PR 2631 – Die Stunde der Blender
Dosanthi.«
»Und Xylthen gegen Xylthen«, fügte Terahyr hinzu. »Das liegt in der Natur einer Revolution.«
»Es ist Wahnsinn. Und doch: Wenn wir die Völker Chandas als eine Gemeinschaft betrachten, dann ist dies hier nichts anderes als ein Abbild dessen, was im permanenten Krieg von Dosa, Zasao und Do-Chan-Za an der Tagesordnung ist.«
Terahyr sah Tokun von der Seite an. »So habe ich das noch gar nie gesehen. Erstaunlich, welche Gedanken in einem solch kleinen Schädel sprießen können.«
Tokun Gavang zuckte erschrocken zusammen. Mechanisch ruckte sein rechter Arm hoch. Der Zeigefinger berührte einen Bildausschnitt.
Gedankenschnell vergrößerte ihn der Holorechner.
Vor einer Schleuse der VONAMOOR formierte sich eine Kampfgruppe aus sieben Agal-Atimpal der Dosanthi, zwei Kampfrobotern und drei Xylthen.
»Ortung!«, rief Tandriss in diesem Augenblick in heller Aufregung. »Ich weiß nicht, wann es geschehen ist, aber die Weltengeißel hat unsere Hemisphäre erreicht!«
Tokun hörte nicht hin. Sein Blick hatte sich an dem Vordersten der drei Xylthen festgeklebt. Er schulterte ein schweres Strahlengewehr. Aufmerksam sah er sich um. Tokun kannte seine Körperhaltung, seinen Blick zur Genüge.
»Vetela«, flüsterte er. »Ich hätte es wissen müssen.«
10.
Perry Rhodan
Sogar Nuaram blieb nicht mehr ruhig und gelassen; so, wie Perry Rhodan ihn in den letzten Minuten kennen gelernt hatte, wollte das etwas heißen. Rund um die Weltengeißel standen laut automatischer Zählung exakt 96 Schiffe ihrer Feinde.
Wobei die Orterpunkte nicht überall rundum aufflammten. Der Bereich zwischen der unfassbaren düsterrot glimmenden Sphäre und der Planetenoberfläche blieb frei. Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, sich auszumalen, warum dies der Fall war ...
Sie flogen über dem Ausläufer eines Gebirges, das auf einer Seite steil abfiel; es sah aus, als würden die Berghänge direkt ins Meer stürzen. Nach Sekunden öffnete sich eine weite Küstenlandschaft.
»Zapfenraumer!«, presste der xylthische Pilot des Zweimannjägers hervor. Er verringerte die Geschwindigkeit weiter und ließ die kleine Maschine gleichzeitig absacken, tiefer dem Boden entgegen, der aus einer Mischung von Sand und Geröll bestand. Schlanke baumartige Gewächse ragten hoch auf; auf dürren, wie verkrüppelt aussehenden Stämmen wucherten üppige Kronen.
Die Gegend wirkte zunächst völlig verlassen, bis der Terraner plötzlich einen bizarren Hügel sah, direkt an den letzten Ausläufern der Wellen, die vom Meer her fast träge an die Küste schlugen.
Sie flogen tief genug, um Einzelheiten wahrzunehmen; Details, die Rhodan lieber nicht gesehen hätte. Und doch brannten sie sich in Sekundenbruchteilen in seinen Verstand. Der Hügel bestand aus einer Unzahl von neben- und übereinander liegenden Dosanthi. Die Glieder verrenkt, in unnatürlichen Haltungen zusammengebrochen.
»Die Weltengeißel ist hier vor weniger als drei Minuten entlanggezogen«, erklärte Nuaram. »In Richtung Südsüdost, über das Gebirge. Dort scheinen einige Zapfenraumer gelandet zu sein oder schon länger dort zu stehen. Möglich, dass sie in letzter Zeit die Wohnstätten der hiesigen Dosanthi bildeten.«
»Drei Minuten«, wiederholte der Terraner. »Das heißt, wir ...«
»Wir sind bald vor Ort. Die Dichte feindlicher Schiffe nimmt zu. Hinter dem Gebirge wartet die Weltengeißel. Nur eins, Rhodan.«
»Ja?«
»Die Weltengeißel ist aktiv. Wenn wir in ihren Einflussbereich kommen, bilden die Zapfenraumer vielleicht das geringste Problem. Du verstehst?«
Rhodan nickte nachdenklich. Natürlich verstand er. Die Gefahr, gefressen zu werden, nahm zu. »Geh in eine Position unter der Weltengeißel.«
»Dort sind zu viele Xylthenschiffe. Ich steuere erst einmal über das Gebirge.«
Sie jagten dicht über dem Boden dahin, auf das steil aufragende Felsmassiv zu. Der Horizont kippte, einen Augenblick lang thronte ein grauer Gipfel majestätisch und einsam in der Weite, dann tauchte etwas dahinter auf.
Die Weltengeißel. Eine gigantische, rot glühende Sphäre, die den Himmel verschluckte und die Blicke wie hypnotisch auf sich zog. Es war wie eine erlöschende Sonne in den letzten Tagen ihrer Existenz, die sich durch die Atmosphäre fraß und alles zu verglühen drohte. Ein mondgroßer, tödlicher Ball.
»Wir müssen ...« Rhodan brach mitten im Satz ab. Der Controller vibrierte in seiner Hand: Es gab Kontakt.
Der Terraner atmete tief ein, arbeitete sich durch
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