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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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und schließlich ihrem Gesicht. Ihre Augen glitzerten, und ihr Lächeln hatte etwas Raubtierhaftes.
    »Erscheint es dir als etwas so Schreckliches, womöglich ein Bett mit mir teilen zu müssen, Barisch Ghada?«
    »N... nein, an sich ... nicht ... aber ...« Er seufzte und fuhr mit der Hand über sein Gesicht, als ihm klar wurde, dass er herumstotterte wie ein kleiner Junge. Abrupt stand er auf. »Wir sind hier, um die Lage für unsere Gruppe auszukundschaften. Nicht um ... um ...«
    Oder doch?
    Barisch fragte sich, warum eigentlich er mit Sharoun in diesem Zimmer gelandet war und nicht Eudo, der die Umgebung kannte. Warum sie ein Zimmer genommen hatten und nicht einfach als Besucher eines der Restaurants reingegangen waren.
    Sharoun legte ihm die Fingerspitzen ans Kinn und sah ihn an. Das Lächeln war verschwunden. »Bitte, nimm nicht den Sessel.«
    Alle Härchen auf Barischs Haut stellten sich auf, und er spürte, wie sein Herz schneller pochte. Unwillkürlich glitt sein Blick wieder tiefer, zu der Stelle, an der ein kleines Stück einer Tätowierung an einer von Sharouns Brüsten zu erkennen war. Zögernd hob er die Hand und schob den Stoff an ihrer Schulter zur Seite, sodass das Bild sichtbar wurde. Es war ein mit filigranen Linien gezeichneter schwarzer Schmetterling, der wirkte, als habe er sich an dieser Stelle zum Sonnen niedergelassen. Ein Flügel war fast bis zum Brustbein gereckt, während die Kontur des anderen den dunklen Hof der Brustwarze umspielte. Sharouns Atemzüge ließen es wirken, als hebe und senke das Tier langsam seine Flügel.
    »Das ist schön.« Barisch strich mit einem Finger darüber. »Es wirkt fast, als könne er jeden Moment wegfliegen.«
    »Ich mag Schmetterlinge. Sie legen ein Leben ab und beginnen ein völlig neues. So wie wir im Moment.«
    Barischs Finger wanderte weiter über die weiche Haut des Hofs und berührte die aufgerichtete Brustwarze.
    Es kann immer Opfer geben. Irgendjemanden. Sie. Mich. Wie viele Tage haben wir noch, um zu leben?
    Er hob den Blick wieder, und als Sharoun sich vorbeugte, um ihn zu küssen, kam er ihr entgegen. Ihre Lippen trafen sich, teilten sich, ließen die Zungen ihr Spiel beginnen.
    Fest schloss seine Hand sich um ihre Brust, als wolle er den Schmetterling darin fangen.

11.
    TLD-Tower
    23. Oktober 1469 NGZ
     
    Riordans Lippen wurden zu einem dünnen Strich.
    Attilar Leccore. Sollen dich die krakorischen Höllenhunde holen!
    Riordan versuchte seit seinem Amtsantritt, die Reinigungsroutinen zu stoppen, die AGENT GREY von allen von den Sayporanern eingeschleusten Spionageprogrammen befreien sollten. Doch Leccore war vor seinem Untertauchen gründlich vorgegangen. Riordan hatte zwar Zugriff auf alle normalen Funktionen des Rechners, scheiterte aber an dieser Säuberungskomponente.
    Ein Spezialistenteam hatte in den letzten Wochen mit der Unterstützung von LAOTSE an dem Problem gearbeitet. Schließlich hatte man zumindest einen Teil des Kodes geknackt und stillgelegt. Und nun war bei einem Routinecheck herausgekommen, dass er wieder lief.
    Das Stichwort, das der meldende Spezialist verwendet hatte, hieß »unmöglich«. Oder genauer: »unmöglich, so etwas im Voraus zu programmieren«. Es waren Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, um zu verhindern, dass der Programmteil von einem der noch aktiven Bestandteile reaktiviert werden konnte. Der Kode war physikalisch gelöscht, ein Wiedereinspielen aus irgendeiner Quelle per variationstolerante Kodemustererkennung blockiert worden.
    Und dennoch war es wieder da. Weil jemand die Sicherheitsvorkehrungen außer Kraft gesetzt hatte.
    Riordan lehnte sich zurück, stützte die Arme auf und legte die Fingerspitzen zusammen.
    Unmöglich von außerhalb. Aber nicht, wenn man im System sitzt und meine Zugriffsrechte besitzt – oder höhere. Was uns wieder zu Attilar Leccore bringt.
    Kurz spielte Riordan mit dem Gedanken, sämtliche Zugänge zu AGENT GREY zu ändern. Aber auch daran würde der Exleiter des TLD gedacht haben.
    Aber ich weiß jetzt, dass er da ist. Von irgendwoher verschafft er sich Zugriff auf das System. Und er will es bereinigen. Das ergibt nur Sinn, wenn er vorhat zurückzukehren. Er hofft, den TLD wieder als unbeeinträchtigtes Instrument gegen die Sayporaner einsetzen zu können.
    Riordan legte die Fingerspitzen gegen das Kinn und schloss die Augen.
    Das einzig Sinnvolle war unter diesen Umständen, Leccore gewähren zu lassen. Weiter dagegen angehen zu wollen kam einem Kampf gegen

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