Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2639 – Die grüne Sonne

PR 2639 – Die grüne Sonne

Titel: PR 2639 – Die grüne Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
er wollte beides.
    Das Schiff fiel in den Normalraum zurück.
    »Wir empfangen einen Notruf!«, meldete Mikru unmittelbar darauf. »Das Schiff steht sehr nah am Ereignishorizont.«
     
    *
     
    »Ein Zapfenraumer – ohne Zapfen ...«, sagte Perry Rhodan unter dem Eindruck der ersten Bilder, als MIKRU-JON die Quelle des Notrufs erfasst hatte und optisch wiedergab.
    Das Schiff war nur unwesentlich länger als zweihundert Meter. Es hatte die typische Bughalbkugel ebenso wie den Heckzylinder, dazwischen fehlten jedoch die gegeneinander versetzten, dreieckig spitz nach außen zulaufenden schuppenartigen Ausleger. Die Mittelsäule war lediglich verdickt, erreichte aber nicht den Durchmesser von Bug- und Heckpartie.
    Mikru machte auf ein unregelmäßiges Leck im Heckbereich aufmerksam. »Ein mehrfach gestaffeltes energetisches Feld ersetzt die fehlende Hüllenstruktur. Die Eigenschaften können trotz der geringen Distanz nur ungenau bestimmt werden. Auf jeden Fall handelt es sich um ein spezialisiertes Prallfeld, das die Atmosphäre am Entweichen hindert.«
    »Was geschieht mit dem Schiff?«, fragte Rhodan.
    »Es driftet dem Ereignishorizont entgegen, wobei sicher Monate vergehen werden, bis es von den einwirkenden Kräften zerrissen wird. Zudem unterliegt es den Störeinflüssen eines kleinen Viibad-Wirbels, der in dieser geringen Ausdehnung und vor allem so nahe an dem Schwerkraftgiganten eigentlich nicht existieren dürfte.«
    »Das weiß der Wirbel offenbar nicht«, stellte Rhodan fest.
    MIKRU-JON näherte sich dem havarierten Schiffe weiter.
    Ennerhahl meldete sich über Hyperfunk und warnte vor einem unnötigen Risiko, das der Weiterflug ohne Zweifel bedeuten würde.
    »Ich werde die Gelegenheit nicht ungenützt lassen«, entgegnete Rhodan. »Vielleicht gewinnen wir Informationen. Zumindest Freunde.«
    »In dem Schiff lebt längst niemand mehr«, konterte Ennerhahl.
    »Wir empfangen Notrufe, gesprochen, nicht aufgezeichnet oder von einer Positronik generiert.«
    »Dieser Schiffstyp wird seit siebenhundert oder achthundert Jahren nicht mehr gebaut«, kommentierte Ennerhahl. »Der Einsatz als Frachter scheint nicht die gewünschte Effektivität gebracht zu haben. Lass die Finger davon, Rhodan, das lohnt nicht! Wer weiß, wie lange das Wrack schon in der Schwerkraftfalle hängt.«
    »Ich gehe davon aus, dass an Bord noch Besatzungsmitglieder leben.«
    »Du bist ein Held, Terraner – fühlst du dich auch so? Die Weltengeißel entvölkert ganze Planeten, und du setzt alles aufs Spiel, um vielleicht fünf Xylthen zu retten.«
    »Fünf?«, fragte Rhodan zurück.
    »Größer waren die Besatzungen dieser Frachter nie.«
    »Du weißt viel über Chanda«, sagte Rhodan betont. »Auch über die grüne Sonne?«
    Ennerhahl lachte spöttisch. »Wenn es so wäre, würde ich dich hingeführt haben.«
    Rhodan musterte das deutlicher werdende Bild des Frachters. Das Schiff taumelte durch eine Randzone brodelnder blauer Energieschleier.
    »Die Annäherung an den Frachter ist möglich? Ich würde gern durch das Leck an Bord gehen.«
    »Du solltest auf Ennerhahl hören, Perry! Hier haben wir ausnahmsweise nichts verloren.«
    Gucky stand am Rand des zentralen Antigravschachts, der von unten in die Zentrale mündete. Offensichtlich befand er sich da schon lange genug, dass er Ennerhahls Anruf mitbekommen hatte.
    »Oh, diese dickköpfigen Terraner«, schimpfte der Ilt, als Rhodan schwieg. »Der Grätenfisch da drüben bringt uns nichts ein.«
    »Sobald ich davon überzeugt bin, fliegen wir weiter.«
    »Wir teleportieren gemeinsam hinüber«, schlug der Ilt vor.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Er wandte sich an Mikru: »Wie sind die blauen Energieschleier einzuordnen? Eine permanente Fluktuation? In dem Fall ergibt sich eine natürliche Entwicklung, die den Hyperkristallen im solaren Kristallschirm gleicht oder auch glich ... wie immer. Kann eine entsprechende Abschirmwirkung angemessen werden?«
    »Diese Wirkung existiert nicht«, antwortete Mikru Sekunden später. »Vielmehr entstehen Bruchzonen im Raum-Zeit-Gefüge. Temporale Effekte können ebenso die Folge sein wie ein pararealer Resonanz-Austausch.«
    »Wenn ich durch einen Energietunnel an Bord gehe ...?«
    »MIKRU-JON kann nahe genug aufschließen und einen Tunnel stabilisieren«, bestätigte Mikru. »Ich warne jedoch vor Effekten, die auf dem Schiff selbst auftreten.«
    »Bekommen wir Funkkontakt?«
    »Offenbar kann auf dem Frachter nur gesendet, aber nicht empfangen werden.«
    Quistus

Weitere Kostenlose Bücher