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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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lang stieg Panik in ihm empor.
    Es erschöpfte ihn zusätzlich, sie niederzukämpfen. Das ist unmöglich, redete er sich ein. Man konnte einen Zellaktivator nicht beschädigen, jedenfalls nicht unter normalen Umständen und ohne ein technologisches Niveau oberhalb dem der Milchstraßenvölker. Würde der Chip unter seinem Schlüsselbein nicht mehr richtig arbeiten, wäre er schon längst tot.
    Nein, Saedelaere litt nicht unter einer körperlichen, sondern unter einer mentalen Erschöpfung. Und sein Zustand schien sich langsam, aber stetig zu verschlechtern. Wenn er nicht bald seine Erinnerungen zurückbekam, musste er das Schlimmste befürchten.
    Während er vor sich hin döste und seinen Gedanken nachhing, wurde er immer wieder von aufblitzenden Erinnerungsfragmenten heimgesucht. Aber sie verschwanden allesamt genauso schnell, wie sie gekommen waren, trugen nur noch zu seiner Verwirrung bei.
    Je mehr er grübelte, desto verwirrter wurden seine Gedanken, desto weniger greifbar erschienen alle Erinnerungen. Mehrmals döste er ein und schreckte wieder hoch, von Orientierungslosigkeit befallen.
    Einmal glaubte er, im Bau von Kanchenjunga zu sein, in der achteckigen Wohnanlage in Sirius River City, in der er ein Appartement gekauft hatte, dann wieder in einem Zelt oder einer Hütte auf einer weiten Ebene im Raumschiff LEUCHTKRAFT.
    Schließlich fiel er in einen unruhigen Schlaf.
     
    *
     
    Als er kurz darauf erwachte, hatte seine Umgebung sich völlig verändert. Er war in einem kahlen Raum, die Wände mit Metallplatten beschlagen. Er fixierte eine Ecke und erkannte an kaum bemerkbaren Unregelmäßigkeiten im Metallbeschlag, dass sich eine Wand nach vorn schob. Schnell überschlug er die Ausmaße des Raums und kam zu dem Ergebnis, dass ihm noch etwa zehn Minuten verblieben, bevor er von den Wänden unbarmherzig zerquetscht werden würde.
    Er wollte sich erheben, stellte aber fest, dass er angeschnallt auf einer Pritsche lag. Er schaute an sich hinab und sah, dass er mit einer lindgrünen Montur bekleidet war. Er kämpfte gegen die Fesseln, zerrte an ihnen, konnte sie jedoch um keinen Zentimeter lockern. Er verdrängte die Gewissheit des baldigen Todes, der ihn ereilen würde, wenn er die Bewegung der Wand nicht rechtzeitig anhalten konnte, gab die sinnlosen Anstrengungen auf und versuchte, ruhig zu bleiben. Er musste sich etwas einfallen lassen, wenn er sich aus diesem Raum befreien wollte.
    Aber ihm fiel nichts ein.
    Er verspürte Panik.
    Als die Wände jeweils einen halben Meter von ihm entfernt waren, kamen sie mit leise knirschenden Geräuschen zum Stehen, und in einer öffnete sich eine Tür. Ein aufrecht gehendes Krötenwesen kam in den Raum und sagte etwas, das er nicht verstand. Es war in grellbunte Plastikfolien gehüllt. In der einen Hand hielt es eine Art Drahtgeflecht, in der anderen eine Injektionspistole.
    Die Kröte stieß mit einem Ellbogen gegen die zum Stehen gekommene Wand, und alle vier Wände schnellten zurück, bis sie ihre ursprünglichen Positionen wieder eingenommen hatten.
    Das Wesen trat zu ihm, befestigte das Drahtgeflecht umständlich an seinem Kopf und gab ihm einen Schuss mit der Injektionspistole. Als es dann wieder etwas sagte, verstand er die Worte.
    »Ich bin Harmoniewächter Uyari Lydspor, und ich werde dir deine Geheimnisse entreißen. Du wirst mir wahrheitsgemäß alle Fragen beantworten, die ich dir stellen werde, und irgendwann wirst du froh sein, mir auch die beantworten zu können, die ich dir gar nicht gestellt habe.«
    »Und wie willst du das erreichen? Du kannst mich vielleicht umbringen, aber nicht meinen Willen brechen.«
    Uyari Lydspor trat von der Tür zurück. »Sicher?«
    Er sah zu der Türöffnung und starrte in die samtene Schwärze des Alls, in der Tausende funkelnde Sterne wie die Lichter einer fernen Stadt leuchteten. Sein Verstand stellte sich sofort auf die neue Umgebung ein. Er rief im Helmdisplay die Anzeige für die Sauerstoffversorgung auf und stellte fest, dass er bei maximaler Wiederaufbereitung noch Atemluft für eine halbe Stunde hatte.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er sich befand, sah nun aber, dass in unmittelbarer Nähe Trümmer durchs All trieben.
    Hatte er ein Raumschiffsunglück überlebt? Aufmerksam sah er sich um. Er justierte die Helmscheibe so, dass sie sich tönte und die Sterne ihn nicht mehr mit ihrem viel zu grellen Licht blendeten. Dann erst schaute er auf seine Füße und stellte fest, dass er auf einem winzigen Asteroiden

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