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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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einen koordinierten Angriff auf unsere nationale Energieversorgung. Und offensichtlich waren die Anschläge so abgestimmt, dass sie zeitgleich mit der Ankündigung der Fusion von KKB und Anson Energy erfolgten.«
    Savoy nickte. Dasselbe war ihm durch den Kopf gegangen, als er von dem Anschlag auf Capitana erfahren hatte.
    »Wir haben noch nicht einmal begonnen, den Schaden einzuschätzen, aber die Lage ist ernst«, unterbrach Antonia Stebbens aus dem Energieministerium. »Was die Elektrizität betrifft, lieferte Savage Island nahezu sieben Prozent des Stroms, den wir landesweit verbrauchen. Es handelt sich um einen der Hauptlieferanten für die Ostküste. Und was Capitana angeht: Letztes Jahr wurden ungefähr neun Prozent des gesamten US-Rohölaufkommens dort gefördert. Im nächsten Jahr wäre der Wert auf über zwölf Prozent gestiegen. Wir sprechen hier vom größten Ölvorkommen, das je außerhalb der Arabischen Halbinsel entdeckt wurde. Capitana ist eine bedeutende Lagerstätte. Lassen Sie es mich so ausdrücken: Sie könnten das Prudhoe-Bay-Ölfeld, das Orinoko-Projekt, das Permische Becken und das ganze Öl aus Alaska in Capitana hineinschütten und damit kaum mehr als die untere Hälfte bedecken.«
    »Ich nehme alles zurück«, entschuldigte sich der NSA-Mann. »Aber wer sollte ein Interesse daran besitzen, unsere Energieversorgung zu sabotieren?«
    »Lassen Sie mich ausreden«, bat Stebbens. »Um die Versorgung aufrechtzuerhalten, müssen wir den Präsidenten bitten, die strategischen Ölreserven anzuzapfen. Wir müssten uns erneut an Venezuela, die OPEC und weitere Staaten wenden. Über die Preise möchte ich gar nicht erst spekulieren.«
    »Noch einmal«, insistierte der NSA-Mann. »Wer könnte es auf unsere Energieversorgung abgesehen haben?«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass das möglicherweise auf das Konto einer ausländischen Regierung geht?«, fragte Savoy.
    »Diese Auskunft darf ich einem Zivilisten nicht erteilen«, erklärte McCarthy.
    »Leck mich!«, sagte Savoy. »Entweder gehöre ich dazu oder ich spaziere hier raus und berufe eine Pressekonferenz ein, um der ganzen Welt zu erzählen, was für einen Mist ihr gebaut habt.«
    »Bitte, Kinder«, schaltete sich der Kahlkopf von der CIA, Victor Buck, ein. »Beantworten Sie die Frage.«
    »Ich will gar nichts andeuten«, erwiderte Stebbens. »Ich schätze Risiken der Energieversorgung ein und mache mir Gedanken, wie man diese minimieren kann.«
    Plötzlich schwang eine Seitentür des Saals auf. Ein hochgewachsener braunhaariger Mann kam herein und blieb stehen. Jeder erkannte ihn. Es war Louis Chiles, der Leiter des FBI.
    »Noch ist gar nichts vom Tisch«, sagte Chiles. »Falls eine fremde Regierung dahintersteckt, werden wir es herausfinden. Im Moment müssen wir uns allerdings darauf konzentrieren, weitere Anschläge zu verhindern. Ich stimme vollkommen mit Terry überein. Wir sollten die Araber verhaften und die Kraftwerke runterfahren. Für etwaige Rückschläge übernehme ich die Verantwortung. Als Nächstes machen wir Dewey Andreas ausfindig. Er weiß mehr über die Leute, die uns überfallen haben, als sonst irgendjemand. Mittlerweile müsste er sich eigentlich längst gemeldet haben. Alles könnte davon abhängen, ihn zu finden – und zwar lebend.«
    Savoy folgte Jessica zu ihrem Büro. Er schwieg zum Teil vor Müdigkeit, zum Teil vor Empörung. Es war noch immer dunkel, doch so langsam entsandte das erste Zwielicht des Wintermorgens seine Schatten in die Straßen. Vor dem Fenster rumpelten schon jetzt um kurz nach sechs Uhr morgens Lieferwagen über den Asphalt.
    Savoy trat ein und stellte sich vor die Scheibe. »Sind das Ihre Kinder?« Er deutete auf einen silbernen Bilderrahmen, der auf dem Fensterbrett stand. Zwei lächelnde Mädchen im Teenageralter in weißer Tenniskleidung. Beide hielten einen Tennisschläger in der Hand.
    »Meine Nichten. Esmé und Katie.«
    Savoy starrte einen Moment lang auf das Porträt, dann auf Jessica. »Ich muss los.«
    »Was? Wohin?«
    »Zunächst einmal muss ich mich vergewissern, dass jeder aus Savage Island es sicher nach Hause geschafft hat. Anschließend brauche ich von der offensichtlich überforderten Polizeidienststelle in Aspen eine Antwort zum Verbleib meines Chefs. Und, ach ja, seit ungefähr einer Woche habe ich nicht mehr ordentlich geschlafen. Wahrscheinlich werde ich noch ein Nickerchen einschieben.«
    »Verstehe, Terry. Hören Sie, ich werde meine Leute bitten, sich mit der Polizei in Aspen

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