Marks mit dem Schürhaken einen fürchterlichen Hieb gegen die Schulter. Gequält schrie Marks auf.
    Vor sich konnte er die Pistole in der Feuerstelle liegen sehen. Ihm war klar, dass nur das, was er jetzt tat, sein Leben retten konnte. Er langte in die glühenden Kohlen und packte die Waffe.
    Wie Klebstoff haftete das Metall an seiner Hand, brannte sich in die Handfläche ein. Der Schmerz schoss ihm durch den Arm. Der heiße Stahl versengte Haut und Muskeln. Doch Marks schluckte die Qualen hinunter, wirbelte herum, richtete die Waffe auf den über ihm stehenden Killer und drückte ab, als dieser erneut mit dem Schürhaken zuschlagen wollte. Diesmal erwischte das Eisen Marks geradewegs am Schädel, doch es gelang ihm, vorher den Schuss abzufeuern. Er traf den Killer am Hals. Marksʼ letzter Schuss. Der Hieb mit dem Schürhaken war zu viel, zu direkt, richtete zu viel Schaden an.
    Mittlerweile blutete der Killer wie ein Schwein, dabei hatte Marksʼ Kugel ihn nur gestreift. Erneut schwang er den Schürhaken hoch über den Kopf, doch Marks war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren.
    Marks mühte sich ab, die Augen zu öffnen. Er wollte den Mann sehen, der ihn gleich umbrachte. Er nahm all seine verbliebene Kraft zusammen und starrte den jungen Mann an.
    »Warum?«, flüsterte er.
    Der Killer erwiderte nichts, holte lediglich aus und ließ den eisernen Schürhaken mit aller Gewalt auf Marks’ Schädel herabsausen. Danach ließ er den Schürhaken fallen. Blutig und erschöpft stand er da. Es war pures Glück, dass er noch am Leben war und nicht tot neben Marks lag – oder gar an seiner Stelle. Ein solcher Lebenswille war ihm noch nie untergekommen, auch nicht eine derartige körperliche Stärke. Einen

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