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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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an, nahm bald die gesamte Sichtscheibe ein. Abgesehen davon, dass eine Unmenge Zapfenraumer wie bösartige Insektenschwärme rund um Meloudil standen.
    »Sie fliegen ein Suchmuster«, erkannte Rhodan. Während Nuaram das Beiboot steuerte, blieb er nicht untätig und ortete unablässig. Ein ganzer Strom von Daten ging vom Planeten und seinem Umfeld ein.
    »Was suchen sie?« Der Xylthe ließ den Blick zwischen der Sichtscheibe und dem Steuerdisplay hin und her wandern. »Uns?«
    »Nicht direkt«, sagte Rhodan. »Sie gehen davon aus, dass es eine oder mehrere Einheiten des Verzweifelten Widerstands geben muss, aber sie wissen nichts Konkretes.«
    »Vermutest du?«
    »Hoffe ich.« Der Terraner versuchte dieser Hoffnung mit einer festen Stimmlage Überzeugungskraft zu verleihen. Er zog den anthurianischen Controller, klappte die virtuellen Schaltflächen aus.
    Nichts.
    Er fand keine wie auch immer geartete Polyport-Station, auf die er zugreifen könnte. Es war, als sei die Weltengeißel gar nicht vorhanden. Oder, noch schlimmer, als fuße diese ganze verzweifelte Rettungsaktion auf einem Irrtum; als wäre Rhodans Theorie falsch, dass es sich bei QIN SHIS Mordinstrument um einen ausgebrannten Handelsstern handelte.
    Wenn er sich in dieser Hinsicht irrte, gab es nicht die geringste Chance, das mörderische Treiben zu unterbinden. Die Geißel fraß nun bereits seit etlichen Minuten Lebensenergie in sich hinein und hinterließ ein Leichenfeld auf weiten Regionen des Planeten.
    »Näher«, verlangte Rhodan. »Du musst uns näher an die Weltengeißel heranbringen.«
    »Wäre es nicht einfacher, wenn ich gleich den Selbstzerstörungsmechanismus unseres Beiboots aktiviere?« Nuaram zog den Zweipersonenjäger in eine enge, schraubenartig gewundene Kurve.
    Für einen Augenblick kippte das Weltall, Oben und Unten vertauschten die Rollen, dann glich sich die Wahrnehmung in der Perspektivlosigkeit des Alls wieder an. Es gab nur ein einziges Unten, und das definierte die künstliche Schwerkraft des Beiboots.
    »Geht's dir gut?«, fragte Nuaram, während sie in die obersten Atmosphäreschichten eintauchten wie in die Gischt eines schäumenden Meeres. Zwei Xylthenraumer, deren Bahn sie gekreuzt hatten, blieben hinter ihnen zurück.
    Kurz nahmen die Sensoren erhöhte Tasterimpulse von den Zapfenraumern wahr; im nächsten Moment tauchten sie in eine Nebelwolke und gleichzeitig in ein Feld aus massiver Störstrahlung ein. Die Bemühungen der Xylthen, auf dem Planeten radikal für Ruhe zu sorgen, schnitten zugleich das Beiboot der beiden Eindringlinge völlig von seiner Umwelt ab.
    »Die Tarnung wirkt bislang«, meinte Nuaram erstaunlich gelassen. Wolkenfetzen peitschten wie weiße Totenarme auf die Sichtscheibe und verwehten. »Was ist mit deinem Steuergerät? Spricht es endlich zu dir?«
    »Nichts.« Rhodan tippte sich durch die holografischen Bedienfelder, ließ Schaltflächen aufklappen und versuchte auf verschiedenstem Weg, Zugriff zu irgendetwas zu finden. Doch alles blieb tot, als befände sich kein Element des Polyport-Netzes nahe genug.
    Ich habe mich vielleicht getäuscht. Was, wenn ich mich ganz einfach geirrt habe?
    Die vereinzelten Wolkenfetzen waren inzwischen einer dichten weißen Wand gewichen. Plötzlich brach etwas daraus hervor: Ein gigantisches graues Ding, schroff und zerklüftet.
    Nuaram riss den Jäger herum. Rhodan wurde erst in den Sitz gepresst, fühlte sich danach seltsam schwerelos, ehe der Andruck mit Macht zurückkam.
    »Ich habe die Andruckabsorber auf ein Minimum herabgefahren, seit wir uns in der Atmosphäre befinden«, erklärte der xylthische Pilot. »Um die Streustrahlung gering zu halten.«
    Der Terraner ächzte. Er hatte sich unwillkürlich auf die Zunge gebissen. Anfängerfehler. Wenigstens rann ihm kein Blut aus dem Mundwinkel. Er fühlte lediglich diesen typischen, leicht metallischen Geschmack.
    »Die Sensoren funktionieren wegen der Streustrahlung nicht«, fuhr Nuaram noch immer ungerührt fort. »Muss auf Sicht fliegen. Nicht so einfach in dieser Nebelwolkensuppe.«
    »Dann kann ich wohl nur hoffen, dass mein Schutzanzug schnell genug reagiert, ehe wir irgendwo zerschellen.«
    »Werden wir nicht«, gab sich der Pilot überzeugt. »Sagte ich dir nicht, dass ich diese Art Jäger schon seit Jahrzehnten fliege? Hatte noch keinen einzigen Unfall. Und sag jetzt nicht, dass die Statistik gegen mich spricht.«
    »Flieg langsamer!«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, ich ...«
    »Langsamer!« Perry Rhodan

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