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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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schlief und wer nur so tat.
    Der Ilt band es ihnen nicht auf die winzige Nase. Er erhob sich und ging mit der Waffe im Anschlag hin und her. Er fixierte sie aus seinen großen braunen Augen, was ihnen sichtlich unangenehm war.
    »Es dauert nicht mehr lange«, sagte er im Vorübergehen und ließ offen, was genau er damit meinte.
    Noch hielten die Xylthen dem psychischen Druck stand, den er auf sie ausübte. Irgendwann würde einer von ihnen zusammenbrechen.
    »Wir könnten euch wertvolle Dienste leisten«, erhielt er zur Antwort. Die Gedanken des Xylthen sprachen aber eine ganz andere Sprache. Sie bestätigten, was Gucky längst wusste. Die Xylthen aus dem Raumer konnten in APERAS KOKKAIA überhaupt nichts leisten. Sie galten als Gäste, und als solche verließen sie normalerweise nicht einmal den Randbereich der Werft. Sie spekulierten darauf, dass man auf sie aufmerksam wurde.
    Der Ilt holte eine Mohrrübe aus der Tasche und verspeiste sie genüsslich. Die Blicke der beiden Xylthen hingen wie gebannt an dem Gemüse. Vermutlich, überlegte Gucky, würden sie jetzt auch Gras essen, um ihren Hunger zu stillen.
    Als er sie vertilgt hatte, erwachte der Hyperphysiker. Er schrak hoch, sah Gucky und seufzte.
    »Da wir beide jetzt ausgeruht sind, können wir loslegen«, sagte der Ilt.
    »Ausgeruht bin ich nicht«, lautete die Antwort, »aber immerhin kann ich mich auf den Beinen halten.«
     
    *
     
    Nemo Partijan lauschte nachdenklich den Worten des Ilts. Keine Zeit mehr zu verlieren galt ab sofort als oberstes Gebot. Keinen Klotz mehr am Bein zu dulden, damit meinte er die Xylthen. Wenn er sie hingegen brauchte, würde er sie holen.
    Das Versteck blieb vorerst ein sicherer Ort für den Rückzug, solange die Gefangenen ihn nicht verrieten.
    »Wir lassen sie hier und begeben uns auf die Jagd nach Informationen«, schloss Gucky seinen kurzen Gedankengang.
    Dem Hyperphysiker blieb nicht viel, was er dazu sagen konnte. »Wir gehen also gemeinsam«, vergewisserte er sich vorsichtshalber.
    Die schnelle Antwort des Ilts bestand in einem einfachen »Ja!«.
    Partijan schien etwas verdutzt aus der Wäsche zu schauen, denn Gucky sagte: »Was hast du denn gedacht? Dass du die Gefangenen bewachst?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Das ist deine Tour!«
    »Okay, ich ...« Er verstummte, denn Gucky zog blitzschnell die Waffe und paralysierte die beiden Xylthen. Die wuchtigen Körper erschlafften.
    »Maximaldosis«, verstand Partijan den Ilt. »Die Mikropositronik stellt den Wecker, damit wir zurück sind, bevor die Wirkung nachlässt.«
    Das Verhältnis zwischen der Körpermasse eines Xylthen und der nötigen Strahlendosis pro Zeiteinheit war dem Automaten inzwischen geläufig.
    Nemo spürte wieder die Hand des Ilts, aber diesmal nicht am Arm oder an der Hüfte. Gucky ergriff seine Rechte. »Wir haben nur den einen Quintadim-Topologen in dieser Galaxis. Du bist unser wichtigster Mann!«
    Sie brauchten Informationen über die Werft, über die Dosanthi, über QIN SHI, vor allem aber über den Verbleib des Solsystems und über das, was mit der BASIS passierte. Irgendwo zwischen all diesen Informationen hofften sie eine Spur Perry Rhodans zu finden.
    Ich bin tatsächlich der wichtigste Mann!, dachte Nemo Partijan und wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte. Eher nicht. Welche Bedeutung hatte der Ort des Wandels, zu dem die Völker der QIN-SHI-Garde den einstigen Handelsstern umgebaut hatten?
    Und wozu brauchten sie das Multiversum-Okular? Wenn eine negative Superintelligenz wie QIN SHI hinter einem solchen Instrument her war, versprach sie sich davon mehr Macht. Aber wie viel Macht und in welcher Weise nutzbar?
    Die Menschheit befand sich wieder einmal mitten in den Wirren und Spielchen intergalaktischer Mächte. Nemo Partijan war kein Kosmologe und kein Philosoph. Er kannte in groben Zügen die Geschichte der Menschheit der letzten dreitausend Jahre.
    Seit damals war sie immer weiter ins All vorgestoßen. Es gab Menschenkolonien in fremden Galaxien, bei den Nonggo auf dem Kenteullen-Rad etwa, auf Thorrim oder im Stardust-System in der Galaxis Anthuresta. Es gab sogar Menschen im Arresum, also auf der anderen Seite des universalen Möbiusbands.
    Die Konstellation, die er sah, war folgende, und um das zu erkennen, musste er kein Quintadim-Topologe sein: Die Menschheit dehnte sich über die Milchstraße hinaus auf das gesamte Universum aus. Sie bewies dabei eine deutliche Reife. Die Menschheit stellte ein deutlich gewachsenes kosmisches

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