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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Vielleicht schmachtete er in einem Kerker oder lag in einem Regenerationstank, mit Drogen vollgepumpt. Vielleicht war das alles nur ein Truggespinst, das man ihm vorgaukelte, um ihn auszuhorchen ...
    »Eroin«, sagte er schließlich, »diese Gedächtnismanipulation bringt mich noch um den Verstand. Ich brauche einen Beweis, irgendeinen. Ich kann mich an nichts mehr halten, Lüge nicht von Wahrheit unterscheiden. Ich weiß nicht einmal, ob ich wirklich hier bin. Ich weiß ... gar nichts mehr ...«
    »Du bist hier, Alraska«, unterbrach ihn der kleine Androide, »und Carmydea Yukk hat, soweit ich weiß, die Wahrheit gesagt. Es ist allerdings richtig, dass man dein Gedächtnis manipuliert hat. Ich muss gestehen, ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie ich damit umgehen würde, wenn man mir das angetan hätte. Es liegt außerhalb meiner ... Auffassungsgabe. Und nun müssen wir zur Sache kommen. Wie gesagt, uns bleibt nicht viel Zeit.«
    Saedelaere nickte. Dem früher so unnahbaren Blitzer war dieses Eingeständnis sicher nicht leichtgefallen. Sollte es etwa Ausdruck seines Mitgefühls sein?
    Er riss sich zusammen. »Vertraust du Carmydea Yukk?«
    »Ja und nein«, antwortete der Androide ausweichend. »Auf den ersten Blick klingen ihre Geschichte und ihr Hintergrund plausibel, aber es dürfte klar sein, dass die Frau uns einerseits keineswegs alles verraten hat, und andererseits bleiben die Jyrescaboro eine große Unbekannte. Ich habe versucht, weitere Einzelheiten herauszufinden, bin dabei aber nicht sehr weit gekommen. Carmydea Yukk weiß genau, was sie will, und gibt nicht mehr preis, als unbedingt sein muss.«
    »Dahinter steckt also mehr?«
    »Ich vermute es. Wie gesagt, ich habe kaum etwas in Erfahrung bringen können. Wir dürfen keine Möglichkeit ausschließen. Vielleicht wird Carmydea Yukk selbst ausgenutzt und missbraucht, ohne es zu wissen. Wir sollten also auf ein gewisses Misstrauen nicht verzichten.«
    »Unabhängig davon könnten wir in eine Auseinandersetzung von galaktischem Ausmaß gezerrt werden«, sagte Saedelaere nachdenklich. »Uns fehlt es einfach an den nötigen Informationen. Auf der einen Seite steht die Superintelligenz TANEDRAR, über die wir so gut wie nichts wissen. Vieles klingt gut, anderes alarmiert. Ich habe keine Lust, auf einen zweiten THOREGON hereinzufallen. Hast du etwas über TANEDRAR herausgefunden?«
    »Nicht viel«, gestand Blitzer ein. »Nur das, was im Reich der Harmonie allgemein bekannt ist. Carmydea Yukk versteht es durchaus, mich von relevanten Informationen fernzuhalten, wenn es ihr angeraten erscheint.«
    Saedelaere merkte, dass seine Konzentrationsfähigkeit schon wieder nachließ. Es hatte keinen Sinn, über makrokosmische Zusammenhänge zu sprechen, wenn er nicht einmal den Mikrokosmos in seinem Kopf unter Kontrolle bekam.
    Er musste einen Schritt nach dem anderen tun.
    Er hob den Kopf und sah Blitzer an. »Antworte bitte ganz ehrlich. Glaubst du, dass Carmydea Yukk mein Gedächtnis, meinen beeinträchtigten Verstand wiederherstellen kann? Sie spricht nur von Legenden, ohne handfeste Beweise zu liefern ...«
    Erneut zögerte Blitzer. »Ich habe einige Gesprächsfetzen mitgehört, einige gesperrte Dateien geknackt, und es scheint da in der Tat eine Möglichkeit zu geben ...«
    »Ich sollte also auf ihren Vorschlag eingehen?«
    »Wenn du keine andere Möglichkeit siehst ... ja.«
    Saedelaere atmete tief ein. »Also gut. Wie schätzt du die Chancen ein, dass wir der Anomalie nahe genug kommen, um sie zu untersuchen?«
    Der Zwergandroide schüttelte den Kopf. »Darüber liegen mir keine Informationen vor. Aber ...«
    »Ja?«, fragte Saedelaere.
    »Aber wenn Carmydea Yukk in die Anomalie eindringen will ...«
     
    *
     
    Saedelaere lachte hilflos.
    Als er die nächste Frage stellen wollte, winkte der Androide ab.
    Der Terraner verstand. Ihr ungestörtes Gespräch war beendet. Es war zu riskant, die Abhöranlagen noch länger zu blockieren.
    Immerhin zwitscherte das Firibirim lebhaft, als Saedelaere es behutsam hochhob.
    »Du bist sicher müde, Alraska«, sagte der Zwergandroide. »Du musst schlafen, dich erholen. Wir sehen uns morgen früh.«
    »Ja.« Saedelaere nickte. »Du hast recht, ich fühle mich wirklich nicht besonders gut.« Er legte sich aufs Bett, und Eroin Blitzer verließ den Schlafraum.
    Trotz des Zellaktivators fühlte Saedelaere sich wie gerädert. Er fragte sich, ob das Gerät bei seinem Verhör vielleicht beschädigt worden sei, und einen Augenblick

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