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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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Einsatzmöglichkeit. Eine, die wie auf dich zugeschnitten ist.«
    Der Dosanthi spürte, wie sein Herz schneller schlug.
    »Wie meinst du das?«
    Kurz war es still am anderen Ende der Linie, dann sagte Zempar: »Es ist etwas geschehen. Auf einer unserer Rekrutierungs- und Ausbildungswelten ... Unser wichtigster Agent ist ausgefallen. Ein Unfall, ein tragischer Unfall.«
    Tokun horchte auf. Irgendetwas in der Stimme Zempars alarmierte ihn. »Wovon sprichst du?«
    »Du könntest seine Position übernehmen, falls du Reparat Salandin von einer Rückkehr überzeugen kannst.«
    Er schluckte mühsam. »Von einer ... einer Rückkehr? Eine Rückkehr wohin?«
    »Ins Pytico-System. Nach Meloudil.«
    Eiskalte Furcht durchdrang Tokuns Hautfalten. »Weshalb ... weshalb hast du gesagt, dass die Aufgabe wie auf mich zugeschnitten sei?«
    Zempar zögerte, ehe er sagte: »Es tut mir leid, dass ich es dir auf diese Weise sagen muss, aber dein Vater, Vorsteher Karun Gavang, ist bei der Explosion eines Energiemeilers ums Leben gekommen.«
    Mehrere Sekunden lang fühlte sich Tokun, als würde ihn eine höhere Kraft aus seinem Körper zerren. Er sah sich selbst, wie er fassungslos vor dem kleinen Kommunikationsterminal saß, in sich gesunken, die Körpersilhouette dominiert von diesem lächerlichen Buckel. Wie eine traurige Karikatur seiner selbst.
    Er schüttelte irritiert den Kopf. »Ich verstehe nicht. Du hast gesagt, dass euer wichtigster Agent ...«
    »Dein Vater hat für den Verzweifelten Widerstand gearbeitet.«
    »Was? Weshalb ... weshalb habe ich dies nicht gewusst?«
    »Wir dachten, dass es besser sei, wenn ihr es nicht erfahrt. So habt ihr euch auf eure Aufgaben konzentriert, ohne durch irgendwelche riskanten Kontaktmanöver die eigene Tarnung zu gefährden.«
    Tokun fühlte, wie er plötzlich ganz ruhig wurde. »Du sprichst in der Mehrzahl, Tiza«, sagte er mit leiser Stimme. »Du hast die Wahrheit uns beiden verschwiegen? Mein Vater ging also bis zu seinem Lebensende davon aus, dass ich für die Garde arbeite? Dass wir beide Gegner wären?« Er spürte Wut in sich aufsteigen. »Ist dir klar, dass ihr mit eurem egoistischen Verhalten die einzige Gelegenheit zerstört habt, dass mein Vater stolz auf mich hätte sein können?«
    »Beruhige dich.«
    »Ich will mich nicht beruhigen!«
    »Fein«, antwortete Zempar. »Dann unterbreche ich die Verbindung. Bis wir uns wieder sprechen, denkst du darüber nach, welches der letzte Wunsch deines Vaters gewesen sein könnte. Und wenn du bereits dabei bist, dein Hirn zu verwenden: Frag dich auch, woher die unüberhörbare Aggression in deiner Stimme kommt.«
    Es klickte leise.
    Verblüfft betrachtete Tokun Gavang das desaktivierte Kommunikationsterminal. Dann erst nahm er es bewusst wahr.
    Das Calanda brannte in seinem Körper, als wäre es nie weg gewesen.
     
    *
     
    Jetztzeit, 1469 NGZ
    Beunruhigt unterbrach Tokun Gavang die Verbindung mit Vorsteher Herun Kepken vom Kontinent Marbo.
    Kepken hatte ihm von seltsamen Messwerten berichtet, die Badakk vom Rand des Pytico-Systems aufgefangen hatten. Anscheinend war dort etwas materialisiert, was sie mit ihren planetengebundenen Messinstrumenten nicht identifizieren konnten.
    In den letzten Monaten hatte sich die Situation in Chanda weiter verschärft. Vom Informationsdienst des Verzweifelten Widerstands hatte er erfahren, dass QIN SHI nicht nur erwacht war, sondern auch zusammen mit den Xylthen offenbar die Invasion einer fremden Galaxis plante.
    Die ersten Hinweise hatten die iothonischen »Seher« geliefert; anschließend hatten Spione des Widerstands von Aktivitäten der QIN-SHI-Garde berichtet, die diese Gerüchte weiter nährten.
    Tokuns Spione waren aber nicht in der Lage gewesen, die genauen Absichten oder den Namen dieser Galaxis ausfindig zu machen.
    Dafür wurde die Weltengeißel erneut aktiv.
    Hatte Tokun sie in seinen ersten Jahren in der Heimatflotte oder der Garde nur als rätselhaften Mythos wahrgenommen, war die Geißel in den letzten Jahrzehnten zu einer überaus realen Bedrohung mutiert.
    Tokun nahm Kontakt mit dem Xylthen Terahyr auf, der als Reparat die Drillingszapfen im Zentrum ihrer Stadt Dogeju verwaltete.
    Das Abbild Terahyrs erschien im Display des Kommunikationsterminals. Die unzähligen blaugrünen Adern, die sich wie Wasserläufe über sein Gesicht verzweigten, ließen eine Ahnung zu, wie alt der Xylthe inzwischen sein musste. Wie für viele andere seines Volkes bedeutete der Einsatz auf Meloudil die letzte Station

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