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PR 2620 – Fremde in der Harmonie

PR 2620 – Fremde in der Harmonie

Titel: PR 2620 – Fremde in der Harmonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Besatzungsmitglieder.
     
     
    Gardeleutnant Pridon
     
    Pridon starrte die Datensätze der Schiffe an, die soeben vor der EINKLANG materialisiert waren.
    Ihm kamen die Modelle vom Aussehen her vage bekannt vor, aber es handelte sich nicht um klassische Einheiten des Reiches der Harmonie.
    Die zylindrische Grundform stimmte, auch das Verhältnis der Länge zum Durchmesser – doch die Raumer waren mit 1040 Metern Länge deutlich größer als alle üblichen Schiffstypen des Reiches.
    Auch fehlte die charakteristische, an Rinde erinnernde Außenhaut, wenn man von den vier kurzen Längskuhlen absah, die wohl als Andockbucht dienten. Stattdessen wiesen die Schiffe eine dunkle blaugraue Farbe auf.
    Es blieb kommunikationstechnisch still; die Neuankömmlinge meldeten sich nicht. Pridon sendete eine Aufforderung, sich augenblicklich zu identifizieren. Keine Reaktion erfolgte.
    Saedelaere bemerkte offenbar seine Unruhe. »Was hat das zu bedeuten? Kennst du diese Schiffstypen?«
    Pridon gab eine kurze Erklärung ab, während er seine Identifikationsaufforderung unablässig weiterhin abstrahlte.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich trotz der Unterschiede um Schiffe der Harmonie handelte, war nicht von der Hand zu weisen. Andererseits konnte es keine solchen Einheiten geben, die ihm als Gardeleutnant unbekannt waren. Sein Rang und seine militärische Bedeutung waren zu hoch, als dass ...
    Endlich erfolgte eine Reaktion seitens der Neuankömmlinge. Doch sie gefiel Pridon nicht im Geringsten.
    Ein Funkspruch ging ein: »Wir fordern euch hiermit auf, keinen Widerstand zu leisten. Als Abgesandte des Reiches der Harmonie werden wir euer Schiff entern. Jeder Widerstand wird im Keim erstickt. Noch einmal fordern wir zur völligen Kapitulation auf. Niemand von euch muss sterben, wir nehmen jedoch Opfer auf eurer Seite in Kauf, wenn ihr uns dazu zwingt.«
    »Ihr seid Abgesandte des Reiches der Harmonie?«, fragte Pridon. »Ich bin Gardeleutnant Pridon, und in meinem Schiff befindet sich Herzogin Rhizinza Yukk! Wir verlangen ...«
    Er sprach nicht weiter. Auf der anderen Seite hatte man den Funkkontakt unterbrochen.
    Und so musste Pridon hilflos mit ansehen, wie die EINKLANG von einem schwer bewaffneten Trupp geentert wurde.
    Ehe die ersten Soldaten, die sich tatsächlich in Uniformen des Reiches der Harmonie präsentierten, die Zentrale erreichten, gelang es ihm gerade noch, die Herzogin zu sich zu holen. Er musste an ihrer Seite bleiben, sie notfalls in einem letzten Kampf mit seinem eigenen Leben verteidigen.
    Die Herzogin stellte sich vor das Kommandopult, die Arme vor der Brust verschränkt. Ihre ganze Haltung strahlte Hoheit und Würde aus; nur wer sie wie Pridon schon lange kannte, konnte hinter der Fassade aus Arroganz und gerechtem Zorn einen Hauch von Unsicherheit erkennen.
    Als die Soldaten die Zentrale stürmten, wich sie keinen Millimeter zurück. »Ich bin Herzogin Rhizinza Yukk! Ich protestiere aufs Entschiedenste und verlange, dass ihr sofort ...«
    Der Anführer der Soldaten fiel ihr ins Wort, indem er einen schweren Handstrahler hob und aktivierte. Er zielte genau auf die Maske der Herzogin.
    »Schweig! Hiermit sind sämtliche Besatzungsmitglieder im Namen des Reiches der Harmonie festgenommen!«
     
     
    Zweites Zwischenspiel:
    Eroin Blitzer
     
    Der Zwergandroide beobachtete, wie die Herzogin abgeführt wurde, dicht gefolgt von Alraska und dem Gardeleutnant. Nur weil er genau hinsah, erkannte er die leichte, kaum merkliche Bewegung in Saedelaeres Gürteltasche; das Firibirim musste darin stecken.
    Auch Blitzer selbst wurde abgeführt. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    Zwar hätte er die Möglichkeiten seiner Technologie einsetzen können, doch er hielt es für klüger, zunächst abzuwarten. Der kurze Blick, den er mit Alraska gewechselt hatte, sagte ihm, dass dieser es ebenso beurteilte.
    Während er also die Zentrale verließ, umgeben von Masken tragenden, schwer bewaffneten Soldaten, dachte er nach.
    Das Reich der Harmonie erweckte von Augenblick zu Augenblick einen unharmonischeren Eindruck. Davon unabhängig blieb die Tatsache, dass die Spur der Kommandantin dorthin wies – in die Galaxis, deren Randbereiche nun direkt vor ihnen lagen.
    Würde er die Frau Samburi Yura bald wiedersehen?
    Doch wie sollte er ihr erklären, was geschehen war?
    Eroin Blitzer ging eiligen Schrittes weiter. Einer der Soldaten stieß ihm in den Rücken. Der Zwergandroide beherrschte sich, rannte nun fast auf seinen

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