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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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die holografischen Schaltflächen, bis es keinen Zweifel mehr gab. »Es gibt eine direkte Verbindung zu der Weltengeißel«, informierte er seinen Einsatzpartner.
    Der anthurianische Ur-Controller zeigte klar an, dass sich eine Einheit des Polyport-Netzes in unmittelbarer Nähe befand. Mehr noch: eine Station, auf die das Steuergerät zuzugreifen vermochte.
    Die Schaltfläche ordnete diesem Element weder einen Namen noch eine direkte Funktion zu. Rhodan tippte darauf, wühlte sich weiter durch das Menü, um alles Denkbare über die Weltengeißel in Erfahrung zu bringen. Die Bedienung funktionierte auf intuitiver Basis. Der Aktivatorträger verstand auch Bedienelemente, die er nie zuvor gesehen hatte.
    Doch der Controller brachte kaum eine Information zum Vorschein. Bis auf die eine, dass es sich bei der Polyport-Station um einen Handelsstern handelte.
    In Andromeda war es während des Krieges mit der Frequenz-Monarchie gelungen, den Handelsstern FATICO kurzzeitig außer Gefecht zu setzen, indem der Terraner über den Controller einen Neustart-Befehl schickte. FATICO hatte sich abgeschaltet. Damals war für etwa zehn Minuten die Sonnentarnung des Raumgiganten verschwunden, zum Vorschein war die eigentliche Metallhülle der Station gekommen. Sämtliche Systeme waren lahmgelegt, die Besatzung des Handelssterns hilflos gewesen.
    Genauso konnte es mit der Weltengeißel geschehen.
    Genauso musste es geschehen.
    Der Aktivatorträger verlor keine Sekunde mit unnötigem Zögern. Jeder Lidschlag, der ungenutzt verstrich, bedeutete den Tod für etliche Planetenbewohner. Nun würde sich zeigen, ob er einer völlig irrigen Hoffnung nachging. Perry Rhodan gab den Neustart-Befehl in das Steuergerät ein.
     
    *
     
    Die erste Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Sein xylthischer Begleiter gab einen erstaunten, fassungslosen Laut von sich.
    Rhodan hob den Blick, schaute aus dem Sichtfenster. Der düsterrote Gigant veränderte sich. Das Wabern verstärkte sich zunehmend, als würde die sterbende Sonne endgültig erlöschen.
    Keine Sonne, dachte er unwillkürlich. Viel kleiner, egal wie gigantisch dieses Ding auch erscheinen mag – und vor allem nur eine von sterblichen Wesen gebaute Station. Diese Formulierung kam ihm selbst angesichts des monströsen Etwas lächerlich vor, das sich aus dem Glimmen schälte. Was bislang nur als schemenhafter Körper zu erahnen gewesen war, offenbarte nun sein wahres Aussehen.
    Abrupt erlosch die rote Sphäre endgültig. Der riesige, metallische Handelsstern kam zum Vorschein. Rhodan kannte die Ausmaße auswendig und sah sich durch die automatischen Orterdaten bestätigt.
    Im Zentrum befand sich ein 16,5 Kilometer durchmessendes, grob kugelförmiges Objekt. Davon gingen in alle Richtungen Stacheln, Korkenzieherspiralen, dünne Türme und schlanke Obelisken aus; ein sinnverwirrendes Gesamtgebilde entstand. Alles schien willkürlich angeordnet und ragte bis zu 117 Kilometer in den umgebenden Raum. Die Oberfläche wirkte, als habe dort ein verheerendes Feuer getobt – pechschwarz und verbrannt. An etlichen Stellen klafften Risse in der Hülle.
    »QIN SHIS Zorn!« Ein ächzendes Geräusch folgte vom Sitz neben Rhodan. Nuaram starrte auf das Gebilde. Seine alabasterweiße Haut schien noch bleicher geworden zu sein; ein bizarrer Gegensatz zu dem tiefschwarzen, ausgebrannten Handelsstern, der als Weltengeißel in ganz Chanda gefürchtet war.
    Schwarz und weiß, dachte Rhodan, wie in einer monochromen Welt. Sonst gab es nichts mehr, das ganze Universum beschränkte sich in diesem Augenblick auf diesen Gegensatz. Dem Moment wohnte außerdem ein stiller Zauber inne: das Wunder des Lebens und des Überlebens, denn die Geißel hatte ihr verderbliches Tun eingestellt.
    Der Handelsstern stand bewegungslos, verharrte jenseits des Gebirges wie ein gigantischer, viel zu naher Mond.
    Allein dass er in die Atmosphäre von Meloudil eingeflogen ist, muss verheerende Stürme ausgelöst haben. Aber im Moment zählte nur eines: Das Sterben der Dosanthi hatte ein Ende gefunden.
    Der Schutzschirm ihres Zweimannjägers flackerte, und blaues Feuer flammte über die Sichtscheibe.
    »Wir sind entdeckt!«, schrie Nuaram.
    Im nächsten Augenblick heulte Alarm, und ihr winziges Beiboot sackte wie ein Stein in die Tiefe.

Zweites Zwischenspiel
    Protektor Kaowen
     
    Fiasko.
    Protektor Kaowen fand kein anderes Wort für das, was sich auf Meloudil abspielte.
    Er saß auf seinem Kommandantenplatz inmitten der Zentrale der

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