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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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übergingen, waren sie wie von einer halb durchsichtigen Haut überzogen.
    Teilweise erinnerten die Konstruktionen an die Streben, Pfeiler und freitragenden Bögen einer mittelalterlichen Kathedrale, wie Gucky sie auf Terra zum ersten Mal gesehen hatte. 3000 Jahre war das her. Konnte das überhaupt sein?
    Der SERUN empfing Funksignale. Sie waren verschlüsselt, aber der Sender hängte eine Information in Klartext hinten an. Da die Translatoren die Sprachen der einheimischen Völker inzwischen perfekt beherrschten, war es kein Problem, den Inhalt der Botschaft zu verstehen.
    »In diesem Sektor steht eine Vakudampfung bevor. Der Sektor ist sofort zu verlassen.«
    Die Botschaft wiederholte sich ununterbrochen.
    Gucky konnte nur vermuten, was mit einer Vakudampfung gemeint war. Da er auf den Orterschirmen der zuständigen Überwachungszentrale mit Sicherheit als Wärmeecho auftauchte, orientierte er sich an den Holos, die den kürzesten Weg aus der Gefahrenzone wiesen. In unmittelbarer Nähe des Sektors hielt er zwischen zwei durchbrochenen Säulen an.
    Zylinder von zwanzig Metern Länge und fünf Metern Durchmesser schwebten heran. Plattformen mit kleineren Zylindern folgten. Die Badakk kamen! Mit ihren Pseudopodien an der Unterseite des Tonnenkörpers bedienten sie Steuerkonsolen, die in den Boden der Plattformen eingelassen waren.
    Badakk dienten QIN SHI als Techniker und Ingenieure. Sie hatten die Transitparkette entwickelt und steuerten die Transittechnik, mit der sie die Viibad-Riffe für den interstellaren Raumflug nutzbar machten.
    In APERAS KOKKAIA kümmerten sie sich augenscheinlich um die Wartung wichtiger Anlagen oder der architektonischen Substanz.
    Die Zylinder und die Plattformen verteilten sich gleichmäßig über die Etage. Schutzschirme leuchteten auf, innerhalb der Zone wurde die Luft abgesaugt. Guckys SERUN spürte den deutlichen Luftzug und maß den leicht ansteigenden Luftdruck auf dieser Seite der Schirme.
    »Zeichne den Vorgang auf!«, wies der Ilt die Mikropositronik an. »Ortungstechnisch und optisch.«
    Später konnte dieses Wissen von Vorteil sein, falls sie in Kämpfe gegen die Werft verwickelt wurden.
    Die Automaten der Badakk meldeten, dass der Sektor vollständig unter Vakuum stünde und die Phase der Nachlüftung einsetzte. In den teils porösen Strukturen lagerte sich jede Menge Luft ein und entwich nicht schlagartig, sondern in einem langsamen Prozess. In diesem Fall dauerte er länger als eine halbe Stunde.
    Gucky beschloss, sich die Zeit mit ein wenig Kommunikation zu vertreiben. Er verließ seinen Standplatz und watschelte zu einer der Plattformen hinüber.
    »Äo!« Ein Raumfahrergruß war immer gut, auch wenn er sich aus dem Lautsprecher seines Translators ein wenig rau anhörte.
    »Äooo!« Badakk posaunten aus einer der winzigen Röhren auf dem Deckel des Zylinderkörpers. Kurze Tentakel fuhren aus, an deren Enden jeweils ein Auge saß.
    »Zu welchem Volk gehörst du?«, erkundigte sich ihr Sprecher.
    »Flofal«, sagte er, weil ihm in der Eile nichts Besseres einfiel.
    »Nie gehört!«
    »Aus Dosa«, fügte er hastig hinzu, um weiteren Fragen zuvorzukommen.
    »Und deine Profession?«
    »Handelsprüfer!«
    »Ein uralter, traditioneller Beruf«, antwortete ein anderer Badakk. »Aber schwierig, was? Wenn du mit Xylthen zu tun hast ... Deine Behaarung bringt sie bestimmt zum Toben.«
    »Das habe ich im Griff.«
    Gucky blieb stehen und wartete, bis die Zylinder ihre Arbeit aufnahmen. Sie versprühten irgendeine Chemikalie auf das Material, wobei sie sowohl Gas als auch Flüssigkeit verwendeten. Das Gas drang tiefer und schneller in die entlüfteten Hohlräume ein. Nach nicht einmal zehn Minuten beendeten die Zylinder ihre Arbeit.
    Die Badakk pumpten die Luft wieder in den Sektor, und der Luftstrom trocknete das Material.
    »Hervorragende Arbeit«, sagte Gucky.
    »Nur Badakk können das«, antwortete der Sprecher. »Sollen wir dir einen Begleiter dalassen?«
    »Wozu?«
    »Du könntest dich verlaufen.«
    »Ich kenne mich aus.«
    Gucky setzte seinen Weg fort. In diesem Außensektor des Handelssterns reihten sich immer mehr Kavernen aneinander. Die tragenden und verbindenden Elemente, die Brücken, Bögen und Säulen bestanden aus bernsteinfarbenem Material, das glatt war und an der Oberfläche so weich wie Honig schien. Dutzende Hohlräume führten in Zwischenetagen. Schächte und Kanäle waren in das Material integriert. Gucky filmte die Schichtstruktur mancher Formen. Alles ging

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