Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
die Flucht aufwenden.
    Das Geisteswesen schaffte es. Entriss sich dem Chaos, deutlich geschwächt zwar, aber am Leben. Noch immer ganz. Es war einer doppelten Bedrohung entkommen.
    Die Schwanta indes gab es nicht mehr. Ihre Raumschiffe waren verglüht, letzte Lebensfunken erloschen. Ein Volk, als dessen Mentor sich NETBURA betrachtet hatte, existierte nicht mehr, wie auch die Flotte der Krol vernichtet worden war.
    NETBURAS Gedanken wurden immer träger. Er fühlte Schwäche, die ihm zuvor unbekannt gewesen war. Seit dem Augenblick seiner Entstehung waren Stärke und Überzeugung in ihm gewesen, Selbstsicherheit und Zuversicht. Doch nun fühlte er nichts mehr von alledem. Er war einfach nur noch schwach. Geschockt.
    Das Geisteswesen benötigte einen gesicherten Ort, an dem es sich erholen konnte. Ein Refugium, das über lange Zeit unentdeckt bleiben würde.
    Es erinnerte sich an einen jener Fäden, die er vor einiger Zeit geknüpft hatte. NETBURA würde ihn nun aufnehmen müssen. Er beschleunigte, ohne auch nur daran zu denken, irgendwo zu verharren und Energien zu tanken. Er fühlte sein Ziel und strebte ihm entgegen, in einer Art Schockstarre verfangen, die es ihm nicht erlaubte, weiterreichende Pläne zu machen.
    Das Geisteswesen hatte sich völlig übernommen. Wenn es nicht bald Gelegenheit bekam, sich zu erholen, würde es sich selbst vergessen. Oder anders gesagt: sterben.
     
    *
     
    Nach einer Zeitdauer, die NETBURA nicht abzuschätzen vermochte, langte er am Zielort an. Die Welt unter ihm fühlte sich tot an, und sie war es auch. Diek, der Heimatplanet der Schwanta, lag bar jeglichen Lebens unter ihm.
    Sein favorisiertes Volk hatte alles vernichtet, was es hatte zurücklassen müssen. Alles – bis auf einige wenige unterirdische Bereiche, die stillgelegt waren und kaum Verdacht erregten.
    NETBURA aktivierte einen der Forschungsbereiche. Er hatte ihn höchstpersönlich immer wieder besucht und sich nach neuen Erkenntnissen erkundigt.
    Er sickerte ins Innere der Welt ein. Der düstere Himmel machte der sterilen Umgebung eines Wegelabyrinths Platz, das einst zum Teil unter Wasser gestanden hatte, um den physischen Gegebenheiten der Schwanta zu genügen. Nun waren die Rutschrinnen und Wege trockengelegt. Da und dort blähten sich Ansammlungen von Sporenpilzen auf, in dunklen Ecken breitete sich neues Leben aus. Da die Krol wohl nicht mehr kommen würden, erhielt Diek eine Chance, sich zu regenerieren.
    NETBURA erreichte die gesuchte Forschungsstation. Er sah sich um, aktivierte alle Funktionen, überprüfte die letzten Einstellungen.
    Woworme Ileisdunk hatte in dieser Station vor einigen Planetenjahren Dienst getan, bevor ihn die Umstände dazu gezwungen hatten, Verantwortung für sein Volk zu übernehmen und sein Leben, das er der Wissenschaft gewidmet hatte, völlig umzukrempeln.
    Da war das gesuchte Objekt. Ein Aufrissprojektor. Ein experimentelles Gerät, das dazu dienen sollte, Hyperraumeffekte unter Laborbedingungen zu erzeugen und zu erforschen.
    Womöglich war es NETBURAS geistiger und mentaler Schwäche gedankt, dass er ausgerechnet diesen Ort als Refugium gewählt hatte. Unter anderen Umständen hätte er wohl eine bessere Wahl getroffen. Doch ihm fiel kein anderer Ausweg ein, sein gesamtes Denken war reduziert.
    Der Aufrissprojektor lief nun auf voller Leistung. Vor NETBURA zeigte sich ein roter, an den Enden ausfransender Blitz, von den hiesigen Gerätschaften leidlich gut unter Kontrolle gehalten.
    Das Licht lockte. Dort hinein würde er sich begeben. In jene Kontinuumsblase, deren Inneres die Schwanta zu erforschen gehofft hatten. Ein Miniaturuniversum wartete auf das Geisteswesen. Unbekanntes Terrain, unbekannte Bedingungen.
    Wie war es wohl TAFALLA im Kampf ums Überleben gegangen? NETBURAS Überzeugung nach hatte das andere Geisteswesen ebenso schwer zu kämpfen gehabt. Womöglich war es bereits im Nirgendwo verweht, zerrissen von höherdimensionalen Elementen. Oder aber es trieb durch den Raum, desorientiert und geschwächt wie er selbst.
    NETBURA schwebte langsam auf den Aufrissblitz zu, und je näher er kam, desto stärker fühlte er sich angezogen und angelockt. Das Dahinter erschien ihm unendlich friedlich, wie ein Ort, an dem er für Ewigkeiten ruhen und neue Kräfte schöpfen konnte.
    NETBURA tat den letzten Schritt und trat über.

7.
    Die Ankunft
    Intermezzo: Der Greis
     
    Pottyrer Omnul hatte Angst. Sein madenförmiger Körper war trocken wie der Wüstenkontinent von Zamrak, seine

Weitere Kostenlose Bücher