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PR 2540

PR 2540

Titel: PR 2540 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unter dem Schleier
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Terra über die Teletransweiche in die neue Heimat versetzt wurde.
    Es heißt, er habe den Sprung nicht freiwillig mitgemacht, sondern sei in einem Transportcontainer einfach vergessen worden. Ich halte das für ein geschickt platziertes Gerücht aus den Tagen, als Corma noch aktiv Politik betrieb. Etwas anderes kann ich mir einfach nicht vorstellen. Könnte man denn einen Menschen vor einem derart wichtigen Transport vergessen, und sei er körperlich noch so klein?
    Das winzige Gesicht verzieht sich, als der Siganese den Blick auf Timber F. Whistler richtet. Dank seines Trägerroboters scheint er beinahe so viel Masse wie der Administrator zu haben und wirkt nicht wie ein unbedeutender Zwerg.
    Whistler beugt sich leicht zu ihm.
    Einen bizarren Moment lang stelle ich mir vor, wie sich einer der Tentakelarme hebt und der Siganese dem Administrator auf diese Weise zur Begrüßung die Hände schüttelt.
    Natürlich geschieht das nicht.
    Was die beiden zu besprechen haben, geht mich nichts an. Ich nicke dem Administrator zu und murmele eine Begrüßung in Richtung des grünhäutigen kleinen Mannes – es ist besser, wenn ich zur Sicherheit als Männchen nicht einmal von ihm denke.
    Danach entferne ich mich. Es gibt so einiges, was ich mir in der Halle der 1000 Aufgaben gerne ansehen würde. Immerhin ist es ein ... wichtiger Ort. Deshalb habe ich auch gerne zugestimmt, als Icho Tolot mir angeboten hat, ihn bei seinem kleinen Abstecher zu begleiten.
    Wahrscheinlich hat er es mir nur deshalb angeboten, weil er die Terraner schon seit vielen Jahrhunderten gut kennt. Er weiß genau, dass wir allesamt neugierig sind. Nur verbergen es manche besser als andere oder finden vielleicht schönere Worte dafür.
    Und so schaue ich mich um und schlendere staunend wie ein kleines Kind durch das Land der tausend Wunder ... oder eben die Halle. So also ist es, wenn man einen Ort von kosmischer Bedeutung durchstreift.
    Wer hätte das gedacht? , schießt es mir durch den Sinn. Elf-Dreiundzwanzig, das Leben ist wirklich lebenswert.
    5.
    Vorremar Corma:
    Vom Funkenregen und dessen Folgen
    Vorremar Corma war fest entschlossen, sich nicht abwimmeln zu lassen. Nun hatte sich unverhofft die Gelegenheit ergeben, mit Administrator Whistler persönlich zu sprechen – er würde sie nutzen!
    »3119«, sagte er energisch. »Du weißt, was diese Zahl bedeutet, Administrator?«
    »Selbstverständlich weiß ich das. Es gibt 3119 Personen, die offiziell registriert wurden, weil sie in den letzten Jahren von einem goldenen Funkenregen getroffen wurden.« Whistler beugte sich über den Siganesen im Sessel seines Roboter-Vehikels. Das Gesicht wurde größer und größer, bis es Vorremars gesamtes Blickfeld einnahm. »Ich muss dich jedoch darauf hinweisen, dass es momentan sehr viel dringlichere Probleme ...«
    »Ich hasse es, dich nicht ausreden zu lassen«, unterbrach Corma. »Du weißt, dass es der siganesischen Grundhöflichkeit widerspricht, der ich mich verpflichtet fühle. Aber ich bin nun einmal von meinem Volk getrennt, und das nicht aus freiem Entschluss. Ich nehme langsam die Gepflogenheiten meines Umfelds an, sosehr ich das auch bedauere.«
    »Dann komm bitte zur Sache.« Whistler warf einen Blick auf das Chronometer an seinem Multifunktionsarmband.
    Der Siganese deutete eine Verbeugung an, was einige Überwindung erforderte. Er erinnerte sich nur zu gut an die alte Feindschaft, die ihn jahrelang mit Timber F. Whistler verbunden hatte. Immerhin waren sie Konkurrenten um das Amt des Administrators gewesen.
    »Ich nehme an, du erinnerst dich an meine aktive politische Laufbahn und daran, dass ich mich intensiv mit der ThematikrundumAtlantisoderauch Talanis beschäftigt habe. Dass ich eine Verbindung zu den rätselhaften Kartuschen hier in der Halle der ...«
    »Ich erinnere mich. Würdest du bitte auf den Punkt kommen?«
    Wie unhöflich er war. Ließ einen nicht einmal ausreden. Whistlers ganze Gestik machte klar, dass er einem ehemaligen politisch tätigen Siganesen eigentlich keine Minute seiner ach so wertvollen Zeit widmen wollte, zumal dieser Siganese in nahezu allen Belangen ein politischer Gegner gewesen war.
    »Ich muss etwas ausholen, um dir begreiflich zu machen, worum sich mein Anliegen dreht und warum ich es vorbringe.«
    Ein Seufzen. »Nun gut. Eine Viertelstunde, Vorremar. Danach muss ich mich dringend anderen Dingen zuwenden. Sollte dein Anliegen bis dahin nicht erschöpfend abgehandelt sein, werde ich dir vorrangig einen Termin in

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