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PR 2639 – Die grüne Sonne

PR 2639 – Die grüne Sonne

Titel: PR 2639 – Die grüne Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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schwebte in seiner Kapsel aus dem Antigravschacht. »Ich habe mitbekommen, dass wir uns einem Havaristen nähern. Das Risiko ist zu groß, Perry. Die Verwirbelungszonen haben möglicherweise unterschiedliche Zeitabläufe zur Folge. Und jede offen zutage tretende Pararealität wird unkalkulierbar.«
    »Wir hätten Roboter an Bord nehmen sollen«, sagte Rhodan schwer.
    »Die Messwerte werden instabil!«, meldete Mikru.
    Auf mehreren Schirmen war zu sehen, wie sich das blaue Wogen in einigen Bereichen dichter zusammenzog. Die Bughalbkugel des fremden Schiffes schien sich aufzulösen, stabilisierte sich allerdings rasch wieder. Es war ein Effekt wie bei dichtem wehenden Nebel, der im einen Moment die Sicht verhüllte und sie im nächsten ebenso schnell wieder freigab.
    »Ortung!«
    Ein vager Schemen zeichnete sich auf den Schirmen ab. Dieses Gebilde schwebte sehr nah am Rumpf des Frachters, ziemlich genau an der Position, an der MIKRU-JON hätte anlegen sollen.
    »Es ist vergleichsweise klein«, stellte Quistus fest. »Nicht ganz würfelförmig ...«
    »Das ist unser Bugsegment!«, rief Gucky. »Wir sind schon ... da.« Er starrte auf die Wiedergabe, die für wenige Sekunden deutlich erkennen ließ, dass es sich in der Tat um das obere Drittel des Schiffes handelte.
    »Wir ziehen uns zurück!«, entschied Mikru.
    Augenblicke später verwischte der Schemen. Nur für ein paar Sekunden waren seine Umrisse noch zu erahnen, dann gab es ihn nicht mehr.
    »Wir wurden bereits erwartet«, sagte Quistus zögernd. »Diese andere schemenhafte MIKRU-JON ... sie muss so etwas wie eine sich manifestierende Pararealität gewesen sein – ein Bereich, dessen Wahrscheinlichkeit zunahm. Von vielen denkbaren Möglichkeiten bleiben immer nur wenige übrig.«
    »Und hier nahmen sie Gestalt an?« Perry Rhodan wirkte mit einem Mal sehr nachdenklich. »Muss ich das als pararealen Resonanz-Austausch verstehen?«
    »Ein Effekt von vielen«, bestätigte Mikru.
    »Du warst beinah schon mittendrin im Geschehen, Mister terranischer Dickkopf.« Gucky versuchte zu lachen, aber das misslang ihm gründlich. »Ich hatte Angst um dich. Und nicht zum ersten Mal, wenn du es genau wissen willst.«
    Rhodan schaute wieder auf die Schirme.
    »Der Zwang, auf den Frachter überzuwechseln, wurde immer stärker«, sagte er. »Jetzt ist mir das Schiff egal. Trotzdem: Mikru, wir sollten den Frachter aus seiner misslichen Lage befreien. Ich denke, wenn wir ihn mit den Traktorstrahlern packen und kurz beschleunigen ...«
     
    *
     
    Das Warten hatte ein Ende.
    Jeketi sah das fremde Schiff, als es sich der PARTOGA schon sehr weit angenähert hatte. Es war größer, als er es in Erinnerung hatte. Das Teil, das er bereits kannte, war also nur eines von dreien in unterschiedlicher Größe, die zusammen einen schrägen Turm bildeten.
    Jeketi umfasste den Nadler fester.
    Bald würde der Fremde in dem blauen Anzug wieder an Bord kommen, und diesmal musste die Begegnung anders ausfallen. Jeketi würde mit dem Eindringling reden, ihn zwingen, der Besatzung der PARTOGA zu helfen, dass sie endlich aus diesem Gefängnis freikam.
    Wenn nicht ... Das Nadlermagazin war frisch gefüllt. Dann würde es eine neue Möglichkeit geben.
    Jeketi wartete wieder.
    Nach einer Weile stellte er fest, dass das dreigliedrige Schiff sich zurückzog. Er wirbelte herum und durchsuchte den Lagerraum. Der Fremde war nicht gekommen.
    War der Wirbel der Zeit damit durchbrochen?
    Jeketi spürte Angst, eine entsetzliche Angst, elend zugrunde zu gehen. Zögernd hob er den Nadler und drückte die Mündung an seine Stirn.
    In dem Moment dröhnte die Stimme des Kommandanten aus den Lautsprecherfeldern des Rundrufs.
    »Die PARTOGA bewegt sich! Sie beschleunigt – wir kommen frei!«

9.
     
    MIKRU-JON erreichte das Flugziel zeitgleich mit Ennerhahls Lichtzelle. Es war der 17. November 1469 NGZ, 13.12 Uhr Terrania-Standardzeit.
    Die grüne Sonne konnte problemlos identifiziert werden. Der G7-Stern durchmaß 1,278 Millionen Kilometer bei einer Masse, die rund neun Zehntel der Masse von Sol betrug. Die Oberflächentemperatur lag bei 5300 Kelvin, der Stern hatte keine Planeten.
    Außer dieser Sonne gab es nichts im weiten Umkreis.
    Und nichts bedeutete in diesem Fall, wie Mikru durchaus überrascht feststellte, absolut nichts.
     
    *
     
    »Dieser Behauptung muss ich eindeutig widersprechen«, sagte Quistus über die Außenlautsprecher seiner zur Hälfte transparenten Umweltkapsel. »MIKRU-JON mag den sonnennahen

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