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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Spezialkonstruktion machte einen gewaltigen Satz – und die Ortungsholos bauten sich wieder auf und zeigten erneut Dunkelheit, aber nicht die eines Schwarzen Lochs, sondern die des freien Weltraums.
    Der Klang von Alarmsirenen schmerzte in Saedelaeres Ohren. Der Hyperorkan, der schon bei ihrem Anflug getobt hatte, hatte an Stärke noch zugenommen.
    »Wir müssen zurück!«, flüsterte Carmydea Yukk. »Wir haben nichts herausgefunden ... wir haben keine Beweise sammeln können ...«
    »Mit Verlaub, Herzogin«, unterbrach Blitzer ruhig. »Hier braut sich ein so gewaltiger Sturm zusammen, dass auf Monate, wenn nicht sogar Jahre kein Schiff mehr diese Region anfliegen kann. Wenn wir nicht schnellstens zur SHEYAR zurückkehren und einen respektvollen Abstand zwischen uns und diese ... Zone bringen, werden selbst die wenigen und unverständlichen Ergebnisse, die wir sammeln konnten, für immer verloren sein.«
    Die Rebellenführerin starrte ihn an. Endlich verstand sie, was der Zwergandroide meinte. Sie nickte zögernd. »Zurück zur SHEYAR. Dort sprechen wir weiter!«

6.
     
    »Wir haben versagt!« Carmydea Yukks Stimme war scharf und schneidend.
    Alaska Saedelaere zog sich diesen Schuh nicht an, und es war an der Zeit, die Rebellenführerin auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, zumal er sich ihre Vorwürfe schon seit einigen Minuten anhörte. Vorwürfe an Rizinze Baro als Pilot und Schiffseigner, an Eroin Blitzer und ihn, weil sie ihn vor den Gefahren gewarnt hatten, die sie im Sternhaufen Voruna erwartet hatten ... Es reichte ihm allmählich.
    »Das ist doch Unfug«, sagte er. »Wir haben dich eindringlich darauf hingewiesen, wie gefährlich der Aufenthalt auch nur in der Nähe der Anomalie ist. Von den aktuellen Zuständen dort konnten wir nichts wissen, dein Nachrichtendienst hätte dich besser informieren müssen. Und völlig ungeeignet kann die RHYLINE nicht sein, sonst würden wir ja nicht mehr leben, oder?«
    Die wunderschöne Frau mit der Silbermähne riss sich zusammen. »Die Aktion war trotzdem ein Fehlschlag! Wir haben keinerlei Beweise gefunden, die meine Großmutter entlasten.«
    »Wir können nichts finden, was es nicht gibt«, warf Eroin Blitzer ruhig ein. »Die Anomalie hat sich mittlerweile völlig aufgelöst. Welche Beweise erwartest du da?«
    Carmydea Yukk schwieg.
    Saedelaere sah sich in dem kleinen Konferenzraum der SHEYAR um. Parrac Yan saß ebenfalls am Tisch, war aber nicht mit Vorwürfen bedacht worden. Nun gut, er war auch nur ein stummer Begleiter gewesen. Der Terraner versuchte, sich zu erinnern, ob der Sicherheitschef an Bord der RHYLINE auch nur ein einziges Wort gesagt hatte.
    Schließlich drehte die Rebellenführerin sich zu dem kleinen Androiden um. »Wie weit bist du mit der Auswertung der Daten?«
    »Die Daten lassen keine genauen Schlüsse zu. Deine Wissenschaftler arbeiten rund um die Uhr, und ich unterstütze sie, wo ich nur kann, aber wir kommen nicht besonders gut voran.«
    »Kannst du wenigstens mit begründeten Vermutungen dienen?«
    »Nein. Man hat schließlich nicht jeden Tag den Eindruck, in ein Schwarzes Loch oder einen Tryortan-Schlund gesogen und wieder ausgespuckt zu werden. Zumindest ich gehe in solch einer Lage nicht leichtfertig mit Vermutungen um.«
    Carmydea Yukk schien ihn zurechtweisen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. »Beeilt euch, wir brauchen Ergebnisse. Damit stellt sich die Frage: Was werden wir nun unternehmen?«
    Es war eine rhetorische Frage. Die Rebellenführerin erwartete keine Vorschläge von den anderen. Allen war klar, was sie nun vorhatte.
    Saedelaere musste lächeln, als er sah, dass Rizinze Baro sich tiefer in seinen Sessel drückte. Wahrscheinlich wünschte der Eigner der RHYLINE in diesem Augenblick, sich unsichtbar machen zu können.
    Sämtliche Blicke richteten sich auf ihn.
    Nach ein paar Sekunden wurde dem Kandran offensichtlich klar, dass er doch nicht unsichtbar geworden war. Er räusperte sich. »Du beziehst dich auf die ähnliche Anomalie, die ich schon oft angeflogen habe?«
    »Worauf denn sonst?«
    Obwohl Saedelaeres Zuneigung zu Rizinze Baro sich in engen Grenzen hielt, tat der geckenhaft gekleidete Pilot ihm leid. Er hatte gegen gutes Geld Schaulustigen ein »Wunder der Schöpfung« gezeigt, ohne dabei ein Risiko einzugehen. Ihm graute offensichtlich davor, sich noch einmal auf solch ein Abenteuer einzulassen.
    »Ja, ich bin schon oft dort gewesen«, bestätigte Baro.
    »Und du bist natürlich in die Anomalie

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