Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2639 – Die grüne Sonne

PR 2639 – Die grüne Sonne

Titel: PR 2639 – Die grüne Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
großen Wert darauf gelegt hatte, dass Quistus ihm diente.
    Immer dichter wurde das Geflecht. Wäre es ohne Quistus' Unterstützung jemals möglich, den Rückweg zu finden?
    Urplötzlich materialisierten neue Fäden vor ihm. Ohne seine gedankenschnelle Reaktion wäre MIKRU-JON mit ihnen kollidiert und entweder zurückgeschleudert oder beim Aufprall zerstört worden.
    Zu schnell. Wir sind viel zu schnell für diesen Bereich.
    Rhodan verzögerte. Die Fäden wurden dichter. Von allen Seiten schnellten sie heran und ballten sich zusammen. Einzelne dieser Gebilde trafen das Schiff, aber sie verglühten entweder im Schutzschirm oder wurden in den Hyperraum abgeleitet.
    Sie erschienen Rhodan wie Antikörper, die sich auf eingedrungene Bakterien warfen, um sie zu zerstören. Der Hagel wurde dichter, und MIKRU-JON wich aus, doch das Schiff reagierte schwerfälliger auf die heftigen und abrupten Steuerimpulse.
    Nur mehr dreitausend Kilometer in der Sekunde.
    Die Belastung des Schutzschirms näherte sich dem ersten Warnbereich.
    Erneut wurde ein heftiges Ausweichmanöver nötig. MIKRU-JON überschlug sich und torkelte minutenlang den Fäden entgegen, die sich wie ein gewaltiges Spinnennetz durch den enger werdenden Wirbel spannten.
    Über kurz oder lang würde es kein Durchkommen mehr geben.
    Quistus suchte nach einem Ausweg, seine Hinweise auf dem Monitor wurden fahriger; er vergriff sich und verlor allem Anschein nach die Konzentration.
    Rhodan hielt die Geschwindigkeit bei zweitausend Kilometern in der Sekunde. Er sah kaum Lücken, durch die MIKRU-JON tiefer vordringen konnte. Um wieder zu beschleunigen, gab es ohnehin keinen Platz, denn der Trichter zog sich enger zusammen.
    Die beiden von der Seite heranzuckenden Fäden sah Rhodan zu spät. Das Schiff wurde getroffen, begleitet von der Ausfallwarnung des Pedopolschirmprojektors.
    Instinktiv zog Rhodan MIKRU-JON aus dem Kurs, aber er streifte den Randbereich einer der wenigen noch vorhandenen Lücken.
    Das Schiff prallte ab und taumelte in ein dicht gewebtes Netz, der Kompritormschirm leuchtete grell auf ...
    ... gleichzeitig stürzte MIKRU-JON in die trostlos leere Schwärze des Normalraums zurück.
    Keine Schäden.
    Die Ortung erfasste nur ein einziges Objekt, die namenlose Sonne. Keine Spur von einem Aufrisstrichter oder gar der Verwerfung.
     
    *
     
    »Ich habe versagt«, stellte Quistus zerknirscht fest. »Dabei war ich einer der besten Navigatoren meines Volkes.«
    »Du kannst nichts dafür«, sagte Rhodan. »Wir hatten beide keine Chance, dagegen anzukommen.«
    »Eines scheint mir allerdings sicher zu sein«, bemerkte der Iothone. »Hier wurde ein Versteck angelegt, dessen Grenze unüberwindbar ist. Wir werden keinen Weg finden, der uns ans Ziel bringt – nicht auf diese Weise jedenfalls.«
    »Uns bleibt trotz allem eine Hoffnung.« Perry Rhodan dachte nicht daran, sich schon geschlagen zu geben. Es war 15.32 Uhr. MIKRU-JON und die Lichtzelle hatten das Gebiet der grünen Sonne um 13.12 Uhr erreicht; der Versuch, in das Versteck vorzudringen, hatte mehr Zeit gekostet als erwartet.
    Er wandte sich an Ramoz: »Erinnerst du dich jetzt? Reagierst du auf die neue Umgebung? Und wenn es nur Kleinigkeiten sind, die dir womöglich unbedeutend erscheinen, sie können wichtig sein.«
    »Ich weiß nicht mehr als vor vier Tagen«, antwortete Ramoz.
    »Hast du wenigstens eine Idee, worum es sich bei diesem Versteck handeln könnte? Deine Ahnungen oder auch rudimentären Erinnerungen, die du in der Medoabteilung von dir gegeben hast, waren schließlich zutreffend. Hier ist die grüne Sonne – ich bin überzeugt, du stehst zu ihr in einer besonderen Beziehung.«
    »Mir fällt nichts dazu ein«, sagte Ramoz schroff.
    »Reicht es dir nicht, wenn du es einmal hörst?«, fragte Mondra. »Musst du Ramoz so quälen?«
    »Ich versuche nur, ihn zur Mitarbeit zu bewegen. Mit etwas gutem Willen sollte er sich wenigstens an einzelne Dinge erinnern.«
    »Ramoz weiß nicht mehr als wir.«
    Rhodan reagierte nicht darauf. Quistus war geradezu am Boden zerstört, das sah er dem Iothonen an. Sie waren weit gekommen, aber trotzdem gescheitert, das machte dem Navigator zu schaffen.
    Rhodan spürte auftreffende Funkimpulse. Ennerhahl meldete sich und übermittelte die Ortungsergebnisse der Lichtzelle.
    Im Bereich des von Quistus definierten Linienknäuels kam es in der Tat zu unerklärlichen Störungen des Raum-Zeit-Gefüges; Ennerhahl bezeichnete sie als Instabilitäten und Verwerfungen. Während

Weitere Kostenlose Bücher