PR 2642 – Der Maskenschöpfer
und nahm, was er wollte. QIN SHI nahm ganze Völkerschaften in sich auf und vollführte an ihnen schreckliche Rituale. OCCIAN stürzte sich auf einen Sternenarm in Arden und beraubte ihn jeglichen Lebens ...
Namen und Begriffe ohne Zahl, die sich in ihm festsetzten, genauso wie Erlebnisse, die nicht stimmten und hoffentlich niemals wahr werden würden. Doch sie blieben an TAFALLA haften. Sie setzten sich in seiner mentalen Substanz fest wie klebrige Staubflocken und ließen sich trotz aller Bemühungen nicht mehr loswerden.
Zu viele Fehlinformationen! Zu viel Schmerz!
TAFALLA gelang es nur unter größten Mühen, bei sich zu bleiben und nicht zu zerfasern. Alle Bewusstseine, die er jemals in sich aufgenommen hatte, versuchten gemeinsam, dem Verlust des Zusammenhalts entgegenzuwirken, und einmal mehr bewies die Superintelligenz ihr großes Kämpferherz. Renyi-Hemdebb hatte ganz genau gewusst, warum er sie auserkoren hatte, die Zeitrose in Stellung zu bringen.
TAFALLA schaffte es, die Auflösung zu verhindern – und schlitterte dennoch in die Katastrophe. Denn sein Verhalten war nicht unbemerkt geblieben, und auch nicht, dass sich Negapsiqs in ihm angesammelt hatten.
TRYCLAU-3 identifizierte ihn als Fremdkörper. Als Eindringling, der mit der Zeitrose in Verbindung stand und ausgemerzt werden musste.
Das Kosmonukleotid machte Jagd auf TAFALLA.
6.
Die Teil-Superintelligenz erreichte die Außenbezirke des Reichs der Harmonie. Zeit war vergangen. Etwa zehn Rim. Sie war aus dem Inneren von TRYCLAU-3 entkommen, ohne zu wissen, wie sie es geschafft hatte.
Fartokal Ladore kam zu sich, wurde aus der Masse der Ideen, Gedanken und früheren Eigenidentitäten gesogen und an die Oberfläche gestoßen. TAFALLA erlaubte ihm, wieder er selbst zu sein. Er spie ihn aus, als wäre er ein Fremdkörper, den er loswerden wollte.
Du bist verändert, sagte Fartokal irritiert.
Wir sind verändert, entgegnete das Geisteswesen. Auch du hast ... bist ...
TAFALLA brach ab, als hätte er vergessen, was er ihm hatte mitteilen wollen. Die Entität blieb in innerer Betrachtung gefangen, womöglich irritiert von all den Fremdkörpern und einander widersprechenden Informationen, die sich in ihr angestaut hatten.
Ihm, Fartokal, erging es nicht besser. Sein Sinn für die Realität hatte sich verschoben. Er hätte nicht mehr zu sagen vermocht, was richtig oder falsch war. Ob das, was er sah, der Wirklichkeit entsprach.
Vor ihnen tanzten zwei rote Sonnen um ein Schwarzes Loch. Sie verloren stetig an Masse. Wurden weniger. Ergaben sich einem feurigen Tanz, an dessen Ende ihre vollständige Vernichtung stehen würde.
Gebannt sahen Fartokal Ladore und TAFALLA zu. – Nein! Sie fühlten, was eben geschah, nahmen das Schauspiel mit einer Vielzahl von Sinnen wahr.
Die roten Sonnen fochten einen Kampf aus, der vergebens war. Sie waren wie zwei Insekten, die vom Licht angezogen wurden und der Verlockung unmöglich widerstehen konnten. Rot lodernde Teile brachen weg und wurden von der Schwärze verschluckt. Sie waren wie rote Tränen, die in einen See tropften. Die letzte, kreisrunde Wellen schlugen und dann auf Nimmerwiedersehen verschwanden.
Fartokal fühlte, wie sehr TAFALLA von diesem Naturspektakel ergriffen war. Auch er konnte den Eindruck, den das Bild auf ihn machte, nicht verleugnen.
Wir sehen unsere Zukunft, sagte das Geisteswesen. Wir werden verschluckt werden und in endloser Schwärze untergehen. Das Reich der Harmonie wird verschwinden. Wenn wir nicht sofort etwas dagegen unternehmen und die anderen Teil-Entitäten warnen.
Es ist ein alltäglicher Vorgang, wollte Fartokal einwenden. Dinge wie diese geschehen. Sie haben nichts mit unserem eigenen Schicksal zu tun.
Doch er tat es nicht. Waren es die Einlagerungen ehemaliger Negapsiqs oder seine eigene Verwirrung – er meinte plötzlich zu wissen, dass TAFALLA recht hatte.
Wir müssen sie warnen, echote er.
*
Die Freude bei TAFALLAS Rückkehr war groß. Er schlüpfte in die Superintelligenz zurück, in dieses Heim, das nun mit seiner Rückkehr endlich wieder ganz war.
Doch da war Furcht. Fartokal spürte sie. Sie steckte in ihm und allen anderen Bewusstseinen, die die Reise durch TRYCLAU-3 angetreten hatten.
Die Unsicherheiten, Ängste und Phobien griffen mittels Escaran-Splittern auf die Escalianer über. Sie verletzten die Träger und stürzten sie in ebensolche Verwirrung wie TAFALLA.
Verderblicher Einfluss ging von der Viertel-Superintelligenz aus. Sie war wie
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