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PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zueinander versichern mussten.
    »Da ist dieses Geheimnis«, fing er vorsichtig an. »Der Mythos des Sterbenden.«
    »Der, nach dem alle Abenteurer, Glücksjäger und Verrückten der heimatlichen Galaxie forschen? Weil man glaubt, dass hinter einer Geschichte, die auf einer Vielzahl an Welten erzählt wird, auch ein wahrer Kern steckt?«
    »Richtig. So vage die Hinweise sein mögen – man geht davon aus, dass Netbra einst von einem Wesen besucht wurde, das die Völker zu Frieden und Harmonie führte.«
    »Was wir Liba längst aus eigener Kraft geschafft haben. Der Handel zwischen den assoziierten Planeten floriert, der technische Fortschritt ist bemerkenswert, und es sind Politiker an der Macht, denen man sogar zugestehen muss, dass sie es gut meinen und nicht nur in die eigene Tasche wirtschaften.«
    »... sagt der ehemalige Berufspolitiker.« Lanistar lächelte. »Im Grunde genommen hast du natürlich recht. Wenn da nicht die Sache mit dem Symbol wäre.«
    »Symbol hin oder her! Wir sitzen unsere letzten Lebensjahre auf diesem spartanisch ausgestatteten Kahn ab und suchen nach etwas, das nicht greifbar ist! – Ach, ich Idiot! Wäre ich bloß zu Hause geblieben und hätte mein schwer ergaunertes Vermögen in den luxuriösesten Sündenhäusern verprasst!«
    Lanistar von Breugelt ließ den Freund reden. Er musste bloß wieder mal Dampf ablassen. In Wahrheit hätte er es keine drei Tage auf Liba ausgehalten, ohne seine Umwelt derart in Unruhe zu versetzen, dass man ihn gezwungen hätte, ein neues Kommando anzunehmen, am besten am anderen Ende Netbras, mit möglichst geringen Aussichten, jemals wiederzukehren.
    »Die Liba hungern nun mal nach Symbolen«, sagte Lanistar, als Opono endlich einmal innehielt und nach Luft schnappte. »Sie benötigen Visionen. Sie möchten sich an etwas klammern, möchten sich aufrichten und zeigen, wozu sie in der Lage sind.«
    »Unsinn!« Der Freund brummte und schloss alle vier Augen.
    »... umso mehr, als im Überlappungsbereich von Tafalla und Netbra beunruhigende Dinge vor sich gehen. Und wir den Kontakt zu einigen Siedlerwelten verloren haben. Unsicherheit macht sich breit.«
    »Das ist der Stand der Dinge von vor zwanzig Tagen. Als wir das letzte Mal Informationen von einem Außenposten des Reichs erhielten. Vielleicht haben sich diese Probleme längst erledigt.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Nein.«
    »Eben. Etliche Anzeichen deuten darauf hin, dass sich eine fremde Macht bereit macht, in unsere Schutzbereiche vorzudringen.«
    Opono betrachtete aufmerksam die Schirme und gab leise Kommandos an seine Offiziere weiter. In diesem Sternensektor konnte man sich weder auf die Ergebnisse der Orter und Taster noch auf eventuell verfügbares Kartenmaterial hundertprozentig erfassen. Die Angehörigen der Expedition waren zu einem guten Teil auf das Gespür jener Männer angewiesen, die in der Zentrale Dienst taten und die Erfahrung vieler Jahrzehnte im Umgang mit Störungen in übergeordneten Kontinua in die Waagschale warfen.
    »Wir werden diese Reise niemals lebend überstehen«, sagte der Schiffsleiter, nachdem er den Kurs ihres Schiffes an die herrschenden Verhältnisse angepasst hatte. Er trank einen Schluck Wasser. Seine Hände zitterten.
    »Das sagst du jedes Mal.«
    »Aber dieses Mal meine ich es auch so.« Opono Svandglan stellte das Glas ab. »Ich werde froh sein, wenn es vorüber ist. Ich brauche dringend Ruhe.«
    Ich auch, mein Freund, ich auch ...
     
    *
     
    Manchmal geschahen Dinge, für die das Wort »Wunder« zu klein und zu unbedeutend war. Lanistar von Breugelt hatte nahezu achtzig Jahre suchen und forschen, hatte bittere Enttäuschungen wegstecken und lange Zeiten der Entbehrungen überwinden müssen, um sich nun am Ziel seiner Träume wiederzufinden. Am Ende aller Verheißung und alles Glücks.
    »Ich sehe gar nichts«, sagte Opono nüchtern. »Bloß einige städtische Strukturen, die vom Dschungel überwachsen sind. Kümmerliche Türme, einiges Maschinenwerk, langweiliger Müll.«
    »Weil du ein dummer Ignorant bist.« Lanistar achtete nicht weiter auf den Freund. Er blickte auf die Bilder und sah, dass ausschwärmende Sonden immer mehr Funde auf der Welt mit der nüchternen Bezeichnung 8835-TAR machten. Entlang der kontinentalen Küstenstrecken hatten sich einst riesige Metropolen befunden. Anzeichen wiesen darauf hin, dass es Amphibienwesen gewesen waren, die sich diese Welt untertan gemacht hatten.
    Ihr Reich entstand vor seinen inneren Augen von Neuem. Er sah

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