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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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heran.«
    »Minimale Überlichtetappe bis direkt an die Grenzen des Systems!«, befahl der Iothone. »Weiter im Schleichflug, wir gehen in die Tarnposition eines Mondes der äußeren Planeten. So sind wir nah genug, um die Blender-Bojen möglichst rasch und effektiv auszusetzen.«
    Rhodan konnte das, was Regius nicht aussprach, geradezu hören: Falls es den Technikern rechtzeitig gelingt, die Modifikationen durchzuführen.
    Und falls nicht, ergänzte er selbst in Gedanken, werden die Dosanthi millionenfach sterben. Wegen ein paar Minuten. Wegen ein paar Kristallen, die sich eben zufälligerweise gerade nicht an Bord befinden.
     
    *
     
    Das Holo zeigte einen Gasriesen von 150.000 Kilometern Durchmesser, um den eine Unzahl Monde ihre Bahnen zogen. 55 Trabanten, so verkündeten es die eigentlich irrelevanten Informationen im kleinen Datenfeld am Rand des dreidimensionalen Abbilds vor der Orterkonsole.
    Die CHANDORY näherte sich einem dieser toten Himmelskörper, um dort eine zusätzlich geschützte Parkposition einzunehmen. Der gigantische, jupiterähnliche Gasplanet war der zehnte im Pytico-System, das auch Meloudil beherbergte.
    Jupiterähnlich, dachte Rhodan unwillkürlich. Schon wieder. Wie Saturns sechster Sohn. Er verdrängte den Gedanken und versuchte, mit dem anthurianischen Ur-Controller Zugriff auf die Weltengeißel zu finden.
    Doch das handtellergroße, elfenbeinweiße Steuergerät des Polyport-Netzes reagierte nicht. Es nahm die Weltengeißel nicht einmal als Bestandteil des Netzes wahr. Rhodan fragte sich, ob sie zu weit entfernt standen oder ob es andere, unbekannte Gründe gab.
    Im Sonnensystem wimmelte es von Einheiten der Xylthen und Dosanthi. Schiffe verteilten sich strategisch, um Meloudil abzuriegeln. Den Ortungen zufolge waren dort viele Zapfenraumer gelandet.
    Über die genauen Zustände auf dem Planeten wusste bislang niemand an Bord etwas.
    Rhodan konnte es sich nach den Erfahrungen mit Cruny allerdings ausmalen, und es gefiel ihm überhaupt nicht. Dort unten kämpften wohl inzwischen Dosanthi-Landetruppen gegen Dosanthi-Bewohner, während beide Parteien ihre Panikausstrahlung einsetzten und dadurch das Chaos stets vergrößerten ...
    Der Terraner mochte gar nicht länger darüber nachdenken. Diesem Irrsinn musste ein Ende gesetzt werden.
    Die Weltengeißel tauchte soeben in die Atmosphäre des Planeten ein. Allen Erfahrungswerten des Verzweifelten Widerstands zufolge würde die Aktivierung, der entsetzliche Massenmord, in den nächsten Minuten beginnen.
    »Zehn Sonden stehen bereit«, tönte die Stimme des Technikers aus einem schwebenden Aktustikfeld in der Mitte der Zentrale. »Ausschleusen nach exaktem Plan beginnt!«
    Zehn Bojen – das hieß, dass ein einfaches Netz rund um den Planeten gezogen werden konnte. Der Plan sah vor, insgesamt dreißig Einheiten auszuschicken, um dreifache Redundanz zu erreichen.
    Im technischen Laborbereich arbeiteten alle verfügbaren Kräfte auf Hochtouren und nicht wenige davon unter Zuhilfenahme von Aufputschmitteln, um nicht zusammenzubrechen. Zusätzlich traten Roboter in Aktion, wo immer es die Ingenieure für möglich hielten.
    Im Holo verfolgte Rhodan, wie sich der erste Schwung an Bojen rund um den Planeten verteilte und das Blender-Netz aktivierte.
    Der Techniker meldete, dass in weniger als zehn Minuten weitere fünf Sonden zur Unterstützung bereit sein würden. Diese insgesamt fünfzehn Einheiten verfügten über je zwei Heimatkristalle vierter Ordnung; die besten Exemplare, die für lange Einsatzdauer sorgen sollten. Danach musste die Qualität notgedrungen abnehmen; man arbeitete mit mangelhaften Ressourcen.
    Die Zeit drängte. Über Cruny war es den Xylthen nach und nach gelungen, auch Bojen aufzuspüren, die über einen voll funktionsfähigen Tarnschirm verfügten. Die von Rhodan – oder vom Anzug der Universen – vorgeschlagenen Modifikationen in der Tarnung waren zwar hilfreich, sorgten aber nicht für absolute Sicherheit.
    Das Unternehmen stellte einen Tanz mitten im Höllenfeuer und mit nur einem Eimer Wasser als Schutzvorrichtung dar. Doch wenn es gelang, eine ganze Planetenbevölkerung zu retten, war es das wert.
    »Die Weltengeißel aktiviert sich!«, rief der Ortungsoffizier.
    Nach seinem Hinweis kehrte atemlose Stille ein. Würde das Blender-Netz tatsächlich funktionieren? Gewiss, alles sprach dafür, aber ...
    »Kein Zugriff!«, tönten Sekunden später die erlösenden Worte. »Die Weltengeißel findet keinen Zugriff auf die

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