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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Lampenfieber. Er kannte das von jeder Prüfung und jeder seiner Entdeckungen. Er fing an zu transpirieren – gar nicht gut. Es gab viele Lebewesen, die empfindliche Nasen hatten und den Angstschweiß riechen konnten.
    Nemo warf einen schiefen Blick hinüber zu Gucky. Der Ilt forderte ihn mit einer kurzen Handbewegung auf, seinen Part zu übernehmen.
    Waffe anlegen ... zielen ... schießen! – Nein, zuerst Waffe entsichern.
    Es reichte ein leichtes Streicheln mit der Fingerkuppe über den leicht versenkt angebrachten Sensor.
    Gut, der Strahler war schussbereit.
    Nemo Partijan hob die Waffe langsam an. Er hielt sie neben dem Körper, damit sie nicht über die Säule hinausragte und der Xylthe sie frühzeitig entdeckte.
    Die Schritte wurden lauter. In diesem Augenblick sah er den Schatten, den der Hüne warf. Dreieinhalb Meter Silhouette machten aus diesem Wesen beinahe einen Haluter.
    Jetzt! Nein, zu früh! Er sah ihn noch gar nicht. Der Schatten bewegte sich weiter, aber die Schritte verstummten.
    Nemo Partijan rechnete. Diesmal war es simple Geometrie. Der Schatten wanderte noch immer, der Xylthe beugte sich offensichtlich nach vorn.
    Mit angehaltenem Atem trat der Hyperphysiker ein Stück zurück, bis er eine Waffenlänge von der Säule entfernt war. Die Kuppe des rechten Zeigefingers senkte sich auf den Auslöser und berührte ihn. Viel zu übereilt! Verdammt!
    Die Paralyse erfolgte. Exakt in diesem Augenblick schnellte sich der Xylthe um die Säule, direkt in den Paralysestrahl. Ihn erwischte die volle Ladung.
    Nemo sah die weit aufgerissenen Augen mit den Äderchen und den winzigen Diamanten. Der linke Arm des Xylthen fiel ihm entgegen, die nackte Klinge ragte zwischen Daumen und Zeigefinger hervor. Eine unsichtbare Kraft drehte den Arm zur Seite und verhinderte, dass die Klinge den SERUN traf.
    Danke, Gucky!
    »Schon okay!«
    Der Ilt beugte sich über den Gelähmten. »Ein guter Fang! Es ist ein Reparat!«
    Ein hoher Offizier also. Oder sogar der Adjutant eines Protektors.
    Eine leichte Berührung an der Hüfte, und Nemo Partijan stand oben auf der Bernsteinplattform zwischen zwei Säulen. Neben ihm lag der Xylthe, dahinter stand Gucky.
    Der Ilt deutete an, dass das Bewusstsein des Hünen sich bereits erholte. Nemo entsicherte seine Waffe erneut und trat zwei Schritte zurück.
    Ich bin viel zu nervös, gestand er sich ein. Das ist kein Job für mich.
    Bisher war er aber auch nie in einen Einsatz wie diesen gegangen.
    »Du wolltest schlafen gehen«, sagte Gucky. »Was sagt dein Vorgesetzter dazu, wenn er es erfährt?«
    »Nein, nein, sein Arbeitsplatz ...«
    Eigentlich ist diese Verhörmethode simpel , überlegte Nemo. Du stellst eine Behauptung auf, die der andere nicht auf sich sitzen lassen kann oder will, und formulierst es scheinheilig als Frage. Damit provozierst du eine schnelle Antwort, und gleichzeitig denkt der Befragte daran, wie es sich in Wirklichkeit verhält.
    Es funktionierte, wenn der Frager Telepath war und der Befragte das nicht wusste. Der Frager durfte also keinen entsprechenden Verdacht wecken. Dann wurde der Befragte sofort stutzig und blockte ab.
    Nemo sah Guckys überaus zufriedenes Gesicht, das der Xylthe natürlich nicht deuten konnte. Gucky legte eine kurze Pause ein, in der er unbeteiligt tat. Dann sagte er blitzschnell: »Du wirst deinen Rang nicht mehr lange behalten. Ich werde dem Protektor persönlich Bericht erstatten.«
    Der Xylthe protestierte, aber mehr als ein Blubbern kam nicht dabei heraus. Die Muskellähmung war zu groß.
    Nemo Partijan ergriff die ausgestreckte Hand des Ilts. Der bückte sich.
    Ehe der Reparat sich versah, ragte vor ihnen ein bernsteinfarbenes Schott mit roten Einkerbungen auf.
    »Ich glaube nicht, dass du in der Lage bist, diesen Knotenpunkt zu betreten«, erklärte der Ilt.
    Nemo argwöhnte, dass der Hüne das listige Spiel durchschaute und sich stur stellte. Aber der Xylthe stand wohl noch immer unter dem Eindruck, dass er sich wie ein kleiner Junge hatte übertölpeln lassen. Er bewegte die Lippen zum Protest.
    Gucky wandte ihm kurzerhand den Rücken zu, damit er das Grinsen nicht sah.
    Sie entfernten sich ein Stück, tauchten in das Halbdunkel überhängender Basaltformationen ein und warteten schweigend, bis der Xylthe sich rührte.
    »Beweg dich, dann verfliegt die Lähmung schneller!«, forderte Gucky ihn auf. »Aber denk nicht einmal an Flucht.«
    Der Xylthe schwieg selbst dann noch, als er die Lähmung endgültig abgeschüttelt hatte. Nemo und

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