Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2540

PR 2540

Titel: PR 2540 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unter dem Schleier
Vom Netzwerk:
anders aus als für ...« ... Normalsterbliche. »... die meisten anderen.«
    Whistler blickte demonstrativ auf die Uhr.
    »Meine Nachforschungen deuten darauf hin, dass dieses Psi-Potenzial, auf das man immer wieder stößt, vor allem bei einer besonderen Gruppe von Menschen auftritt – nämlich bei den Kindern von Eltern, die von dem goldenen Funkenregen getroffen wurden.«
    »Das wäre in der Tat eine erstaunliche Entdeckung.«
    Geschafft! Er hat angebissen! Diese Gewissheit verlieh dem Siganesen den Mut, den er brauchte, um seine Bitte vorzubringen. Nein, seine Forderung!
    »Diese Annahme möchte ich überprüfen. Und das mit einem ganz besonderen Ziel. Ich vermute ... oder lass es mich so sagen: Ich bin sicher, dass es eine gewisse Anzahl starker Mutanten im Stardust-System gibt, obwohl diese bislang nicht entdeckt wurden. Vielleicht wissen diejenigen selbst nichts davon oder melden sich ganz bewusst nicht. Wofür es zweifellos Dutzende von Gründen geben könnte. Und ich ahne bereits, wo ich diese starken Mutanten finden kann.«
    Der Administrator bewies, dass er mitdachte. Manchmal brauchte es eben nur einen Gedankenanstoß, um die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. »Kinder, deren Elternteile beide vom Funkenregen betroffen waren?«
    Der Siganese schnipste mit den Fingern. »Exakt!« Er erhob sich aus dem Sessel und trat an den Rand des diskusförmigen Aufsatzes. »Und deshalb bitte ich um deine Unterstützung.«
    »Wie genau soll diese aussehen?«
    »Ich benötige ein Expertenteam, das meinen Anweisungen folgt.« Dass diese Forderung unverschämt war, wusste er – er brachte sie dennoch vor, um sein eigentliches Ziel weniger unverschämt aussehen zu lassen. »Oder falls du keine Leute abstellen kannst, bitte ich darum, dass du mir einen der neu entwickelten Mutanten-Detektoren zuteilst.«
    Whistler schwieg. Scheinbar eine Ewigkeit lang. Endlich nickte er, langsam und be
    dächtig. »Ich habe deine Bitte zur Kenntnis genommen und werde darüber nachdenken.«
    Das war alles? War dem Administrator nicht klar, wie wichtig diese Forschung war?
    Für diese brüske Ablehnung, wenn Whistler sie auch in schöne Worte verpackte, gab es nur eine einzige mögliche Erklärung. Der Administrator mochte ihn nicht. Es war für ihn eine persönliche Sache, nicht mehr und nicht weniger.
    Vorremar Corma konnte es ihm nicht einmal verdenken. Zu unterschiedlich waren ihre politischen Auffassungen gewesen, zu oft hatten sie sprichwörtlich die Klingen gekreuzt.
    Vielleicht vermutete Whistler sogar, dass Vorremar etwas mit jenem Gleiterunfall zu tun hatte, den der Administrator damals nur knapp überlebt hatte. Das war natürlich Unsinn ... aber wer wusste schon, wie Whistler dachte. Und wer wusste, wie politische Konkurrenten sonst handelten. Möglicherweise war Whistler nicht klar, dass ein Siganese niemals zu solchen Mitteln greifen würde.
    Es war kaum zu glauben, aber eine gute Erklärung dafür, dass der Siganese nun eine derart kalte Abfuhr erhielt. Und das, obwohl es langfristig um einen unbezahlbaren Nutzen für das Stardust-System ging!
    Whistler verabschiedete sich mit knappen Worten und der Behauptung, er müsse sich nun um andere Dinge kümmern.
    Nun gut , dachte Vorremar. Wenn es so nicht ging, würde er eben zu anderen Mitteln greifen müssen.
    *
    »Es gibt tatsächlich andere Probleme, um die er sich kümmern muss.«
    Vorremar Corma stand noch immer am Rand des Aufsatzes seines Roboters. Er drehte sich langsam um und ging dabei den einen Schritt, der ihn von seinem Sessel trennte. Dabei schaute er demjenigen ins Gesicht, der diesen Satz an ihn gerichtet hatte – oder derjenigen, um genauer zu sein.
    Eine Frau. Terranerin. Seiner unmaßgeblichen Schätzung nach gigantische tausendneunhundert Millimeter groß, möglicherweise sogar zehn oder zwölf mehr. Dank der zwar kurz geschnittenen, aber etwas aufgeplusterten dunkelbraunen Haare konnte er es nicht genau sagen, obwohl er sich selbst als recht effektiv im Einschätzen von Körpergrößen einstufte.
    Was wohl daran lag, dass ihm als Siganesen klar war, wie wichtig solche äußerlichen Details waren. Er selbst maß exakt 219,9 Millimeter und wog 848,24 Gramm – nüchtern, am Vormittag, nach dem Aufwachen, vor dem Toilettengang. Dass ihm, ganz nebenbei, damit fast die Parameter seines großen Vorbildes Lemy Danger gegeben waren, erfüllte ihn mit Stolz.
    »Wer bist du?« Der direkte Weg war meist der beste. Dann deutete er eine Verbeugung an und nannte

Weitere Kostenlose Bücher