PR 2631 – Die Stunde der Blender
Bewohnern Meloudils die letzte Hoffnung rauben, die sie haben – und bis auf wenige nicht einmal etwas davon wissen!«
Erneut legte er eine kurze Kunstpause ein. »Und diese Hoffnung hat einen Namen: der Verzweifelte Widerstand! Ich weiß, dass dies auch nur einer jener Begriffe ist, die in Meloudils Alltag eine unbedeutende Rolle spielen. Aber heute ist kein Alltag! Heute ist Meloudil gefährdeter denn je zuvor! Ja, der Verzweifelte Widerstand war bisher ein abstrakter Begriff! Aber fühlt ihr nicht in euch allen diese Verzweiflung? Spürt ihr nicht auch Wut über die Behandlung, die man uns angedeihen lässt? Die Bewohner Meloudils haben sich bisher vorbehaltlos in die Dienste QIN SHIS gestellt. Und nun sollen wir alle sterben?«
Tokun machte außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera ein Zeichen. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, dass Terahyr zögernd näher kam.
»Ihr fühlt die Verzweiflung?«, rief er. »Ihr wollt euch gegen diese Ungerechtigkeit wehren? Ihr wollt der Bedrohung widerstehen? Dann ist es an der Zeit, dass Meloudils Kinder aufstehen und als vereinter Verzweifelter Widerstand gegen die Unterdrücker auftreten! Dosanthi: Jetzt ist an der Zeit, das Calanda sprechen zu lassen! Badakk: Nicht QIN SHI zeichnet euren Lebensweg, der Verzweifelte Widerstand tut es. Denn nur durch die Vernichtung QIN SHIS wird das Chaos beendet, das dieser permanente Krieg aufrechterhält. Und wenn ich etwas von den Badakk gelernt habe, dann ist das dies, dass sie die klare Ordnung lieben und das Chaos verabscheuen!«
Terahyr trat neben Tokun, ohne dass dieser ein erneutes Zeichen hätte geben müssen.
»Xylthen!«, führte der alte Reparat Tokuns Aufzählung fort. »Wer mich kennt, weiß, dass ich stets ein treuer Diener QIN SHIS war. Mit den Erkenntnissen des heutigen Tages habe ich mich von ihm abgewendet. Ich habe es nicht verdient, vor meiner Zeit zu sterben – und ebenso wenig ihr! Tut, was dieser Dosanthi von uns allen verlangt! Ergreift eure Waffen! Bekämpft die Truppen der Garde, wo immer sie auftauchen mögen. Und falls ihr unter ihnen wohlvertraute Gesichter erblickt – Söhne, Töchter, Brüder oder Geliebte -, ruft ihnen zu, dass sie für die falsche Seite kämpfen! Zeigt zum Himmel und fragt sie, ob sie gern von der Weltengeißel verschlungen werden. Denn unser Schicksal droht auch ihnen!«
»Für den Verzweifelten Widerstand!«, rief Tokun. »Für Meloudil!«
*
Nachdem sie die Sendung beendet hatten, sah Terahyr den Vorsteher nachdenklich an. »Ich weiß, was du vorhast, Dosanthi. Du willst, dass die Truppen der Garde überall auf Meloudil aufgerieben werden. Dadurch sind ihre Kräfte gebunden, wenn wir zum Sturm auf die VONAMOOR ansetzen.«
»Wie viele Xylthen und Kampfroboter der Badakk kannst du in nächster Zeit aufbieten?«, fragte Tokun, statt auf die Frage des alten Reparaten einzugehen.
»Definiere ›in nächster Zeit‹!«
Tokun überlegte. »Ich benötige mindestens eine halbe Stunde, um genügend Dosanthi zu organisieren, die für einen solchen Einsatz infrage kommen.«
»Wo sollen sie sich einfinden?«
Tokun wandte sich an Tandriss. »Wir benötigen eine Übersicht über die Aktivitäten der Garde in Dogeju«, sagte er. »Wir müssen jederzeit wissen, wo sich die Einsatzgruppen aufhalten. Dann erst wissen wir, von welcher Basis aus wir operieren können.«
Der Xylthe bestätigte und beugte sich wieder über sein Terminal.
Tokun und Terahyr traten vor die Holosphäre. Sie zeigte Aufnahmen, die überall auf Meloudil eingefangen wurden.
Kampfeinheiten der Garde stürmten einen Zapfenraumer nach dem anderen. Dosanthi sorgten mit ihrem Ogokoamo für Angst und Schrecken, während die Xylthen und die Kampfroboter der Badakk erbarmungslos alles bekämpften, was sich ihnen in den Weg stellte.
»Mein Appell an den Verzweifelten Widerstand hat nicht funktioniert«, murmelte Tokun erschüttert.
»Das würde ich so nicht sagen«, gab Terahyr zurück.
Er tippte eines der kleineren Bildfelder an. Es blähte sich auf und zeigte eine Gruppe aus Dosanthi und Xylthen, die sich auf einem Zackenausleger eines Raumers verschanzt hatten und eine Kampfeinheit der Garde unter Beschuss nahmen.
Der alte Reparat wählte weitere Szenen aus. »Sie benötigten ein paar Minuten, bis sie sich organisiert hatten, aber es funktioniert!«
Tokun rieb die juckenden Dosan-Drüsen. Plötzlich hatte er das Gefühl, aus großer Höhe zu Boden zu fallen. »Was habe ich getan? Dosanthi kämpfen gegen
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