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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Navy gemeldet, nachdem er gelesen hatte, wie schlimm es um die amerikanische Sache in den Dschungeln von Vietnam und Kambodscha stand. Nach der Grundausbildung am Flottenstützpunkt in Great Lakes forderte man ihn auf, zu den Navy SEALs zu wechseln und eine Elite-Ausbildung zu absolvieren. Dort wurde er in der Kriegführung in jeglichem Gelände unterwiesen: zu Wasser, zu Land und in der Luft. Nach einem Jahr brutalstem Training schickten sie Marks und den Rest seines Teams nach Vietnam. Sie führten Operationen hinter den feindlichen Linien durch – Infiltration, Exfiltration und Vernichtungsmissionen tief im kambodschanischen Dschungel.
    Der Attentäter nahm das Nachtsichtgerät ab, befestigte es an seiner Gürteltasche, zog eine Drahtschere aus dem Anorak und öffnete an der Seite der großen Scheune das Türchen an der Vorderseite eines grauen Metallkastens. Beim Griff hinein durchtrennte er noch rasch die zum Haus führende Telefonleitung.
    Der Terrorist griff in seinen Anorak und holte seine Waffe heraus, eine für seine Zwecke umgerüstete halb automatische Taurus Cycle 2, auf die ein kurzläufiger, handgeschmiedeter schwarzer Schalldämpfer geschraubt war. Von der Scheune aus bewegte er sich durch die hüfthohen Schneeverwehungen auf das Haus zu. An der Hausecke angelangt, schob er sich ganz langsam an das Fenster. Drinnen brannte ein warmes Feuer. Davor saß seine Zielperson, Marks, mit einem hochgewachsenen Mann mit beginnender Stirnglatze. Er trug ein Jeanshemd. Neben ihm saß eine Frau mit sandfarbenem Haar und einem Glas Wein in der Hand. Kollateralschäden.
    Marks und seine Gäste hätten sich kaum günstiger hinsetzen können. Der Eindringling wich einen Schritt vom Fenster zurück, hob die Pistole und zielte auf Marksʼ Kopf.
    Vielleicht lag es an etwas so Unbedeutendem wie einer flüchtigen Spiegelung an der Seite seines Kristallglases. Oder womöglich hörte er ein leises Rascheln im Schnee draußen vor dem Fenster. Vielleicht war es auch einfach nur Instinkt. Aber in genau jenem Augenblick, in dem der Killer seine Waffe hob und sich zum Feuern bereit machte, empfand Marks in seinem tiefsten Innern eine Furcht, wie er sie seit Jahren nicht mehr verspürt hatte, nicht seit Kambodscha. Eine entsetzliche Angst, die er kannte, die er hasste, an der er seither jeden Tag gearbeitet hatte, um sie zu bewältigen und zu vergessen. Die Angst des Gejagten.
    Marks stürzte nach vorne. Wie ein Tier, das einen Satz macht, um dem Jäger zu entkommen, warf er sich im selben Augenblick, als das Fenster hinter ihm zersplitterte, aus dem Ledersessel. Mit der Brust voran landete er auf dem harten Kieferparkett. Dennoch fand eine Kugel ihr Ziel und traf ihn direkt ins Schulterblatt.
    Nicholas und Annie Anson blieb kaum Zeit, auf die Schüsse zu reagieren. Fassungslos sahen sie zu, wie Marks auf den Boden hechtete. Das Blut schoss in hohem Bogen aus ihm heraus und spritzte ihnen auf den Schoß, noch ehe sie überhaupt begriffen, was passierte. Als es ihnen schließlich dämmerte, hatte der Killer sie längst im Visier. Zwei Schüsse in Nick Ansons Kopf, zwei weitere in Annies Brust.
    Der brennende Schmerz einer Schusswunde war für Marks nichts Neues. Er war verletzt, das wusste er, aber er konnte sich immer noch bewegen. Seine Vorahnung hatte ihm zusätzliche Zeit verschafft. Am Rande registrierte er, dass die Ansons reglos neben ihm lagen. Seine Instinkte hatten seine Gedanken längst überholt. Wenn er leben wollte, musste er diesen Kerl töten, das stand fest.
    Draußen huschte der Killer rasch um die Ecke des Hauses. Er vermochte nicht zu sagen, ob er Marks getötet hatte. So schnell er konnte, bahnte er sich seinen Weg durch das Schneetreiben und schob ein neues Magazin in die Taurus.
    Marksʼ Schulter verkrampfte sich unter Schmerzen. Er lag auf dem Parkett und starrte die Wunde an. Dass sie nicht aufhören wollte zu bluten, machte ihm Sorgen. Das Blut strömte aus ihm heraus, als habe jemand einen Wasserhahn aufgedreht.
    Ihm war klar, dass er nicht über seine Verletzung nachdenken durfte, wenn er überleben wollte. Er durfte auch nicht liegen bleiben. Wer immer sich da draußen befand, musste ein Profi sein. Er würde erst verschwinden, wenn er seinen Auftrag erledigt hatte.
    Marks blickte zum Feuer. Seine Augen wanderten zur Wand neben den großen Steinen, aus denen der Kamin gemauert war, zum breiten Erkerfenster, das eine Aussicht auf die Berge bot. Von dort hätte der Killer ein freies Schussfeld. Marks

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